Terror – Von Ferdinand von Schirach

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Darf man Leben gegen Leben aufwiegen? Dürfen unschuldige Menschen zur Rettung anderer unschuldiger Menschen getötet werden? Entscheidet die Zahl der möglichen Opfer oder ist der Wert des einzelnen Lebens wie in der Verfassung als unendlich groß anzusehen und damit ein Abwägen zwischen Leben nicht möglich?

Diese Fragen diskutiert Ferdinand von Schirach im Rahmen einer Gerichtsverhandlung: Lars Koch, ein Major der Luftwaffe, ist des Abschusses einer Lufthansa-Maschine, die von Terroristen in ihre Gewalt gebracht wurde, und damit des Mordes an 164 Passagieren angeklagt. Als Kampfjet-Pilot war Koch im Einsatz, als der entführte Airbus – nach verweigertem Abschussbefehl des Verteidigungsministers – in die vollbesetzte Allianz Arena zu stürzen drohte und damit der Letzte, der noch eingreifen konnte: Er hat in dieser Situation entschieden, 164 Leben zu opfern, um 70.000 Leben zu retten. Juristisch detailliert und unter Einbeziehung verschiedener moralphilosophischer Positionen fächert von Schirach diesen Fall auf und stellt das Publikum – wie in einer Vorlesung des US-amerikanischen Philosophen Michael J. Sandel – vor die Frage nach der Würde des Menschen.

Ferdinand von Schirach
Der auf Strafrecht spezialisierte Rechts- und so genannte »Prominenten-Anwalt« Ferdinand von Schirach arbeitet als Strafverteidiger und Schriftsteller in Berlin. Seine beiden Romane »Der Fall Collini« und »Tabu« sowie die beiden Erzählbände »Verbrechen« und »Schuld« sind internationale Bestseller. Einige der Kurzgeschichten aus »Verbrechen« und »Schuld« wurden vom ZDF zudem als Mini-Serie verfilmt, letztere mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle. »Terror« ist von Schirachs erstes Theaterstück, das nur kurz vor der
Göttinger Premiere, am 3. Oktober am Schauspiel Frankfurt und Deutschen Theater Berlin zur Uraufführung kommt.

 

Die deutschlandweiten Abstimmungsergebnisse finden sich hier:

http://terror.kiepenheuer-medien.de/

Schmeckt´s?

Das Leben könnte so einfach sein, wäre es nicht voller Missverständnisse. Und wer hätte es besser verstanden, aus diesen Missverständnissen komisches Kapital zu schlagen, als Vicco von Bülow, alias Loriot. In seinen Sketchen und Cartoons ist die Kommunikationsstörung zum Dauerzustand geronnen, reden die Figuren ausdauernd und unerbittlich aufeinander und aneinander vorbei. Liebevoll karikiert Loriot in seinen Werken übersteigertes bürgerliches Selbstbewusstsein, betrachtet die Spezies Mensch auch mal aus der Perspektive von Hunden und Außerirdischen und legt so höchst befremdliche Verhaltensformen dieser weit verbreiteten Art bloß.
Ronny Thalmeyer, der mit »Sagen Sie jetzt nichts!« bereits seine Affinität zu dem großen Humoristen unter Beweis gestellt hat, unternimmt mit »Schmeckt´s?« einen zweiten szenischen Streifzug durch die Welt des Loriot.

Schmeckt´s?

Das Leben könnte so einfach sein, wäre es nicht voller Missverständnisse. Und wer hätte es besser verstanden, aus diesen Missverständnissen komisches Kapital zu schlagen, als Vicco von Bülow, alias Loriot. In seinen Sketchen und Cartoons ist die Kommunikationsstörung zum Dauerzustand geronnen, reden die Figuren ausdauernd und unerbittlich aufeinander und aneinander vorbei. Liebevoll karikiert Loriot in seinen Werken übersteigertes bürgerliches Selbstbewusstsein, betrachtet die Spezies Mensch auch mal aus der Perspektive von Hunden und Außerirdischen und legt so höchst befremdliche Verhaltensformen dieser weit verbreiteten Art bloß.
Ronny Thalmeyer, der mit »Sagen Sie jetzt nichts!« bereits seine Affinität zu dem großen Humoristen unter Beweis gestellt hat, unternimmt mit »Schmeckt´s?« einen zweiten szenischen Streifzug durch die Welt des Loriot.

