Einsamkeit, Sexualnot, Körperverfall, Alkohol, Übergewicht – manche Themen sind dem geneigten StrunkLeser ganz vertraut. Aber Strunk wäre nicht Strunk, wenn er nicht mit einer Überraschung daherkäme. Und so widmet er sich in seinem neuen Buch „Das Teemännchen“ (Rowohlt 2018) dieses Mal gekonnt der kurzen Form, gespickt mit dunkelster Materie. So wird es düster, grotesk, gar absonderlich, wenn dieser begnadete Autor in seinen Erzählungen von Kleinwagen berichtet, die sich zum Aufstand gegen die Menschen erheben, oder von einem Mann, der an der Autobahn auf einem Windrad gekreuzigt wird. Mehr davon! In Kooperation mit musa Göttingen
27. Göttinger Literaturherbst: Nina Verheyen – AUSVERKAUFT
Leistungswahn und Selbstoptimierung – die Historikerin Nina Verheyen hat sich einem politisch brisanten Thema gewidmet. In ihrem Buch „Die Erfindung der Leistung“ (Hanser Berlin 2018) klärt sie fundiert auf über den im 19. und 20. Jahrhundert aufkommenden Begriff. Dabei stellt sie wissenschaftliche, juristische und staatliche Diskurse vor und markiert Stationen vom Suizidanstieg im Fin de Siècle bis zum heutigen Burnout. Ein essayistisch geschriebenes, lässiges und lesenswertes Plädoyer für eine sozialere Definition von Leistung. Es moderiert Bettina Schöne-Seifert, Direktorin des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin und Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissen schaften zu Göttingen. In Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und dem FREIgeist Hotel
27. Göttinger Literaturherbst: Barbara Sichtermann – Viel zu langsam viel erreicht
Im November jährt sich ein bahnbrechendes Ereignis: Vor dann hundert Jahren schlug die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts. Bis dahin war es ein langer Weg, so wie die Frauenbewegung auch im Weiteren ein langer Weg blieb – und bleibt. Barbara Sichtermann beschreibt in ihrem Buch Viel zu langsam viel erreicht. „Über den Prozess der Emanzipation“ (zu Klampen 2017) nicht nur die Fortschritte, sondern auch die Rückschritte und Widersprüche der Bewegung. In Lesung und Diskussion werden sich die Autorin, die Göttinger Geschlechterforscherin Konstanze Hanitzsch und die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, Gabriele Andretta, dem Prozess der Emanzipation widmen. Es moderiert Jöran Klatt vom Göttinger Institut für Demokratieforschung. Begleitend zu dieser Veranstaltung findet eine Plakatausstellung zu 100 Jahren Frauenwahlrecht im Aulafoyer des Hainberg Gymnasiums Göttingen, Friedländer Weg 19, statt. Die niedersächsische Landtagspräsidentin, Dr. Gabriele Andretta, eröffnet die Ausstellung im Anschluss an die Lesung um 13:00 Uhr. Die Ausstellung kann vom 15. bis 19.10.2018 zu den Öffnungszeiten des Gymnasiums (Montag bis Donnerstag von 7:00 bis 17:30 Uhr, Freitag von 7:00 bis 16:00 Uhr) kostenfrei besucht werden. In Kooperation mit der Georg-August Universität Göttingen, den Gleichstellungsbüros der Gemeinden Friedland und Rosdorf und der Stadt Göttingen.
27. Göttinger Literaturherbst: Cecelia Ahern – Frauen, die ihre Stimme erheben
Manchmal muss man brüllen. Cecelia Ahern, eine der weltweit erfolgreichsten Autorinnen, lässt ihre Protagonistinnen heftig brüllen, in dreißig Kurzgeschichten. Verlust und das Gefühl der Machtlosigkeit sind in allen Büchern Aherns präsent – jetzt aber wachsen Aherns Frauenfiguren über sich hinaus und schreien selbstbestimmt auf. Fünfundzwanzig Millionen Mal haben sich ihre Bücher verkauft. „P. S. Ich liebe dich“ war nur der Anfang von zahlreichen Romanen und anderen Projekten, ob Film, Serie oder Blog. Jetzt stellt das irische Ausnahmetalent ihre FrauenpowerGeschichten „Frauen, die ihre Stimme erheben ~ ROAR“ (Krüger 2018) in Göttingen vor. Lesung auf Englisch und Deutsch. Moderation und zusammenfassende Übersetzung: Margarete von Schwarzkopf. Deutsche Stimme: Andrea Strube (DT).
