Neustädter Tor 1
37520 Osterode am Harz
Deutschland
37520 Osterode.
Auch im Schweden unserer Tage finden wir noch Landschaften, die kaum von Menschen besiedelt, ja sogar gänzlich unbewohnt sind. Hier begegnet uns eine vielfach unberührte Wildnis mit dunklen Wäldern, zahllosen kristallklaren Seen und unwegsamen Mooren, die als Rückzugsgebiete für Elche, Braunbären, Wölfe und andere bedrohte Tierarten gerade heute immer mehr an Wert gewinnen.
Bei unserer Ankunft in Schweden zeigen sich weite Teile des Landes noch mit Schnee bedeckt. Auf den Flüssen taut jedoch bereits das Eis. Die Braunbären sind aus ihrem langen, mehrere Monate dauernden Winterschlaf erwacht und nun auf der Suche nach etwas Fressbarem.
Auf Schneeschuhen folgen wir Rentierspuren und entdecken dabei Auerhähne bei ihrer Balz. Birkhähne tragen kullernd und mit viel Imponiergehabe ihre ritualisierten Schaukämpfe aus.
Durchgefroren und wieder unter Menschen treibt uns die Kälte in die warme Werkstatt eines Glasbläsers, dem wir bei seinem kunstreichen Handwerk zuschauen dürfen.
Mitte März beginnt am Hornborga-See ein grandioses Naturschauspiel, wenn ca. 20.000 Graukraniche hier eine Zwischenrast einlegen und dabei trompetend ihre Hochzeitstänze aufführen. Wir folgen den Kranichen und Gänsen auf ihrem Zug nach Norden. Am Denkmal von Selma Lagerlöf in Sunne werden dabei unwillkürlich Kindheitserinnerungen an „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ wach.
Auf dem Fjäll im Hochland erwartet uns der Mornellregenpfeifer. Bereits 1917 hatte der Naturforscher, Schriftsteller und Tierfotograf Bengt Berg in seinem Werk „Mein Freund, der Regenpfeifer“ beschrieben, wie er diesen Vogel behutsam dazu brachte, in seiner Hand zu brüten. Das gelingt auch uns, ohne den zutraulichen, keinerlei Scheu zeigenden Vogel zu vergrämen. Wir durchwandern die Inseln Øland und Gotland, geprägt von Windmühlen und Gräberfeldern. Üppig, fast verschwenderisch blühen auf den hiesigen Wiesen Orchideen und andere Blumen.
Mit dem Kanu erkunden wir einige der 90.000 Seen Schwedens, wobei uns Biber, Singschwäne, Pracht– und Haubentaucher, Kraniche und noch manch andere, rar gewordene Art begegnen. In einem königlichen Jagdrevier am südschwedischen Vänernsee kreuzen sogar Elche und ein Wolfsrudel unseren Reiseweg.
Die Mittsommernacht, in der die Sonne nicht untergeht, wird nach uraltem Brauch ausgelassen mit Musik und Tanz gefeiert.
Was wäre Schweden ohne Pippi Langstrumpf? In Vimmerby, unweit des Geburtsortes und auch der letzten Ruhestätte der Schriftstellerin Astrid Lindgren, lauschen wir dem frechen Mädchen mit den Sommersprossen beim Erzählen seiner zahlreichen Abenteuer.
Wenn Pilze und Beeren reif werden, hält unweigerlich der Herbst Einzug. Beim Pilzesammeln stockt uns beinahe der Atem: Eine Braunbärin lehnt sich an einem Felsen zurück und läßt ihre Jungen säugen – ein wahrer Höhepunkt unserer erlebnisreichen Skandinavienreise!
Mit dem Kranichzug gen Süden, dem wir diesmal in umgekehrter Richtung folgen, müssen auch wir Abschied von dem wildromantischen Land im hohen Norden Europas nehmen und die Heimreise antreten.
Dieser Film ist in 6 Jahren Drehzeit entstanden.
Filmausschnitt unter: www.wero-naturfilm.de
Facebook: Werner Rohlmann
Auszeichnungen:
Goldene Filmspule – Film + Videokreis Göttingen
Erster Preis und Publikumspreis – Nieders. Autoren-Film-Festspiele
Silbermedaille und Publikumspreis Bundesfilmfestival Natur