Die schöne Fremde

Von Klaus Pohl

Ein Hauch von Andersartigkeit – ein fremder Akzent, eine etwas exaltierte Garderobe oder ein besonders selbstbewusstes Auftreten – kann bereits ausreichen, um zur Projektionsfläche für romantisch-exotische oder auch aggressiv- fremdenfeindliche Zuschreibungen zu werden. Ein solcher ›Hauch der Fremde‹ wird der amerikanischen Jüdin Miriam Tree, die für ihre Hochzeit mit einem Deutschen ins Land ihrer Vorfahren zurückkehrt, zum Verhängnis und lässt historische Wunden erneut aufklaffen.
Auf dem Weg nach Berlin bleibt sie mit dem Intercity aufgrund eines heftigen Schneesturms auf der Strecke liegen. Ein junger Pole liest die ›schöne Fremde‹ auf und bringt sie in ein nahegelegenes Hotel in Weimar. Dort herrschen nach der Wende nicht nur Wiedervereinigungsfreude und Aufbruchsstimmung, sondern vor allem Stammtischweisheiten und Vorurteile: So könne die exotische Schönheit mit Akzent und seidenen Unterkleidern im Gepäck, die des Nachts im Hotel auftaucht, nur eine Prostituierte sein, die ihre Dienste anbieten wolle. Doch bevor man sich mit ihr beschäftigen kann, gilt es dem Polen, der die Einfahrt des Hotels zugeparkt hat, eine Lektion in Sachen ›Anstand‹ zu erteilen. Dabei gerät der stadtbekannte Neonazi Lutter außer Kontrolle: Der Pole stirbt noch in derselben Nacht an seinen Verletzungen, die »schöne Fremde« wird vergewaltigt. Als diese am nächsten Morgen einen Anwalt einschaltet, treten die einheimischen Beteiligten als geschlossene Front gegen sie auf und versuchen, den Schleier des Vergessens über die Vorfälle zu breiten. Traumatisiert setzt die »Fremde« ihre Reise fort. Doch anstatt Hochzeit zu feiern, kann Miriam Tree, die vererbten Narben der Opfergeneration des zweiten Weltkriegs tragend, nicht ablassen, bevor nicht Gerechtigkeit geübt wurde. Zu guter Letzt nimmt sie die Angelegenheit selbst in die Hand und kehrt nach Weimar zurück: diesmal nicht nur mit einem seidenen Kleid, sondern auch mit Rache im Gepäck.

Klaus Pohl
Klaus Pohl ist ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Dramatiker und Drehbuchautor. Seine Theaterkariere begann zunächst auf der Bühne, bevor er sich dem Schreiben von Stücken, häufig mit konkretem Bezug zur Zeitgeschichte, zuwendete. »Die schöne Fremde« wurde 1991 in der Regie von Johannes Klaus bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen uraufgeführt.

Weil sie nicht gestorben sind

Eine Grimm-Trilogie von Hannah Zufall | Eingeladen zum 34. Heidelberger Stückemarkt 2017!

