Mathias Tretter – Pop


POP“

“In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes.” Andy Warhol meinte es ernst, als er diesen Quatsch versprach. Aus 15 Minuten sind ja längst 140 Zeichen geworden. Zwar wird auch damit niemand zwingend berühmt, aber mitunter zumindest US-Präsident. Was mit Casting-Shows begann, erreicht in Donald Trump seinen sturmfrisierten Höhepunkt: Das Zeitalter des Amateurs. Blogger sind die neuen Journalisten, Hipster die neuen Bierbrauer, AfDler die neuen CDUler. Sänger kriegen den Literatur-Nobelpreis, Kinder erziehen ihre Eltern, das Oval Office wird zum Hobbykeller. Die Welt schlingert, dass es selbst den Profis schlecht wird. Die Zehner Jahre: Dilettanz auf dem Vulkan. Die Auskenner dagegen heißen „Lügenbresse“ und „verschisenes Estäplischment“ – wenn Rechte schreiben, führt das nicht zu Rechtschreibung. Einst hat man seine Mängel kaschiert, heute versteckt man seine Fähigkeiten. Wer Adorno zitiert, gilt als großkotzige Elitesau. Aber wenn man sagt: „Adorno? Sie meinen den neuen Fünftürer von VW?“ – dann ist man im Gespräch.
Mathias Tretters aktuelles Programm: Pop – Politkomik ohne Predigt. Plödeleien oberster Populistik peziehungsweise ohne Pescheidenheit: 150 Minuten Ruhm!

Bodo Wartke – Klaviersdelikte

„Klaviersdelikte“

Mit seinem vierten Klavierkabarettprogramm beweist Bodo Wartke einmal mehr seine

vielfältigen Qualitäten als Gentleman-Entertainer am Steinway-Flügel. Ob er Liebeslieder singt, rappt, Gedichte rezitiert, Samba tanzt oder mehrere Instrumente gleichzeitig spielt: sein facettenreiches Klavierkabarett ist unterhaltsam, mitreißend, aber auch leise und nachdenklich. Mit augenzwinkernder Leichtigkeit führt der Sprachjongleur das Publikum singend durch den Abend und erzählt seine Geschichten, die sich in einem rauschenden Bilderbogen entfalten. Seine Klaviersdelikte sind charmante Beobachtungen unseres Alltags und jener Komplikationen, die das zwischenmenschliche Miteinander aufwirft. So bietet das turbulente Leben in einer WG ebenso Stoff für eine Ballade, wie die allgegenwärtige akustische Umweltverschmutzung oder die lieben Nachbarn, die, statt Stille zu zelebrieren, einen konstanten Lärmpegel um die Wohnung des dichtenden Künstlers aufrechterhalten. Bodo Wartke nimmt erstaunliche Phänomene wie die überbordende Produktauswahl im Café ebenso bissig ins Visier wie die willkürliche Trennung der Musik in „ernst“ und „unterhaltend“. Er räumt auf mit dem verklärten Blick auf die Jugendzeit und wagt einen humorvoll-utopischen Ausblick in eine Zukunft ganz ohne Werbung. Auch die eher funktionale denn ansprechende Architektur in Deutschland bekommt ihr kritisches-musikalisches Denkmal. Und die Liebe? Mit einer Dame aus Konstanz verbindet den Lateintänzer eine rasante Tanzromanze. Mit „Christine“ ist dem Dichter ein zutiefst berührendes Lied gelungen, mit dem er sich als Meister der leisen, nachdenklichen Töne empfiehlt.

