Carl Maria von Weber setzte seine Opern-Ouvertüren konsequent aus Motiven und Themen des jeweiligen Bühnenstücks zusammen. So hört man im instrumentalen Vorspiel zu „Oberon“ den geheimnisvollen
Hornruf des Elfenkönigs, das Gewisper
der Elfen, den Marsch der Waldgeister und, in der Klarinette, die berühmte „Ozean-Arie“ der Kalifentochter
Rezia.
Andere große Komponisten der Romantik bedachten die von Weber so geliebte Klarinette nur sehr spärlich mit konzertanter Literatur. Doch wie steht es mit den Komponisten der zweiten Reihe?
Einige Werke des bislang wenig bekannten Würzburger Klarinettenprofessors Robert Stark wurden kürzlich von Dimitri Ashkenazy „ausgegraben“ und auf einer vielgelobten CD eingespielt. Vor allem Starks Konzert Nr. 3 d-Moll erweist sich als stimmungsvolles, melodienseliges, teils auch dramatisches Werk – und als hochwillkommene Bereicherung des
Repertoires.
Ungewohnt dramatisch gibt sich schließlich auch Antonín Dvoˇráks Symphonie Nr. 7,
in der nur wenig an das unbeschwerte „Musikantentum“ des „böhmischen Spielmanns“ erinnert. Stattdessen große Melodiesprünge und starke Kontraste auf engstem Raum, ein unausgesetztes Schwanken zwischen den widersprüchlichsten Ausdrucksbezirken – stürmisch und ratlos, dämonisch und idyllisch, pathetisch und poetisch
.
Klarinette
Dimitri Ashkenazy
Leitung
Anja Bihlmaier