28. Göttinger Literaturherbst: Meşale Tolu – Mein Sohn bleibt bei mir

Acht Monate Frauengefängnis in der Türkei, fünf davon mit ihrem damals zweieinhalbjährigen Sohn zusammen – die Medienberichte über das zähe Ringen um Meşale Tolus Freilassung sind vielen noch präsent. Nun teilt die Journalistin und Übersetzerin ihre Erfahrungen als politische Gefangene in ihrem Buch „Mein Sohn bleibt bei mir“ (Rowohlt 2019). Sie stellt die nach wie vor drängen den Fragen: Wie soll man arbeiten in einem Land, dessen Pressefreiheit immer stärker eingeschränkt wird, in dem immer mehr Journalisten für ihre Arbeit verfolgt und inhaftiert werden? Darüber und über ihre Zeit in Haft spricht sie mit Sabine Hess, Professorin am Institut für Kulturanthropologie an der Universität Göttingen. Gefördert vom Auswärtigen Amt. In Kooperation mit der Stadt Göttingen. Foto: Sebastian Gollnow / dpa

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Frank Goosen – Kein Wunder

Marta oder Rosa? Für den halbstarken Fränge hält das geteilte Deutschland durchaus Gutes bereit. Denn seine beiden Geliebten wohnen in zwei verschiedenen Ländern. Sie wissen also nichts voneinander und er braucht sich nicht zu entscheiden. Dass das etwas kurz gedacht ist, kann die Hauptfigur aus dem Berlin des Jahres 1989 ja nicht ahnen. Zwischen Klubs und Kneipen, Musik und Film durchlebt er unbedarft und zusammen mit seinen ebenso lebensdurstigen Freunden seinen letzten Sommer vor der Wende. Ein großartiger und witziger Roman, den der Autor und Entertainer Goosen mit „Kein Wunder“ (Kiepenheuer & Witsch 2019) 30 Jahre nach dem Mauerfall vorlegt. In Kooperation mit der Stadt Göttingen. Foto: Martin Steffen

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Nina Kunzendorf und Benjamin Sadler lesen Jurek Becker „Am Strand von Bochum ist allerhand los“

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Jens Balzer und Kathy Meßmer – Einmischen! Pop und Populismus

 

 

28. Göttinger Literaturherbst:Isabel Bogdan – Jane Gardam-Abend

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Max Czollek und Hengameh Yaghoobifarah – Eure Heimat ist unser Albtraum

Zum einjährigen Bestehen des sogenannten »Heimatministeriums« formuliert der Essayband „Eure Heimat ist unser Albtraum“ (Ullstein 2019) ein Manifest gegen den Begriff »Heimat« als völkisch verklärtes Konzept. Der Autor Max Czollek, Hengameh Yaghoobifarah (Hg.) und die Mitarbeiterin des Migrationszentrums Zeliha Karaboya erzählen von ihrem Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor – denn nicht alle sind gleich geschützt und wertgeschätzt. Moderation: Joachim Baur. In Kooperation mit der musa, dem Museum Friedland und dem Migrationszentrum Göttingen. Fotos: Peter-Andreas Hassiepen, Valerie-Siba Rousparast

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Julia Fischer und Katja Liebal – Emotionen im Feld

Seit ihrer ersten Begegnung bewundert Katja Liebal, Professorin für Vergleichende Entwicklungspsychologie an der FU Berlin, die Kollegin Julia Fischer »für ihre klare Forschungsagenda und ihr selbstbewusstes Auftreten im Wissenschaftszirkus.« Für den Gesprächsband „Emotionen im Feld“ (transcript 2019) hat Liebal die Leiterin der Abteilung Kognitive Ethologie am Deutschen Primatenzentrum nun zu ihren Gefühlen befragt: Wie erforscht man trotz immer wieder ängstigender und belustigender Situationen möglichst emotionsfrei unsere nächsten Verwandten im Feld? Mit den beiden Wissenschaftlerinnen spricht Fred Wolf (MPI für Dynamik und Selbstorganisation). In Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Fotos: Oliver Möst, transcript Verlag

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Axel Wolf und Harald Eggebrecht – Die Laute – Renaissance eines alten Instruments

Die Laute ist zurück. Ebenso wie Gamben, Blasinstrumente und Tasteninstrumente ist sie wieder präsent auf zahllosen Aufnahmen und auch im öffentlichen Konzertleben. Das ist auch so hervorragenden Musikern wie Axel Wolf zu verdanken, der weltweit zu den profiliertesten Lautenmeistern gehört. Er versteht sein Instrument dabei keineswegs als rückwärtsgewandt, sondern setzt es auch in freier Improvisation und im Jazz ein. Wie er zur Laute kam, was das Unverwechselbare ihres Klanges ist oder der Unterschied zur Gitarre wird er mit Musikbeispielen und im Gespräch mit Harald Eggebrecht erzählen. In Kooperation mit der Georg-August Universität Göttingen Fotos: Marc Dietenmeier, privat

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Erik Fosnes Hansen – Ein Hummerleben

Dass Norwegen grandiose Autorinnen und Autoren hervorbringt, ist unbestritten: Knausgård, Nesbø, Lunde, Gaarder – und auch Erik Fosnes Hansen kann sich da einreihen. Seine Romane wurden in Norwegen und weit darüber hinaus zu literarischen Ereignissen. Nach dem Bestseller-Roman „Choral am Ende der Reise“ entwirft er mit „Ein Hummerleben“ (Kiepenheuer & Witsch 2019) eine Idylle, die zunehmend Risse zeigt. Der 13-jährige Sedd lebt und arbeitet bei seinen Großeltern in dem Hotel, das einmal ihm gehören soll. Doch dann sackt der quickfidele Bankdirektor Berg unversehens beim Essen zusammen und stirbt. Hinrich Schmidt-Henkel befragt den Autor und geht der Sache auf den Grund. Veranstaltung in deutscher Sprache. In Kooperation mit NORLA und der Stadt Göttingen. Foto: Marcel Leliënhof / Tinagent

 

 

28. Göttinger Literaturherbst: Ilja Richter liest Arthur Koestlers „Sonnenfinsternis“

„Sonnenfinsternis“ (Elsinor 2018) von Arthur Koestler war 1940 der erste Roman, der von der politischen Verfolgung unter Stalin erzählte. Doch das deutsche Originalmanuskript galt als verschollen, es kursierten nur Rückübersetzungen aus dem Englischen. Erst 2015 tauchte das Original wieder auf und steht nun in den Buchhandlungen. Der Roman erzählt die Geschichte der Hauptfigur N. S. Rubaschow: Wegen vermeintlicher konterrevolutionärer Verbrechen wird er zum Opfer der stalinistischen Geheimpolizei. Theaterschauspieler und Autor Ilja Richter, der selbst auf eine durch Totalitarismus zerstörte Familiengeschichte blickt, liest aus dem aufrührenden Schlüsselroman der Stalinära. In Kooperation mit der Stadt Göttingen. Foto: Hannes Caspa