Es war einmal eine Zeit, und es war eine sehr aufregende Zeit, als Märchen nicht zwischen Buchdeckel gepresst, sondern frei mäandernd in aller Munde waren. Eine Zeit, in der Märchen für Erwachsene erzählt wurden. Und sich nicht von der Romantik in lieblich kolorierte Welten und vom Biedermeier in pädagogisch wertvolle Rollen zwängen ließen. Was also, wenn sich die Märchenfiguren aus den Grimmschen Geschichten lösen und sich selbst wieder neu erzählen? Wenn Allerleirauh nicht nur ihrem Vater, sondern auch den Grimms trotzt. Wenn aus vogelfreien Fabelwesen mündige Gestalten aus Fleisch und Blut werden. Wenn Brüderchen und Schwesterchen ihre eigene Geschichte erfinden wollen. Und wenn die sieben Raben von einer abgeklärten Schwester befreit werden, die längst begriffen hat, nach welchen Regeln in der Märchenwelt gespielt wird. In Hannah Zufalls Neubearbeitung der Volksmärchen »Allerleihrauh«, »Brüderchen und Schwesterchen« und »Die sieben Raben« wissen die Figuren um ihre Fiktionalität und setzen sich mit der Allgegenwärtigkeit ihrer Autoren auseinander. Die drei Märchendramen bauen aufeinander auf und loten die Möglichkeiten märchenhafter Leerstellen aus. Dabei verschwimmen Märchen- und Theaterillusionen zusehends, denn das Eigenleben der Figuren
entpuppt sich gleichermaßen als theatrale Konstruktion und lustvolles Verwirrspiel mit der Macht des Erzählens.

Hannah Zufall
Hannah Zufall, 1987 geboren, hat in Hildesheim Szenische Künste und in Aix-en-Provence Les arts du spectacle studiert. Anschließend hat sie u. a. bei der Performancegruppe SIGNA als Schauspielerin sowie an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin als Regieassistentin gearbeitet. 2013 wurde sie für den ersten Osnabrücker Dramatikerpreis sowie 2014 für den Leonhard-Frank-Preis in Würzburg nominiert. Zurzeit lebt Hannah Zufall in Berlin und arbeitet als Dramatikerin und Literaturwissenschaftlerin.

Weil sie nicht gestorben sind

Eine Grimm-Trilogie von Hannah Zufall

Es war einmal eine Zeit, und es war eine sehr aufregende Zeit, als Märchen nicht zwischen Buchdeckel gepresst, sondern frei mäandernd in aller Munde waren. Eine Zeit, in der Märchen für Erwachsene erzählt wurden. Und sich nicht von der Romantik in lieblich kolorierte Welten und vom Biedermeier in pädagogisch wertvolle Rollen zwängen ließen. Was also, wenn sich die Märchenfiguren aus den Grimmschen Geschichten lösen und sich selbst wieder neu erzählen? Wenn Allerleirauh nicht nur ihrem Vater, sondern auch den Grimms trotzt. Wenn aus vogelfreien Fabelwesen mündige Gestalten aus Fleisch und Blut werden. Wenn Brüderchen und Schwesterchen ihre eigene Geschichte erfinden wollen. Und wenn die sieben Raben von einer abgeklärten Schwester befreit werden, die längst begriffen hat, nach welchen Regeln in der Märchenwelt gespielt wird. In Hannah Zufalls Neubearbeitung der Volksmärchen »Allerleihrauh«, »Brüderchen und Schwesterchen« und »Die sieben Raben« wissen die Figuren um ihre Fiktionalität und setzen sich mit der Allgegenwärtigkeit ihrer Autoren auseinander. Die drei Märchendramen bauen aufeinander auf und loten die Möglichkeiten märchenhafter Leerstellen aus. Dabei verschwimmen Märchen- und Theaterillusionen zusehends, denn das Eigenleben der Figuren
entpuppt sich gleichermaßen als theatrale Konstruktion und lustvolles Verwirrspiel mit der Macht des Erzählens.

Hannah Zufall
Hannah Zufall, 1987 geboren, hat in Hildesheim Szenische Künste und in Aix-en-Provence Les arts du spectacle studiert. Anschließend hat sie u. a. bei der Performancegruppe SIGNA als Schauspielerin sowie an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin als Regieassistentin gearbeitet. 2013 wurde sie für den ersten Osnabrücker Dramatikerpreis sowie 2014 für den Leonhard-Frank-Preis in Würzburg nominiert. Zurzeit lebt Hannah Zufall in Berlin und arbeitet als Dramatikerin und Literaturwissenschaftlerin.

