Theaterpl. 11
37073 Göttingen
Deutschland
Von Friedrich Schiller
»Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!« Schiller fasst die zentrale Forderung der Aufklärung in einen knappen Satz. Aber es ist der Marquis von Posa, nicht die Titelfigur der Tragödie, die ihn spricht. Karlos ist zu sehr mit einer komplizierten Liebesgeschichte beschäftigt, als dass er sich um große Politik kümmern könnte: Er liebt noch immer Elisabeth, die es vorgezogen hat, statt seiner Philipp II., den König von Spanien, zu heiraten. Gleichzeitig missachtet er die Liebe der Prinzessin Eboli, die sich rächt, indem sie Philipp von Karlos‘ Sehnsucht unterrichtet. Der König sucht Klarheit über die Treue seiner Gattin und die Nähe zu Posa, von dem er die Wahrheit über das Verhältnis seines Sohnes Karlos zur Stiefmutter erfahren will. Posa aber versucht, das Vertrauen zum König für seine politischen Pläne zu nutzen, in denen auch Karlos eine wichtige Rolle zugedacht ist. Den Plan durchkreuzt die Intrige Ebolis und Posa opfert sich, um Karlos zu retten. Umsonst, denn der König übergibt seinen Sohn der heiligen Inquisition.
»Don Karlos« markiert eine Grenze im Werk Schillers. Die Tragödie vereint zwei Handlungsstränge und zwei Gefühlslagen. Zum einen ist da die Liebesgeschichte, die, getragen von dem in seinen Gefühlen verstrickten Karlos und der brillanten Intrigantin Eboli, noch immer die Emphase des ›Sturm und Drang‹ in sich trägt. In den Konflikten Philipps und Posas aber formuliert sich Schillers Interesse an historischer Analyse und politischem Diskurs.
Friedrich Schiller
Friedrich Schiller (1759-1805) griff in seinen Dramen gern auf historische Stoffe zurück. Das dürfte nicht nur seiner Liebe zu Shakespeare geschuldet sein, vielmehr nutzt der Historiker Schiller die Bühne, um aus der Analyse der Geschichte politische Modelle für die Zukunft zu entwickeln.
Besetzung
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Paul Wenning
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Marie Seiser
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Moritz Schulze
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Andrea Strube
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Katharina Uhland
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Gabriel von Berlepsch
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Marco Matthes
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Florian Eppinger
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Frederik Schmid
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Frederike Schinzler
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Nikolaus Kühn
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Bernd Kaftan