Klaviersdelikte ist das vierte Klavierkabarettprogramm von Bodo Wartke. Mehr dazu: www.bodowartke.de

Vince Ebert – Zukunft is the Future

Zukunft is the Future“

In seinem neuen Programm wagt der Wissenschaftskabarettist einen Blick in die Zukunft. Wie werden wir in 20 Jahren sein? Wird uns Youtube mit Katzenvideos in den Wahnsinn treiben? Wann endlich kommt die Frauenquote im Vatikan? Kann die Erderwärmung durch Social Freezing verhindert werden? Aber wieso sind fast alle Zukunftsprognosen falsch? Wir fliegen heute nicht mit Rucksackraketen durch die Lüfte, haben keinen Warp-Antrieb und noch immer kein Mittel gegen Krebs. Dafür die iWatch, keine Mauer mehr und eine Pille, die bei ihrer Einnahme eine Erektion verursacht. Ganz ehrlich, wer braucht da schon Rucksackraketen? Zukunft läuft immer anders ab, als man denkt. Noch vor 10 Jahren ist Rudolph Moshammer mit einem Telefonkabel erdrosselt worden. Das wäre heute rein technisch überhaupt nicht mehr möglich. Vince Ebert stellt sich der Zukunft: Big Data, selbstfahrende Autos und Berufsaussichten im Odenwald. Kann man überhaupt etwas Fundiertes über die Zukunft sagen? fragt Vince Ebert und prognostiziert „Egal, wie beschissen es Dir also geht, es ist immer noch Luft nach unten „ – eine tröstliche Botschaft! Also, live long and prosper!

 

Wladimir Kaminer – Die Kreuzfahrer

„Russendisko“ war wohl Wladimir Kaminers Start als brillanter Beobachter, Kommentator aktueller gesellschaftlicher Erscheinungen, satirischer Geschichten-erzähler und Entertainer. Privat Russe, Jahrgang 1967, lebt er seit 1990 in Berlin, beruflich ein fleißiger Autor u.a. mit Anliegen den Deutschen Russland zu erklären und umgekehrt. Mit seinem aktuellen Buchthema „Kreuzfahrer“ macht er auch Station auf der Bühne des Kulturforums. Satirisch widmet sich sein neues Buch den „Kreuzfahrten“, jener boomenden Form des Tourismus, die für Kaminer und seine Frau zur Sucht geworden ist. Kaminer verfüttert Putin-Schokolade an Mitreisende, feiert mit, wenn der 50 000. Liter Bier an Bord getrunken wird, lernt wie man die Beleuchtung nutzt um auch in der Innen-kabine das Flair eines Sonnenunterganges imitieren zu können, stellt fest, dass es rund um die Uhr etwas zu essen gibt und Helene Fischers „Atemlos“ immer irgendwo zu hören ist. Und das Kulturprogramm sorgt dafür, dass niemand über Bord geht. Mit Charme und intelligentem Humor, mit Spontaneität und Improvisationskunst präsentiert er seine Geschichten und nimmt die Zuhörer mit auf seine „Kreuzfahrt“. Dabei ist es Kaminer wie in allen seinen Texten wichtig, dass man über die scheinbar ernsten Dinge des Lebens lachen kann.

Philip Simon – Meisenhorst

Staatsbürgerkunde mit Philip Simon ist drastisch und unterhaltsam:
In seinem neuen Programm „Meisenhorst“ führt der niederländischdeutsche Kabarettist vor, dass im Grundgesetz mehr Zündstoff steckt, als Progression in bundesdeutschen Köpfen. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag der bundesdeutschen Staatsbibel stellt Philip Simon die entscheidende Frage: Welche Ihrer 19 Grundrechte sind Ihnen die wichtigsten? – Oder kann es sein, dass wir mehr über die zehn Gebote wissen, als über unsere Verfassung?

Dafür zeigt er der Gesellschaft symbolisch den Vogel. Im „Meisenhorst“, dem kollektiven Oberstübchen der Nation, muss ein Perspektivenwechsel her.Mit den Waffen der Sprache, punktgenau und mit jeder Menge Humor seziert Philip Simon die bewegendsten Artikel des Grundgesetzes. Philosophisch werden Kant, Nietzsche und Bruce Lee zitiert und gemeinsam mit ihnen ruft er zum bürgerlichen Widerstand gegen die Meisen in der eigenen Voliere auf. In den Köpfen seines Publikums zeichnet Philip Simon eine Welt, in der zum Schluss das Grundgesetz buchstäblich auf den Kopf gestellt wird und der Meisenhorst in seiner ganzen Pracht erscheint. Ziehen Sie in Ihrem Gedankenstübchen mal wieder selbst die Strippen. Denn Reflexion ist mehr als nur ein unangenehmes Blitzen im Auge.

