Indien

Eine Tragikomödie von Josef Hader und Alfred Dorfer

Sie sind mit einem robusten Mandat ausgestattet: Im Auftrag des Fremdenverkehrsverbandes reisen Heinz Bösel und Kurt Fellner durch die Lande und überprüfen die Qualität von Landgasthöfen. Sie essen sich durch rustikale Speisekarten und schlafen in durchgelegenen Betten, immer auf der Suche nach dem Haar in der Suppe oder der tröpfelnden Dusche. Zwei Männer, die gegensätzlicher nicht sein könnten, zwei Grantler vom Dienstherren in inniger Abneigung verbunden. Das Schnitzel ist die Lieblingsspeise, denn über dessen Qualität lässt sich vortrefflich räsonieren und worüber soll man auch reden an all den langen Abenden, die man gezwungenermaßen gemeinsam in ländlichen Gaststuben verbringt. Auch über Frauen lässt sich reden, wenn auch in einer Weise, die Frauen besser nicht zu Ohren kommt. Und auch wenn der Kollege Bösel behauptet, das andere Geschlecht verstanden zu haben, ahnt man ein großes Missverständnis. Doch plötzlich nimmt die letzte Dienstreise eine andere Wendung und die beiden hartgesottenen Helden des Gastrotests erweisen sich hinter den Fassaden ihrer derben Männlichkeit als durchaus empfindungsfähige Zeitgenossen.
Das Deutsche Theater Göttingen wird wieder mobil. Mit »Indien« steht eine Produktion zur Verfügung, die vor allem für die Gaststuben und Wirtssäle der Göttinger Umgebung gedacht ist. Kontakt: Alida Kleine 0551.49 69-14

 

Josef Hader
Der österreichische Autor, Kabarettist und Schauspieler wurde durch sein Auftreten als Ermittler in den Verfilmungen von Wolfgang Haas‘ »Brenner«-Krimis auch jenseits der Kleinkunst-Bühnen bekannt. Sein rabenschwarzer Humor ist mittlerweile legendär.

Alfred Dorfer
Auch Alfred Dorfer ist ein in Österreich vielfach ausgezeichneter Kabarettist. Ähnlich wie Hader ist er ebenfalls als Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler erfolgreich.

Don Karlos. Infant von Spanien

Von Friedrich Schiller

»Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!« Schiller fasst die zentrale Forderung der Aufklärung in einen knappen Satz. Aber es ist der Marquis von Posa, nicht die Titelfigur der Tragödie, die ihn spricht. Karlos ist zu sehr mit einer komplizierten Liebesgeschichte beschäftigt, als dass er sich um große Politik kümmern könnte: Er liebt noch immer Elisabeth, die es vorgezogen hat, statt seiner Philipp II., den König von Spanien, zu heiraten. Gleichzeitig missachtet er die Liebe der Prinzessin Eboli, die sich rächt, indem sie Philipp von Karlos‘ Sehnsucht unterrichtet. Der König sucht Klarheit über die Treue seiner Gattin und die Nähe zu Posa, von dem er die Wahrheit über das Verhältnis seines Sohnes Karlos zur Stiefmutter erfahren will. Posa aber versucht, das Vertrauen zum König für seine politischen Pläne zu nutzen, in denen auch Karlos eine wichtige Rolle zugedacht ist. Den Plan durchkreuzt die Intrige Ebolis und Posa opfert sich, um Karlos zu retten. Umsonst, denn der König übergibt seinen Sohn der heiligen Inquisition.
»Don Karlos« markiert eine Grenze im Werk Schillers. Die Tragödie vereint zwei Handlungsstränge und zwei Gefühlslagen. Zum einen ist da die Liebesgeschichte, die, getragen von dem in seinen Gefühlen verstrickten Karlos und der brillanten Intrigantin Eboli, noch immer die Emphase des ›Sturm und Drang‹ in sich trägt. In den Konflikten Philipps und Posas aber formuliert sich Schillers Interesse an historischer Analyse und politischem Diskurs.