27. Göttinger Literaturherbst: Michael Köhlmeier – Bruder und Schwester Lenobel
Er ist ein begnadeter Nacherzähler und ein packender Schöpfer. Ob Bearbeitungen der griechischen Mythologie oder große Romane wie Abendland oder Die Abenteuer des Joel Spazierer, Michael Köhlmeiers Erzählkunst reißt mit. „Bruder und Schwester Lenobel“ (Hanser 2018) ist sein nächstes Bravourstück. Darin begibt sich Jetti auf die Spuren ihres vermeintlich verrückten Bruders Robert, der nach Israel aufgebrochen ist. Warum Köhlmeiers Texte so gut sind? Weil er tut, was er kann: „Ich kann nur tun, was ich kann, und was ich kann, ist was ich muss, und was ich muss, ist, was ich will: erzählen nämlich.“ Es moderiert Alexander Solloch (NDR Kultur). Die Veranstaltung wird aufgezeichnet von NDR Kultur, Sendetermin 20.01.2019, ab 20 Uhr in der Sendung „Sonntagsstudio“. In Kooperation mit NDR Kultur
27. Göttinger Literaturherbst: Ulrike Almut Sandig | Grigory Semenchuk – Landschaft: Die Poetry-Band
Im Deutschen und Ukrainischen ist das Wort „Landschaft“ identisch. Das haben Ulrike Almut Sandig aus Berlin und Grigory Semenchuk aus Lviv bei ihrem Kennenlernen in Kiew festgestellt. Seitdem ziehen sie mit ihrer gleichnamigen PoetryBand umher. Die beiden stellen eine experimentelle Dichtung vor, gepaart mit Elementen an der Schnittstelle zu Elektro punk, Popmusik und HipHop, zum Leben erweckt durch Semenchuks treibende Bässe. Dieses auf Sandigs und Semenchuks Gedichten basierende Album lässt die Grenzen zwischen Genres und Nationen verschwimmen und entführt das Publikum in eine andere bizarre Dimension. In Kooperation mit der Auswärtigen Amt und der Galerie Art Supplement
27. Göttinger Literaturherbst: Eröffnungsempfang des Göttinger Literaturherbstes und der Stadt Göttingen
Von Göttingen erhält der Literaturherbst nicht nur seinen Namen. Die Stadt ist der wichtigste Partner und Förderer des Göttinger Literaturherbstes. Mit ihren Repräsentanten, der Kulturverwaltung und der gesamten Infrastruktur steht Göttingen hinter dem Literaturherbst und ermöglicht so alljährlich ein großes Lesefest. Erstmalig laden der Göttinger Literaturherbst und die Stadt Göttingen zum Eröffnungsempfang in das FREIgeist Hotel Göttingen, das ab dieser Saison das neue Partnerhotel des Festivals ist. Nach dem traditionellen Fassanstich serviert das FREIgeist Team Festivalbier und Klassiker der japanisch-südamerikanischen Nikkei-Küche. Mitwirkende, Partner, Freunde und Besucher der Lesungen des Eröffnungsabends sind herzlich willkommen. Das Festivalcafé des Göttinger Literaturherbstes als zentraler Treffpunkt vor und nach den Lesungen findet in diesem Jahr in der HERBARIUM Kamin-Lounge des FREIgeist Hotels Göttingen statt.
27. Göttinger Literaturherbst: Lesung von Autor Georg von Wallwitz
Wie ein Mathematiker das 20. Jahrhundert veränderte
Er gilt als Einstein der Mathematik. Der Göttinger David Hilbert veränderte mit seinem Schaffen die Welt. Um ihn bildete sich ein faszinierendes Netzwerk, das Logik, Mathematik, Physik und Philosophie so eng wie nie zuvor miteinander verwob – nicht zuletzt deshalb war Göttingen in dieser Zeit das mathematische Zentrum der Welt. Georg von Wallwitz hat diesem Göttinger Genie ein wunderbares Denkmal gesetzt mit einem Buch, das betitelt ist mit einem vielzitierten Satz Hilberts: „Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt“ (Berenberg 2017). Ein unverzichtbares Plädoyer für die Mathematik, witzig, verständlich und auch für fortgeschrittene Wissende eine Bereicherung. Durch den Abend führt Eberhard Bodenschatz (MPI für Dynamik und Selbstorganisation).
In Kooperation mit Max-Plank-Institut und Niedersächsischer Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Pianist Rainer Abraham spielt die 4. Sinfonie von Bruckner
Die ev. luth. Kirchengemeinde St. Andreas lädt zu einem reizvollen und nicht alltäglichen Konzert mit Erläuterungen am Freitag, 19. Oktober, um 20 Uhr die St.Andreas Kirche ein. Unter dem Motto „Rainer Abraham spielt Anton Bruckner, 4. Sinfonie (Die Romantische)“ bietet der Konzertpianist und Klavierpädagoge aus Münster ein Gesprächskonzert mit Erläuterungen zum Werk.
Rainer Abraham hat in Hannover Musik studiert und ist examinierter Pianist. Er verbrachte sein Berufsleben als Musikschulleiter, Korrepetitor und Konzertpianist im In- und Ausland. Außerdem war er musikalischer Leiter an verschiedenen Theatern und Chorleiter (Gründer des Uni-Chores Oldenburg). Er konzertiert noch regelmäßig und ist nach wie vor ein sehr gefragter Korrepetitor in ganz unterschiedlichen musikalischen Fächern.
Zu seinem Musik vermittelnden Programm schreibt er selbst: „Für den Zuhörer entfalten sich anhand dieser großartigen Natur-Vertonung Klangräume- und Farben, wie sie auf einem Klavier nicht allzu oft erlebt werden können.“ Bruckner verstehe es meisterhaft, Stimmungen in der Natur, und Tierstimmen musikalisch erlebbar zu machen ohne in plumpe Nachahmung zu verfallen.
Die Klavierfassung einer Sinfonie der Romantik sei nicht etwa ein Notbehelf: „Sie ist ein entscheidender Schritt im Entstehungsprozess des Werkes, als nächster Schritt folgte stets die Instrumentalisierung. Konzerte dieser Art setzen eine alte Tradition fort, die durch die Technisierung in Vergessenheit geriet. Das nimmt ihr jedoch nichts von ihrem speziellen Reiz.“
Showtalk
Karten zugunsten
Für die kommende Ausgabe haben folgende Künstler zugesagt und werden für einen abwechslungsreichen Abend sorgen:
– Änderungen vorbehalten –