Nicholas Schmidt – Dem Herrn Schmied sein Tagebuch

Nicholas Schmidt: Dem Herrn Schmied sein Tagebuch

Lehrer Schmied wandelt im Klassenzimmer am Rande des Wahnsinns. Jeden Tag wird er von Schülern, Kollegen, Vorgesetzten und Eltern in die Pflicht genommen. So sehr er auch versucht, diesem Overkill an zwischenmenschlichen, dienstlichen und organisatorischen Herausforderungen gerecht zu werden, am Ende muss er meist kapitulieren. Aber in seinem Tagebuch hat Herr Schmied das Heft fest in der Hand. Hier verdichtet er sein Leben zu fast heldischen Geschichten über Job, seine Mutter, Gerechtigkeit, Terrorcamps und natürlich über die Liebe.

Nicolas Schmidt ist tatsächlich Beamter im Schuldienst und seit Jahren als Slam-Poet aktiv. Sein YouTube-Video Fly Like an Eagle ist mit über einer Million Klicks der meistverbreitete deutschsprachige Poetry Slam-Clip.

www.periplaneta.com

Preise: 17,00 Euro / erm. 10,00 Euro / Kulturticket

New Orleans Syncopators – Lazy Saturday Afternoon

New Orleans Syncopators: Lazy Saturday Afternoon

Seit über 35 Jahren spielen die New Orleans Syncopators die Musik der 1920er und 1930er Jahre aus New Orleans und Chicago. Ihre musikalischen Vorbilder sind dabei Louis Armstrong, Johnny Dodds, Joe King Oliver, Clarence Williams und Bix Beiderbecke. Authentische Arrangements und eigene musikalische Impulse erzeugen neue, eigenständige Klangfarben. Sowohl solistische als auch kollektive Improvisationen bilden die Basis für einen dynamischen, bewegenden und fröhlichen Jazz.

Die New Orleans Syncopators sind mit ihrem Lazy Saturday Afternoon mittlerweile Stammgäste im Apex. Das Konzert findet im unteren Gastraum statt. Eintrittskarten sind an der Tageskasse erhältlich.

www.new-orleans-syncopators.de

Preis: 6,00 Euro

Eine Veranstaltung der New Orleans Syncopators mit Unterstützung des Apex Kultur e.V.

Buster Keaton / Björn Jentsch – Der Kameramann

Buster Keaton / Björn Jentsch: Der Kameramann

Der glücklose Straßenfotograf Buster verliebt sich in eine Sekretärin des Filmstudios MGM. Für seine neue Liebe tauscht er den Fotoapparat gegen eine Filmkamera ein und wird Kameramann für die Wochenschauen. Seine ersten Filmergebnisse sind allerdings so katastrophal wie der Ausgang seines ersten Treffens mit der Angebeteten. Doch Buster gibt nicht auf. Bis zum Happy-End mit der schönen Sally muss er allerdings noch einige Abenteuer mit einem anhänglichen Affen und rivalisierenden Gangstern in Chinatown überstehen…

Der Pianist Björn Jentsch steuert zu dem 1928 gedrehten, filmtechnisch wegweisenden Meisterwerk Buster Keatons am Klavier und mit anderen Klangerzeugern eine neue, originelle Live-Tonspur bei.

www.kulturlichter.net

Preise: 14,00 Euro / erm. 12,00 Euro / Kinder: 8,00 Euro / Kulturticket

Eine Veranstaltung von KulturLichter in Kooperation mit dem Apex Kultur e.V.

JazzSession

: JazzSession

Den Auftakt der vom renommierten Jazzmusiker Bernd Nawothnig organisierten traditionsreichen Veranstaltung im Apex macht jeweils eine eingeladene Formation. Im Anschluss an das Eröffnungsset der Gäste heißt es: Bühne frei für alle anwesenden Musikerinnen und Musiker, die Lust haben, in das musikalische Geschehen einzusteigen.

Die geladenen Gäste des Abends werden kurzfristig in den Ankündigungen der Tagespresse bekanntgegeben.

Eintritt frei

Eine Veranstaltung von Bernd Nawothnig mit Unterstützung des Apex Kultur e.V., gefördert von der Stadt Göttingen