 

Friedrich Schiller
Friedrich Schiller (1759-1805) griff in seinen Dramen gern auf historische Stoffe zurück. Das dürfte nicht nur seiner Liebe zu Shakespeare geschuldet sein, vielmehr nutzt der Historiker Schiller die Bühne, um aus der Analyse der Geschichte politische Modelle für die Zukunft zu entwickeln.

Besetzung

  • ensemble

    Paul Wenning

  • ensemble

    Marie Seiser

  • ensemble

    Moritz Schulze

  • ensemble

    Andrea Strube

  • ensemble

    Katharina Uhland

  • ensemble

    Gabriel von Berlepsch

  • ensemble

    Marco Matthes

  • ensemble

    Florian Eppinger

  • ensemble

    Frederik Schmid

  • ensemble

    Frederike Schinzler

  • ensemble

    Nikolaus Kühn

  • ensemble

    Bernd Kaftan

Don Karlos – Infant von Spanien

Von Friedrich Schiller

»Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!« Schiller fasst die zentrale Forderung der Aufklärung in einen knappen Satz. Aber es ist der Marquis von Posa, nicht die Titelfigur der Tragödie, die ihn spricht. Karlos ist zu sehr mit einer komplizierten Liebesgeschichte beschäftigt, als dass er sich um große Politik kümmern könnte: Er liebt noch immer Elisabeth, die es vorgezogen hat, statt seiner Philipp II., den König von Spanien, zu heiraten. Gleichzeitig missachtet er die Liebe der Prinzessin Eboli, die sich rächt, indem sie Philipp von Karlos‘ Sehnsucht unterrichtet. Der König sucht Klarheit über die Treue seiner Gattin und die Nähe zu Posa, von dem er die Wahrheit über das Verhältnis seines Sohnes Karlos zur Stiefmutter erfahren will. Posa aber versucht, das Vertrauen zum König für seine politischen Pläne zu nutzen, in denen auch Karlos eine wichtige Rolle zugedacht ist. Den Plan durchkreuzt die Intrige Ebolis und Posa opfert sich, um Karlos zu retten. Umsonst, denn der König übergibt seinen Sohn der heiligen Inquisition.
»Don Karlos« markiert eine Grenze im Werk Schillers. Die Tragödie vereint zwei Handlungsstränge und zwei Gefühlslagen. Zum einen ist da die Liebesgeschichte, die, getragen von dem in seinen Gefühlen verstrickten Karlos und der brillanten Intrigantin Eboli, noch immer die Emphase des ›Sturm und Drang‹ in sich trägt. In den Konflikten Philipps und Posas aber formuliert sich Schillers Interesse an historischer Analyse und politischem Diskurs.

 

Friedrich Schiller
Friedrich Schiller (1759-1805) griff in seinen Dramen gern auf historische Stoffe zurück. Das dürfte nicht nur seiner Liebe zu Shakespeare geschuldet sein, vielmehr nutzt der Historiker Schiller die Bühne, um aus der Analyse der Geschichte politische Modelle für die Zukunft zu entwickeln.

