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38723 Seesen
Deutschland
„POP“
“In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes.” Andy Warhol meinte es ernst, als er diesen Quatsch versprach. Aus 15 Minuten sind ja längst 140 Zeichen geworden. Zwar wird auch damit niemand zwingend berühmt, aber mitunter zumindest US-Präsident. Was mit Casting-Shows begann, erreicht in Donald Trump seinen sturmfrisierten Höhepunkt: Das Zeitalter des Amateurs. Blogger sind die neuen Journalisten, Hipster die neuen Bierbrauer, AfDler die neuen CDUler. Sänger kriegen den Literatur-Nobelpreis, Kinder erziehen ihre Eltern, das Oval Office wird zum Hobbykeller. Die Welt schlingert, dass es selbst den Profis schlecht wird. Die Zehner Jahre: Dilettanz auf dem Vulkan. Die Auskenner dagegen heißen „Lügenbresse“ und „verschisenes Estäplischment“ – wenn Rechte schreiben, führt das nicht zu Rechtschreibung. Einst hat man seine Mängel kaschiert, heute versteckt man seine Fähigkeiten. Wer Adorno zitiert, gilt als großkotzige Elitesau. Aber wenn man sagt: „Adorno? Sie meinen den neuen Fünftürer von VW?“ – dann ist man im Gespräch.
Mathias Tretters aktuelles Programm: Pop – Politkomik ohne Predigt. Plödeleien oberster Populistik peziehungsweise ohne Pescheidenheit: 150 Minuten Ruhm!