www.philipsimon.de
www.190a.de/philip-simon

Brass Band Berlin – NeujahrsSpass mit Klassik- und Swing Hits

NeujahrsSpass mit Klassik- und Swing Hits“

Seit 1989, als Thomas Hoffmann die Idee zur Gründung der BRASS BAND BERLIN hatte, begeistert diese Formation immer wieder nach dem Motto: „ Classic, Jazz & Comedy“ – „Musik mit Witz, Charme & Frack“. Was das pfiffige Ensemble bei ihren Konzerten bietet, ist kein klassisches Konzert im herkömmlichen Sinne, sondern eine virtuose Mischung aus Musik, Show und Slapstick. Von Bach bis zu den Beatles sorgen die adretten Bläsersolisten beim Publikum für gute Laune und Heiterkeit in den Konzertsälen. Erfinder und Leiter der BRASS BAND BERLIN ist Thomas Hofmann – Percussionist, Sänger, Erzkomödiant und unterhaltsamer Moderator. Er leitet die BRASS BAND BERLIN seit nunmehr 20 Jahren. Fast doppelt so lange spielt er als Schlagzeuger im Orchester der renommierten Deutschen Oper Berlin. Musikalische Perfektion ist dabei für die 11 TOP-Musiker – alle in Diensten der großen Berliner Orchester- ein Markenzeichen.

basta

„Freizeichen“

Fünf Männer, rund 150 Songs und 16 Jahre Bandgeschichte: Stimmgewaltiger denn je und mit gewohnt viel Humor sind basta zurück. Die Zeichen stehen auf Aufbruch: „Freizeichen“ heißt das neue Programm und die mittlerweile achte CD.

Mit unübertroffenem Sprachwitz und eingängigen Melodien singen sich die fünf Kölner Charakterköpfe dabei unterhaltsam durch die wichtigsten Themen der Menschheit: Die Gesundheit zum Beispiel in ihrem Song „Laktosetolerant“, den geistigen und körperlichen Reifeprozess in „Älter“ oder auch einfach das herrlich prickelnde Glücksgefühl, das „Ein kleines bisschen Hass“ auszulösen vermag. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Überraschend frisch verpackt und mal ganz anders angefasst, behandeln die fünf bastas in ihren neuen Songs der Menschen größte Sehnsucht: Mal zärtlich-gemein wie in „Anna lässt sich scheiden“, mal humoristisch handfester im virtuosen Fortpflanzungsreggae „Nachkommen“ oder als versöhnliche Hommage an ungeliebte Männernamen in „Jochens“. Alles typisch basta halt – von ein bisschen philosophisch bis zu ganz schön sarkastisch, von ein klein wenig melancholisch bis zu ausgelassen heiter. Immer mit umwerfender musikalischer Bandbreite.

Andreas Rebers

Andreas Rebers – „Amen“

 

Andreas Rebers, einer der renommiertesten deutschen Kabarettisten und vielfach ausgezeichnet, ist zum 4. Mal in Seesen zu Gast. Nach „Predigt erledigt” und „Rebers muss man mögen”, bildet sein aktuelles 15. Soloprogramm „Amen” den vorläufigen Abschluss der Trilogie des Glaubens. „Amen” ist das Extrakt aus langjähriger Gemeindearbeit, aktuellen Studien und friedlicher Ökumene von München über Wien bis Bagdad, wo Reverend Rebers schon vor durchgeladenen Kalaschnikows Akkordeon gespielt hat. Das wird er natürlich auch in diesem Programm tun, also Akkordeon spielen, aber mit ohne Kalaschnikows. Rebers ist ein streitbarer Geist, der sich mit erhellender Schwarzmalerei und heiligem Zorn gegen religiöse Dogmen, Doofheit und politische Manipulation zur Wehr setzt und die Dinge verbal oder musikalisch benennt, die eigentlich niemand hören will. Da kommt es abseits moralischer Selbstzufriedenheit und Besserwisserei auch schon mal zu Missverständnissen. Aber dieser Mann sagt sich: „Bevor ich überhört werde – werde ich lieber falsch verstanden. Dazu gibt es tanzbare Kapitalismus Kritik mit Frau Flüchtling, Frau Hammer und Gästen aus längst vergangenen Zeiten. In seinem Kabarett der radikalen Mitte erkennt man immer etwas wieder, das meiste aber wird uns überraschen. Und so sagte neulich ein Zuschauer aus Boblowitz: „Bei Rebers lacht man gut”. AMEN!