Besetzung

  • ensemble

    Paul Wenning

  • ensemble

    Marie Seiser

  • ensemble

    Moritz Schulze

  • ensemble

    Andrea Strube

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    Katharina Uhland

  • ensemble

    Gabriel von Berlepsch

  • ensemble

    Marco Matthes

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    Florian Eppinger

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    Frederik Schmid

  • ensemble

    Frederike Schinzler

  • ensemble

    Nikolaus Kühn

  • ensemble

    Bernd Kaftan

Irrungen, Wirrungen

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Nach Theodor Fontane

Eine Liebesbeziehung zwischen einem Adligen und einer Bürgerlichen im ausgehenden 19. Jahrhundert ist Anlass für »Viel Freud, viel Leid. Irrungen, Wirrungen«, wie es der Baron Botho von Rienäcker im Rückblick auf einen kurzen Sommer der Liebe mit Lene, einer jungen Berliner Wäscherin, formuliert. Bei einer Ruderpartie rettet Botho Lenes Boot vor dem Kentern. Von da an verbringen beide ein paar unbeschwerte Sommermonate in Berlin. Doch Lene spürt, dass ihr Glück nicht von langer Dauer sein kann. Eine gemeinsame Landpartie zeigt schmerzlich, dass in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen Botho verkehrt, eine ernsthafte Verbindung der beiden nie Akzeptanz finden würde. Damit ist das Ende der Liaison besiegelt. Botho heiratet seine wohlhabende Cousine Käthe und sichert dadurch die angeschlagenen Finanzen seiner Familie. Lene zieht in ein anderes Stadtviertel, um räumliche Distanz zu schaffen. Dort lernt sie den wesentlich älteren, bürgerlichen Gideon kennen und willigt – nachdem sie in Bezug auf ihre Vergangenheit reinen Tisch gemacht hat – ein, seine Frau zu werden. Das Leben verläuft für Botho und Lene von nun an in geordneten Bahnen. Doch die Erinnerung an den Sommer des gemeinsamen Glücks bleibt eine offene Wunde, die keiner der beiden neuen, standesgemäßen Partner zu schließen vermag.

 

Theodor Fontane
Der in Neuruppin geborene Apothekersohn Theodor Fontane (1819-1898) gilt als der bedeutendste Vertreter des bürgerlichen Realismus in Deutschland. Sein Werk ist geprägt von einem detailreichen Blick für gesellschaftliche Milieus und einer impliziten Gesellschaftskritik, die er am Beispiel von Einzelschicksalen entwickelt. In seinem Spätwerk »Effi Briest« legt er als Vorläufer von Thomas Manns »Buddenbrooks« den Grundstein für den deutschen Gesellschaftsroman.

Irrungen, Wirrungen

Nach Theodor Fontane

Eine Liebesbeziehung zwischen einem Adligen und einer Bürgerlichen im ausgehenden 19. Jahrhundert ist Anlass für »Viel Freud, viel Leid. Irrungen, Wirrungen«, wie es der Baron Botho von Rienäcker im Rückblick auf einen kurzen Sommer der Liebe mit Lene, einer jungen Berliner Wäscherin, formuliert. Bei einer Ruderpartie rettet Botho Lenes Boot vor dem Kentern. Von da an verbringen beide ein paar unbeschwerte Sommermonate in Berlin. Doch Lene spürt, dass ihr Glück nicht von langer Dauer sein kann. Eine gemeinsame Landpartie zeigt schmerzlich, dass in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen Botho verkehrt, eine ernsthafte Verbindung der beiden nie Akzeptanz finden würde. Damit ist das Ende der Liaison besiegelt. Botho heiratet seine wohlhabende Cousine Käthe und sichert dadurch die angeschlagenen Finanzen seiner Familie. Lene zieht in ein anderes Stadtviertel, um räumliche Distanz zu schaffen. Dort lernt sie den wesentlich älteren, bürgerlichen Gideon kennen und willigt – nachdem sie in Bezug auf ihre Vergangenheit reinen Tisch gemacht hat – ein, seine Frau zu werden. Das Leben verläuft für Botho und Lene von nun an in geordneten Bahnen. Doch die Erinnerung an den Sommer des gemeinsamen Glücks bleibt eine offene Wunde, die keiner der beiden neuen, standesgemäßen Partner zu schließen vermag.

 

Theodor Fontane
Der in Neuruppin geborene Apothekersohn Theodor Fontane (1819-1898) gilt als der bedeutendste Vertreter des bürgerlichen Realismus in Deutschland. Sein Werk ist geprägt von einem detailreichen Blick für gesellschaftliche Milieus und einer impliziten Gesellschaftskritik, die er am Beispiel von Einzelschicksalen entwickelt. In seinem Spätwerk »Effi Briest« legt er als Vorläufer von Thomas Manns »Buddenbrooks« den Grundstein für den deutschen Gesellschaftsroman.

