29. Göttinger Literaturherbst: Linus Giese – Ich bin Linus

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Seine »Neugeburt« begann mit einem Starbucks-Becher, auf dem zum ersten Mal der Name stand, den er sich so lange überlegt hatte: »Linus«. Schon mit sechs hat Linus Giese geahnt, dass ihm ein falsches Geschlecht zugeordnet wurde, doch erst mit einunddreißig kann er endlich ein Leben beginnen, das nicht mehr von Scham, sondern Befreiung geprägt ist. Mit dem kurzen Satz Ich bin Linus (Rowohlt 2020) setzt die lang ersehnte Befreiung ein. Über seine zweite Pubertät, beklemmende Arztbesuche, bürokratische Hürden, Selbstzweifel und Solidarität spricht der Autor an dem Abend mit Kim Trau, Mitarbeiterin der Akademie Waldschlösschen, wo man sich schon lange für den Abbau von Homosexuellen- und Transfeindlichkeit einsetzt.

In Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-BöllStiftung Niedersachsen und der Akademie Waldschlösschen

Foto: Annette Etges.

 

29. Göttinger Literaturherbst: Ulrike Almut Sandig – Monster wie wir

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Geht es um exzellente Lyrik oder grandiose Klangprojekte, stößt man unweigerlich auf Ulrike Almut Sandig. Jetzt ergänzt auch der Debütroman Monster wie wir (Schöffling 2020) ihr beachtliches Portfolio, in dem sie eine ganz neue Seite von sich zeigt. Im Zentrum stehen Viktor und Ruth, gefangen in der ostdeutschen Pampa, immer auf der Suche nach einem Ausweg. In rasantem Tempo und gestochen scharfen Sätzen nimmt Sandig ihre Leser*innen mit auf die Reise einer Generation, die irgendwie verloren scheint und verzweifelt nach Selbstbestimmung sucht. Ein funkelnder, gewaltiger Roman, den Alexander Solloch (NDR Kultur) sich mit der Autorin einmal ganz genau anschaut.

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet von NDR Kultur, Sendetermin 06.12.2020 ab 20 Uhr in der Sendung »Sonntagsstudio«.

Foto: Michael Aust /Villa Concordia

 

29. Göttinger Literaturherbst: Auseinandernehmen und Zusammensetzen

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Kolloquium

Die jahrzehntelange, ungewöhnlich intensive Zusammenarbeit des Autors Grass mit seinem Verleger und Drucker Steidl dokumentiert sich in Texten, Entwürfen für Umschläge und Seitengestaltung. Aus diesem Fundus schöpfen die Beiträge des Kolloquiums für wahre Grass-Fans und solche, die es noch werden wollen.

Büchermachen mit Günter Grass
Gerhard Steidl

Wir vom Archiv: Fundsachen für Grass-Leser
Prof. Dr. Heinrich Detering, Svenja Brand, Lisa Kunze, Katrin Wellnitz

Günter Grass und die Bildende Kunst
Viktoria Krason

Foto: Gerhard Steidl

29. Göttinger Literaturherbst: Alexander Kluge Lothar Müller – Epidemische Neugier

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Ein Ferngespräch

Die kommunikative Verbindung per Videokonferenz mit Alexander Kluge, dem wohl wichtigsten Medienkünstler der Republik, schlägt eine Brücke in dessen Münchener Studio. Lothar Müller, Literaturkritiker der Süddeutschen Zeitung, spricht von Göttingen aus mit dem Schriftsteller, Filmemacher und Medienmanager über Literatur und Wissenschaft, Poesie, Politik und Gefühle. Ausgangspunkt ist Kluges Buch Der Russland-Kontainer (Suhrkamp 2020), das er seiner verstorbenen Schwester Alexandra gewidmet hat. Eingespielt werden Ausschnitte aus seinen jüngsten Filmarbeiten. Mit Gastauftritten von Lichtenberg und Kleist, Antigone und Kassandra ist zu rechnen. Ein multimedialer Abend im Kunsthaus mit dem Mann, der so viel mehr ist als der Miterfinder des Autorenkinos und des Neuen Deutschen Films.

Das Kunsthaus Göttingen wird im Winter 2020/21 eröffnen und lädt den Göttinger Literaturherbst bereits zuvor in die neuen Räumlichkeiten ein.

Foto: Digne M. Marcovicz/Regina Schmeken

 

29. Göttinger Literaturherbst: Benno Fürmann Moka Efti – Orchester Der nasse Fisch

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Der nasse Fisch machte aus dem verruchten Berlin der späten 20er Jahre den literarischen Stoff zum Süchtig machen. Volker Kutschers historische Berlin-Krimi-Reihe traf einen Nerv, Tom Tykwer erfand die international erfolgreiche Serie Babylon Berlin, bildete das fabulöse Moka Efti Orchestra — und die Stimmung der goldenen Zwanziger sprang über. Der Literaturherbst zieht nun alle Register und lässt die 20er Jahre im P.S.SPEICHER nicht nur mit dem 14-köpfigen Moka Efti Orchestra aufleben, sondern holt Schauspieleridol und Babylon Berlin-Darsteller Benno Fürmann aufs Podium, der aus Der nasse Fisch liest, bevor die Band das Publikum endgültig in Ekstase versetzt.

