29. Göttinger Literaturherbst: Linda Zervakis Etsikietsi

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Als erste Frau mit „Migrationshintergrund und -Vordergrund“ in der Tagesschau ist sie allseits bekannt, manch einer kennt Linda Zervakis aber auch als Königin der bunten Tüte, denn so hieß ihr erstes Buch, das Einblicke in ihre Kindheit als Hamburger Kiosk-Tochter gewährt. In Etsikietsi. Auf der Suche nach meinen Wurzeln (Rowohlt 2020) reist Linda mit ihrer Mutter Chrissi in die Vergangenheit, in das griechische Dorf, das für Chrissi mit so vielen Limitationen verbunden war. Schnell wird klar: Linda lebt Chrissis Träume – und hat mehr Griechenland in sich, als ihr bewusst war. So witzig wie ergreifend: Ein griechischer Abend mit Linda Zervakis.

Foto: Elissavet Patrikiou

 

29. Göttinger Literaturherbst: Navid Kermani Christian Uetz Mein Hölderlin

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Seit seinem fulminanten Roman Dein Name und den Frankfurter Poetikvorlesungen 2011 weiß man, dass Navid Kermani ein inniges, nicht immer einfaches Verhältnis zu Friedrich Hölderlin hat — und zu seinen besten Kennern gehört. Mithalten kann der Schweizer Autor Christian Uetz (zuletzt Engel der Illusion), der Hölderlin nicht nur bestens kennt, sondern ihn in jeder Lebenslage aufs Schönste rezitieren kann. Uetz und Kermani finden beim Literaturherbst zusammen, um die Ausnahmeerscheinung Hölderlin zu seinem 250. Geburtstag aus allen Ecken zu beleuchten und auch die letzten Zweifler zu überzeugen, dass dieser Dichter ein Genie war.

Foto: Franz Karl Hiemer, Julian Baummann / julianbaumann.com, Mathias Bothor

 

 

 

 

29. Göttinger Literaturherbst: Ingo Schulze Die rechtschaffenen Mörder

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Mit erzählerischer Raffinesse taucht Ingo Schulze ein in das Rätsel um das Leben und den Tod des zunächst hoch geachteten Dresdner Antiquars Norbert Paulini und seiner Gefährtin. Dazu lernen wir in seinem jüngsten Roman Die rechtschaffenen Mörder (S. Fischer 2019) zunächst Paulini, dann seinen Biographen Schultze kennen, ehe die Lektorin des Buchs im Buche Indizien aufspürt…

Mit Titeln wie 33 Augenblicke des Glücks, Simple Storys, Neue Leben oder Peter Holtz ist Schulze längst nicht nur eine der wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur, sondern auch international bekannt. Immer wieder greift Schulze in den gesellschaftlichen Diskurs ein, erhebt seine Stimme gegen die marktkonforme Demokratie und schreibt dabei grandiose Bücher. Dem Rätsel um Paulinis Werdegang spürt Schulze mit Stephan Lohr nach.

Foto: Gaby Gerster

 

 

 

 

29. Göttinger Literaturherbst: Abbas Khider Palast der Miserablen

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Als er ein kleiner Junge ist, krachen die Kriege über ihm, als junger Mann sitzt er verkümmert und ausgehungert in einer Zelle. Das Leben von Shams unter Saddam Hussein, das Abbas Khider in Palast der Miserablen (Hanser 2020) erzählt, ist gnadenlos. Wenig dämpft die Wucht des Erzählten, vor allem, wenn man um die Parallelen im Leben von Abbas Khider und Shams weiß. Und doch blieb beiden der Humor — und ihre Liebe zu Büchern, die Shams letztlich zum Verhängnis wird. Über die leidmindernde Macht der Literatur und das Leben im Irak unter Saddam spricht der preisgekrönte Autor und Bühnenliebling an diesem Abend.

Foto: Peter-Andreas Hassiepen

29. Göttinger Literaturherbst: Heinrich Steinfest Der Chauffeur

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Denis Scheck ist von dem österreichischen Wahl-Stuttgarter schon lange überzeugt: »Heinrich Steinfest schreibt die amüsanteste und intelligenteste Literatur unserer Gegenwart« meint er, und auch das Publikum liebt den poetischen Krimi-Autor, der den unvergesslichen einarmigen Detektiv Cheng erfand und ihm fünf Bände widmete. Jetzt hat er einen intensiven Roman über den Chauffeur Paul Klee (Der Chauffeur, Piper 2020) geschrieben, einen ordnungsliebenden Menschen, dessen Leben plötzlich mehr und mehr an Übersicht verliert. Über den Mann, den die Liebe und der Tod einmal zu oft behelligen, parliert Steinfest mit Katja Weise (NDR Kultur).

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet von NDR Kultur, Sendetermin 15.11.2020 ab 20 Uhr in der Sendung »Sonntagsstudio«.