Irrungen, Wirrungen

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Nach Theodor Fontane

Eine Liebesbeziehung zwischen einem Adligen und einer Bürgerlichen im ausgehenden 19. Jahrhundert ist Anlass für »Viel Freud, viel Leid. Irrungen, Wirrungen«, wie es der Baron Botho von Rienäcker im Rückblick auf einen kurzen Sommer der Liebe mit Lene, einer jungen Berliner Wäscherin, formuliert. Bei einer Ruderpartie rettet Botho Lenes Boot vor dem Kentern. Von da an verbringen beide ein paar unbeschwerte Sommermonate in Berlin. Doch Lene spürt, dass ihr Glück nicht von langer Dauer sein kann. Eine gemeinsame Landpartie zeigt schmerzlich, dass in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen Botho verkehrt, eine ernsthafte Verbindung der beiden nie Akzeptanz finden würde. Damit ist das Ende der Liaison besiegelt. Botho heiratet seine wohlhabende Cousine Käthe und sichert dadurch die angeschlagenen Finanzen seiner Familie. Lene zieht in ein anderes Stadtviertel, um räumliche Distanz zu schaffen. Dort lernt sie den wesentlich älteren, bürgerlichen Gideon kennen und willigt – nachdem sie in Bezug auf ihre Vergangenheit reinen Tisch gemacht hat – ein, seine Frau zu werden. Das Leben verläuft für Botho und Lene von nun an in geordneten Bahnen. Doch die Erinnerung an den Sommer des gemeinsamen Glücks bleibt eine offene Wunde, die keiner der beiden neuen, standesgemäßen Partner zu schließen vermag.

 

Theodor Fontane
Der in Neuruppin geborene Apothekersohn Theodor Fontane (1819-1898) gilt als der bedeutendste Vertreter des bürgerlichen Realismus in Deutschland. Sein Werk ist geprägt von einem detailreichen Blick für gesellschaftliche Milieus und einer impliziten Gesellschaftskritik, die er am Beispiel von Einzelschicksalen entwickelt. In seinem Spätwerk »Effi Briest« legt er als Vorläufer von Thomas Manns »Buddenbrooks« den Grundstein für den deutschen Gesellschaftsroman.

Irrungen, Wirrungen

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Nach Theodor Fontane

Eine Liebesbeziehung zwischen einem Adligen und einer Bürgerlichen im ausgehenden 19. Jahrhundert ist Anlass für »Viel Freud, viel Leid. Irrungen, Wirrungen«, wie es der Baron Botho von Rienäcker im Rückblick auf einen kurzen Sommer der Liebe mit Lene, einer jungen Berliner Wäscherin, formuliert. Bei einer Ruderpartie rettet Botho Lenes Boot vor dem Kentern. Von da an verbringen beide ein paar unbeschwerte Sommermonate in Berlin. Doch Lene spürt, dass ihr Glück nicht von langer Dauer sein kann. Eine gemeinsame Landpartie zeigt schmerzlich, dass in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen Botho verkehrt, eine ernsthafte Verbindung der beiden nie Akzeptanz finden würde. Damit ist das Ende der Liaison besiegelt. Botho heiratet seine wohlhabende Cousine Käthe und sichert dadurch die angeschlagenen Finanzen seiner Familie. Lene zieht in ein anderes Stadtviertel, um räumliche Distanz zu schaffen. Dort lernt sie den wesentlich älteren, bürgerlichen Gideon kennen und willigt – nachdem sie in Bezug auf ihre Vergangenheit reinen Tisch gemacht hat – ein, seine Frau zu werden. Das Leben verläuft für Botho und Lene von nun an in geordneten Bahnen. Doch die Erinnerung an den Sommer des gemeinsamen Glücks bleibt eine offene Wunde, die keiner der beiden neuen, standesgemäßen Partner zu schließen vermag.