Foto: Pascal Bünning, Joachim Gern

 

29. Göttinger Literaturherbst: Christian Berkel – Ada

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Christian Berkel gehört zur ersten deutschen Schauspielergarde. Und er schreibt Bücher: Der Apfelbaum, sein erster Roman, wurde zum hochgelobten Publikumserfolg. Verarbeitet hat er darin seine jüdische Familiengeschichte, und diese Richtung behält er bei, wenn er in Ada (Ullstein 2020) vom gleichnamigen jungen Mädchen erzählt, das mit seiner jüdischen Mutter aus Nachkriegsdeutschland nach Argentinien flieht, 1955 zurückkehrt und auf eine Welt trifft, die sich zwischen Aufbruch und dem Beibehalten alter Strukturen zerreibt.

Foto: Gerald von Foris

 

29. Göttinger Literaturherbst: Svenja Gräfen – 2020! Was tust du?

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SprachlabOhr #13

Das Jahr hatte bisher mehr Hürden und Schreckensmomente als viele davor. Corona macht Kulturarbeit kompliziert, und doch können wir an einer langjährigen Tradition festhalten: Die offene Lesebühne ist wieder zu Gast beim Göttinger Literaturherbst. Ausnahmsweise nicht im Nörgelbuff, sondern in der musa. Wie immer gibt es Besuch: Autorin Svenja Gräfen reist an. Seit 2010 ist sie auf Lesebühnen und Poetry Slams zu Hause, inzwischen hat sie bei Ullstein zwei Romane veröffentlicht, zuletzt Freiraum (2019). Moderiert wird die Lesebühne von Joachim Linn, den musikalischen Abschluss gibt der Göttinger Singer-Songwriter Jannes Schreiber. Ein Abend für alle Interessierten, die gerne lesen möchten: Jede*r darf mitmachen!

Die Regeln: nicht länger als 5 Minuten und selbstgeschrieben.

Wer mitmachen möchte, schreibt bitte per Mail an Joachim.Linn@gmx.net oder an die SprachlabOhr-Facebook-Seite.

Foto: Constantin Timm

 

29. Göttinger Literaturherbst: Kinga Tóth Rafael-Evitan Grombelka – Gebärdenpoesie

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Gedichte, die ohne Worte auskommen? Ja, die gibt es, obwohl Gebärdenpoesie immer noch eine Leerstelle im klassischen Literaturbetrieb darstellt. Aus diesem Grund formierte sich die Berliner Projektgruppe Handverlesen, in der hörende und gehörlose Künstler*innen miteinander in den Dialog treten und sich Übersetzungen von Gebärden in Lautsprache oder umgekehrt erarbeiten. Dass Literatur viel mehr als nur Schrift und Lautsprache sein kann, zeigen uns Rafael-Evitan Grombelka und Kinga Tóth von Handverlesen umgeben von der ausdrucksstarken Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen. Mit ihrer gebärden- und lautsprachlichen Poesie-Performance werden die Texte sowie das allgemeine Literaturverständnis in Bewegung gebracht. Es moderiert die Projektleiterin Franziska Winkler. Das Gespräch wird simultan in Gebärdensprache übersetzt.

Foto: Stephan Eckardt

 

29. Göttinger Literaturherbst: Jackie Thomae Brüder

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Race, class, gender, darum geht es in Jackie Thomaes Roman — allerdings so subtil, dass es doch kaum eine Rolle zu spielen scheint. Die Protagonisten, ein lässiger Lebemann und ein steifer Architekt, sind Brüder (Hanser Berlin 2019). Sie teilen den absenten senegalesischen Vater, kennen einander aber nicht. Thomae erzählt gekonnt unangestrengt aus diesen zwei gegensätzlichen Leben, die sich aus der DDR heraus durch ein Nachwende-Berlin und ein London der 2000er schlängeln. Ein famos komponierter Roman, der es 2019 auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises schaffte und an Relevanz nicht verliert. Charlotte Milsch moderiert diesen Abend, an dem wir unsere neue Digitaloffensive Literaturherbst on air starten.

Als kleines Begrüßungsgeschenk ist diese erste Lesung als Video-Livestream für Sie kostenfrei zugänglich. Für alle weiteren Veranstaltungen genügt das ON AIR-Ticket. Eins für alle. Mehr unter literaturherbst-on-air.com.

Foto: Urban Zintel

 

 

29. Göttinger Literaturherbst: Pierre Jarawan – Deidamia

00 Jahre Internationale Händel-Festspiele Göttingen — dieser Meilenstein wird gefeiert, wenn auch durch Corona erst 2021. Als kleinen Auftakt zum großen Jubiläumsprogramm präsentiert der Literaturherbst gemeinsam mit den Festspielen ein literarischmusikalisches Programm rund um die Oper Deidamia. Hierfür verfasst der mehrfach preisgekrönte Autor und Slam Poet Pierre Jarawan (Am Ende bleiben die Zedern) exklusiv für die Veranstaltung neue Texte und liest Auszüge aus dem Originallibretto. Begleitet wird er von der Sopranistin Anna-Lena Elbert und Johanna Soller an der Orgel. Ein Abend rund um Krieg, Frieden und Gender-Klischees.

Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit dem Autor und den Künstlerinnen statt. Durch die Veranstaltung führt Tobias Wolff, Geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen.

Foto: Marvin Ruppert