Lesung: Bernd Langer „Kunst und Kampf“

Wann:
20. November 2016 um 15:00
2016-11-20T15:00:00+01:00
2016-11-20T15:15:00+01:00
Wo:
Restaurant Goldene Aue
Scharzfelder Str.
37431 Bad Lauterberg im Harz
Deutschland

Der ehemalige autonome Aktivist, heutige Künstler und Schriftsteller ist am Sonntag in der Goldenen Aue zu Gast.

Zu einem Multimedia-Vortrag zum Buch „Kunst und Kampf“ mit Bernd Langer lädt der Verein Spurensuche Harzregion am Sonntag, 20. November, um 15 Uhr in die Gaststätte Goldene Aue ein.

Mit seinem neuen Buch „Kunst und Kampf“ legt der gebürtige Bad Lauterberger Bernd Langer ein autobiografisch gefärbtes Werk vor. Lebendig schildert Langer, wie der Westharz, vor allem der alte Landkreis Osterode und die Kreisstadt Göttingen, in den 1970er Jahren Ausgangspunkt seiner politisch-künstlerischen Entwicklung werden. Der Autor beginnt bei seinen Großeltern, erzählt, was ihn in früher Jugend prägte, von ersten politischen Erfahrungen in den neu eingerichteten Jugendzentren und dem Antifa-Arbeitskreis Bad Lauterberg.

Man erfährt vieles über die regionale Geschichte, geschildert werden die großen aufsehenerregenden Demonstrationen jener Zeit. Ein Fokus liegt auf der autonomen Szene in Göttingen, wo der Autor fast 20 Jahre wirkte, während sich der zweite Teil des Buches auf Berlin konzentriert.

Idee von Kunst und Kampf

Seit den 1980er Jahren verfolgt Langer die Idee von Kunst und Kampf (KuK). Der Begriff „Kampf“ stehe dabei im übertragenen Sinne für Politik.

So soll Kunst nicht mehr als individuelle Leistung verstanden werden, sondern aus einem politischen Kollektiv entstehen und Ausdruck gesellschaftlicher Auseinandersetzung und Veränderung sein. In diesem Zusammenhang entwarf Langer das heute allgemein bekannte Emblem „Antifaschistische Aktion“ auf der Grundlage einer historischen Vorlage neu und wurde mit seiner Plakatkunst bekannt. Ideengeschichtlich bezieht sich KuK auf die Renaissance, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt und Religion und Hierarchien infrage stellt. Ein wichtiger Bezugspunkt ist dabei der deutsche Bauernkrieg. Wesentlichen Raum nimmt die Auseinandersetzung mit den sich als avantgardistisch verstehenden Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts ein.

In fast 40 Jahren entstanden hunderte Plakate, daneben Gemälde und Straßentheater, sogenannte Agit-Prop-Aktionen. Langer stellt mit seinem Buch eine bebilderte Gesamtbetrachtung antifaschistischer Kunst vor.