Foto: Burkhard Riegels

29. Göttinger Literaturherbst: Kübra Gümüsay Sprache und Sein

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Wie das denn gehe, wurde sie immer wieder gefragt: Islam und Feminismus, Kopftuch und Emanzipation, Religiosität und Bildung. Die bestehenden Kategorien passen nicht auf Kübra Gümüşay. Ihr Buch Sprache und Sein (Hanser 2019) sehnt sich nach einer Sprache, die nicht auf etwas reduziert, die keine Stereotypen reproduziert. Denn im „Museum der Sprache“, wie sie es nennt, geht es letztlich immer auch um Macht: Wer erklärt die Welt, wer beschreibt, wer wird beschrieben? Wer benennt, wer wird benannt? Wie genau Sprache unser Denken und unsere Politik prägen, fragen sich Kübra Gümüşay und Christine Watty (Deutschlandfunk Kultur) auf dem Podium.

Foto: Paula Winkler

 

 

 

 

29. Göttinger Literaturherbst: Thomas Ammann Die Machtprobe

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Gefahr oder Chance — was machen die sozialen Medien mit unserer Demokratie? Diese Frage stellt sich nicht erst seit einem über Twitter regierenden US-Präsidenten. Einerseits stehen die sozialen Medien für Teilhabe und Redefreiheit, doch Fake News, Hass und Verrohung erzählen eine andere Geschichte. Thomas Ammann, Journalist seit über 30 Jahren, hat den Einzug der digitalen Plattformen von Beginn an beobachtet und in seinem Buch Die Machtprobe. Wie Social Media unsere Demokratie verändern (Edition Körber 2020) kommentiert. Mit Social Media-Fachfrau Amina Yousaf, stellvertretende Bezirksvorsitzende der SPD Hannover, und »Zukunftslobbyist« Wolfgang Gründinger (Moderation) lotet er die Tücken der digitalen Kommunikation genauestens aus.

Einmischen! Das Debattenformat der Körber-Stiftung und des Göttinger Literaturherbstes

Foto: Eike Laskowski, privat

 

29. Göttinger Literaturherbst: Kristof Magnusson Ein Mann der Kunst

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KD Pratz — dieser Name lässt schon einen Querulanten erahnen. Künstler ist dieser KD Pratz, ein weltberühmter, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, den Kunstbetrieb verachtet und gleichzeitig einer seiner größten Stars ist. Nun soll ihm zu Ehren ein Museum gebaut werden, und er öffnet zum ersten Mal seine Burgtore für das skurrile Figurenkabinett des Museums-Fördervereins. Kristof Magnusson spinnt in Ein Mann der Kunst (Kunstmann 2020) eine urkomische Geschichte über die Absurditäten des Kunstmarktes, deren Wahrheitsgehalt einen noch mehr zum Lachen bringt. Betriebskennerin Anna Lena Markus (Uni Göttingen) moderiert.

Foto: P. Matsas / Opale / Leemage / laif.

 

 

 

29. Göttinger Literaturherbst: Max Czollek Alice Hasters Gegenwartsbewältigung

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Verbündet-Sein in der postnational-sozialistischen Gesellschaft

Ob antisemitische Anfeindungen, antimuslimische Beleidigungen oder andere kuriose »interkulturelle« Begegnungen: Rassistische Ausfälle sind allgegenwärtig und keineswegs nur am rechten Rand zu verorten. In unserer Gesellschaft, gerade in Zeiten der Krise, hat es die Vielfalt schwer. Denker*innen wie Alice Hasters und Max Czollek arbeiten gegen diese Tendenzen an, klären auf und fragen sich: Wie muss sich die Gesellschaft wandeln, damit Menschen gleichermaßen Solidarität erfahren? Wie kann in einer fragmentierten Welt die gemeinsame Verteidigung der pluralen Demokratie gelingen? Und wie kann der eigene Rassismus überwunden werden? All das und vieles mehr diskutieren die zwei Autor*innen auch auf Basis ihrer Bücher Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen (hanserblau 2019) und Gegenwartsbewältigung (Hanser 2020).

Foto: guntergluecklich.com/Graffiti/wandgestalten.de, H. Henkensiefken/pixxwerk.de

 

 

 

29. Göttinger Literaturherbst: Kristof Magnusson Julia Schoch Lies! Das Buch

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Endlich gibt es ein Buch für alle! Ein Buch, das auch Menschen verstehen können, denen das Lesen und Verstehen von Texten schwerfällt. In diesem Buch gibt es fünfzehn spannende Geschichten von bekannten Autorinnen und Autoren. Sie haben versucht einfach zu schreiben, weil sie möglichst viele Menschen erreichen möchten. Das Buch heißt Lies! (Piper 2019) und die Erzählungen in dem Band handeln von ganz unterschiedlichen Dingen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Zwei der Autor*innen sind mit ihren Texten zu Gast und sprechen im Alten Rathaus mit Marie Varela über ihre Geschichten. Die Lesung und das Gespräch werden in Gebärdensprache übersetzt.

Foto: P. Matsas/Opale/Leemage/laif/Ulrich Burkhardt