Gernot Hassknecht

Gernot Hassknecht – „Jetzt wird’s persönlich“

Deutschlands beliebtester Choleriker zum 2. Mal auf der Bühne des Kulturforums: Und in seinem aktuellen Solo-Programm „Gernot Hassknecht – Jetzt wird’s persönlichist er wieder nicht der sanftmütige, zurückhaltende Entertainer. Nein, er nimmt die großen Themen unserer Zeit persönlich! Alles wird bunter, schriller und größer. Was läuft schief in unserem Land? Wer zum Henker hat die Rechten aufgefordert von ihren Stammtischen auf die Straße zu gehen? Wer hat sich noch gleich das G8-Abitur ausgedacht und warum bitte ist man als gesetzlich Versicherter heute im Grunde dem Tode geweiht? Sein Vorschlag: Schauen Sie ihren Kindern morgens beim Frühstück tief in die Augen und sagen Sie: „Wir möchten, dass du es einmal besser hast als wir!“. Machen Sie das mal und dann kommt der schwierige Teil, versuchen Sie, dabei nicht zu lachen. Und wissen Sie noch, wie viele Zinsen es 1980 auf ein stinknormales Sparbuch gab? Na? … Fünf Prozent! Auf’s Sparbuch! Erzählen Sie das bloß nicht Ihren Kindern, die lassen Sie einliefern „Was der Papa da wieder faselt… fünf Prozent ohne Risiko… der hat doch nur noch Honig im Kopf…“ „Jetzt wird’s persönlich!“ – das ist der ehrlichste Hassknecht aller Zeiten. Also Bühne frei für 163 Zentimeter geballte, cholerische Kompetenz – Hassknecht ist zurück! Und er kommt persönlich.

Salut Salon – Liebe

Bei Salut Salon dreht sich ab sofort alles um das wohl älteste Thema der Menschheit seit es Musik gibt – um die LIEBE. 2017 bis 2019 sind Angelika Bachmann (Geige), Iris Siegfried (Geige), Anne-Monika von Twardowski (Klavier) und Sonja Lena Schmid (Cello) mit ihrem neuen Bühnen-Programm international auf Tour. „Liebe ist einfach ein großer Stoff“, finden die vier. Und die Musik ist voll davon: Salut Salon spielen musikalisch mit all den Facetten der schönsten Nebensache der Welt und nehmen das Ganze am Ende mit Humor.

Virtuos gehen die ECHO-Preisträgerinnen über Genre-Grenzen hinweg, bringen Stücke von Sergej Prokofiev, Astor Piazzolla, Bach, Vivaldi und Rachmaninow sowie eigene Kompositionen auf die Bühne und singen in ihren Chansons vom tieferen Sinn der Liebe. Sie stellen Fragen – „Wie tief kann man lieben, ohne aufzutauchen?“ –, geben vermeintliche Antworten (angelehnt an Erich Frieds berühmtes Gedicht) „Es ist, was es ist…“, werden melancholisch mit „Ich hab’ dich viel zu lieb“, einem alten jüdischen Tango, den Salut Salon auf Plattdeutsch singen, und persiflieren die berühmtesten Liebeslieder der Popgeschichte mit Songs von Marylin Monroe bis Herbert Grönemeyer.