 

Theodor Fontane
Der in Neuruppin geborene Apothekersohn Theodor Fontane (1819-1898) gilt als der bedeutendste Vertreter des bürgerlichen Realismus in Deutschland. Sein Werk ist geprägt von einem detailreichen Blick für gesellschaftliche Milieus und einer impliziten Gesellschaftskritik, die er am Beispiel von Einzelschicksalen entwickelt. In seinem Spätwerk »Effi Briest« legt er als Vorläufer von Thomas Manns »Buddenbrooks« den Grundstein für den deutschen Gesellschaftsroman.

Josef und Maria

Schauspiel von Peter Turrini

Eine Weihnachtsgeschichte: Während draußen leise der Schnee rieselt, ruht drinnen im Kaufh aus still und starr die Warenwelt. Das Verkaufspersonal ist verschwunden, um den Heiligen Abend zu Hause zu feiern, und die Putzfrau Maria macht sich daran, die Spuren der vorweihnachtlichen Verkaufsschlacht zu beseitigen. Wohl wissend, dass sie im Hause des Sohnes an diesem Tag nicht wirklich willkommen ist, hat sie freiwillig die Schicht übernommen. Zu ihr gesellt sich der Wachmann Josef, der die Heilige Nacht lieber im Kaufhaus als einsam in seinem Zimmer verbringt. Zwei ältere Menschen, die sich auf höchst unterschiedliche Weise durchs Leben geschlagen haben und die nun niemand mehr braucht, verloren in der Stille nach dem letzten Kundenansturm. Die beiden begegnen sich misstrauisch, stockend entsteht ein Gespräch, in dem keiner von beiden zugeben will, wie schmerzhaft es ist, genau diesen Tag alleine zu verbringen. Und dann geschieht im leeren Kaufhaus ein kleines Weihnachtswunder: Der Arbeiter Josef, der sein ganzes Leben dem Kampf des Proletariats gewidmet hat, und die ehemalige Varieté-Tänzerin Maria kommen sich näher.
Peter Turrinis Volksstück spielt in einem Kaufhaus und was liegt näher, als es am Ort des Geschehens zu spielen? Das Deutsche Theater Göttingen folgt der Einladung des Göttinger Modehauses Woggon und zeigt in der Vorweihnachtszeit eine Aufführungsserie von »Josef und Maria« in dessen Geschäftsräumen in der Barfüßerstraße 1.

 

Peter Turrini
Die ›kleinen Leute‹, diejenigen, die nach bestem Gewissen ihren Job machen und dann irgendwann feststellen müssen, dass die Zeit über sie hinweg gegangen ist und sie nicht mehr gebraucht werden, sind die Helden in Peter Turrinis (geboren 1944) Stücken. Er zeichnet sie voller Sympathie, erzählt von den Blessuren, die auch der unspektakuläre Alltag mit sich bringt, aber auch von der Größe, die sie erlangen können. ›Volksstück‹ tragen viele seiner Werke im Untertitel.

Josef und Maria

Schauspiel von Peter Turrini

Eine Weihnachtsgeschichte: Während draußen leise der Schnee rieselt, ruht drinnen im Kaufh aus still und starr die Warenwelt. Das Verkaufspersonal ist verschwunden, um den Heiligen Abend zu Hause zu feiern, und die Putzfrau Maria macht sich daran, die Spuren der vorweihnachtlichen Verkaufsschlacht zu beseitigen. Wohl wissend, dass sie im Hause des Sohnes an diesem Tag nicht wirklich willkommen ist, hat sie freiwillig die Schicht übernommen. Zu ihr gesellt sich der Wachmann Josef, der die Heilige Nacht lieber im Kaufhaus als einsam in seinem Zimmer verbringt. Zwei ältere Menschen, die sich auf höchst unterschiedliche Weise durchs Leben geschlagen haben und die nun niemand mehr braucht, verloren in der Stille nach dem letzten Kundenansturm. Die beiden begegnen sich misstrauisch, stockend entsteht ein Gespräch, in dem keiner von beiden zugeben will, wie schmerzhaft es ist, genau diesen Tag alleine zu verbringen. Und dann geschieht im leeren Kaufhaus ein kleines Weihnachtswunder: Der Arbeiter Josef, der sein ganzes Leben dem Kampf des Proletariats gewidmet hat, und die ehemalige Varieté-Tänzerin Maria kommen sich näher.
Peter Turrinis Volksstück spielt in einem Kaufhaus und was liegt näher, als es am Ort des Geschehens zu spielen? Das Deutsche Theater Göttingen folgt der Einladung des Göttinger Modehauses Woggon und zeigt in der Vorweihnachtszeit eine Aufführungsserie von »Josef und Maria« in dessen Geschäftsräumen in der Barfüßerstraße 1.

 

Peter Turrini
Die ›kleinen Leute‹, diejenigen, die nach bestem Gewissen ihren Job machen und dann irgendwann feststellen müssen, dass die Zeit über sie hinweg gegangen ist und sie nicht mehr gebraucht werden, sind die Helden in Peter Turrinis (geboren 1944) Stücken. Er zeichnet sie voller Sympathie, erzählt von den Blessuren, die auch der unspektakuläre Alltag mit sich bringt, aber auch von der Größe, die sie erlangen können. ›Volksstück‹ tragen viele seiner Werke im Untertitel.

Josef und Maria

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Schauspiel von Peter Turrini

Eine Weihnachtsgeschichte: Während draußen leise der Schnee rieselt, ruht drinnen im Kaufh aus still und starr die Warenwelt. Das Verkaufspersonal ist verschwunden, um den Heiligen Abend zu Hause zu feiern, und die Putzfrau Maria macht sich daran, die Spuren der vorweihnachtlichen Verkaufsschlacht zu beseitigen. Wohl wissend, dass sie im Hause des Sohnes an diesem Tag nicht wirklich willkommen ist, hat sie freiwillig die Schicht übernommen. Zu ihr gesellt sich der Wachmann Josef, der die Heilige Nacht lieber im Kaufhaus als einsam in seinem Zimmer verbringt. Zwei ältere Menschen, die sich auf höchst unterschiedliche Weise durchs Leben geschlagen haben und die nun niemand mehr braucht, verloren in der Stille nach dem letzten Kundenansturm. Die beiden begegnen sich misstrauisch, stockend entsteht ein Gespräch, in dem keiner von beiden zugeben will, wie schmerzhaft es ist, genau diesen Tag alleine zu verbringen. Und dann geschieht im leeren Kaufhaus ein kleines Weihnachtswunder: Der Arbeiter Josef, der sein ganzes Leben dem Kampf des Proletariats gewidmet hat, und die ehemalige Varieté-Tänzerin Maria kommen sich näher.
Peter Turrinis Volksstück spielt in einem Kaufhaus und was liegt näher, als es am Ort des Geschehens zu spielen? Das Deutsche Theater Göttingen folgt der Einladung des Göttinger Modehauses Woggon und zeigt in der Vorweihnachtszeit eine Aufführungsserie von »Josef und Maria« in dessen Geschäftsräumen in der Barfüßerstraße 1.

 

Peter Turrini
Die ›kleinen Leute‹, diejenigen, die nach bestem Gewissen ihren Job machen und dann irgendwann feststellen müssen, dass die Zeit über sie hinweg gegangen ist und sie nicht mehr gebraucht werden, sind die Helden in Peter Turrinis (geboren 1944) Stücken. Er zeichnet sie voller Sympathie, erzählt von den Blessuren, die auch der unspektakuläre Alltag mit sich bringt, aber auch von der Größe, die sie erlangen können. ›Volksstück‹ tragen viele seiner Werke im Untertitel.