Tigermilch – deutsches Theater Göttingen

Tigermilch

Von Stefanie de Velasco

Ein Schluck Schulmilch, Maracujasaft und Mariacron. Fertig ist die Tigermilch. So nennen Nini und Jameelah das Getränk, das sie sich auf der Schultoilette mixen. Und los geht es in die Stadt. Sie sind 14, finden sich eigentlich erwachsen, weil sie sich an ihre Kindheit erinnern können, und haben möglicherweise ihren letzten gemeinsamen Sommer vor sich, weil es sein könnte, dass Jameelah in den Irak abgeschoben wird. Cool und pomade reisen sie durch den Sommer, spielen Wörterknacken und aus Luft wird Lust, aus Nacht nackt, Lustballons, Nacktschicht, Lustschutzkeller mit Nacktschicht. Sie gehen ins Freibad Pommes essen und treffen Leute aus der Schule, arbeiten am Projekt Entjungferung, feiern Bahnpartys, rauchen Ott in Telefonzellen, hängen mit den anderen aus der Siedlung am Planet ab, versuchen in der Nachbarschaft die Konflikte nicht eskalieren zu lassen. Sie fühlen sich frei und unverwundbar. Sie teilen alles und vertrauen sich. Sie können spielen und gegen die Welt zusammenhalten. Zickereien, Streit, Schwärmereien und Liebeskummer eingeschlossen. Doch gegen den soll ein Liebeszauber helfen und als Nini und Jameelah auf dem Spielplatz mit im Tierpark gesammelten Rosenblättern zaubern, werden sie Zeuge eines Ehrenmordes an einer Siedlungsnachbarin. Und mit einem Mal ist nichts mehr cool und pomade und ihre Freundschaft steht auf dem Spiel.
Poetisch und rau erzählt »Tigermilch« einen Mädchensommer – »Tschick« on Speed.

Stefanie de Velasco
1978 geboren, wuchs Stefanie de Velasco im Rheinland als Kind spanischer Einwanderer auf. Sie studierte Europäische Ethnologie und Politikwissenschaften und war Schriftstellerstipendiatin verschiedener Institutionen. »Tigermilch« ist ihr 2013 erschienener Debütroman, über den Verena Auffermann im Deutschlandradio sagte:
»Der Erzählton ist vereinnahmend und eindringlich. ›Tigermilch‹, die Geschichte aus der Zone zwischen Realität und Fiktion, ist zeitanalytische Erkenntnis. Nah an der realen städtischen Gegenwart und ihren Problemen, ein gelungener literarischer Wurf.«

Besetzung

  • ensemble

    Emre Aksizoğlu

  • ensemble

    Felicitas Madl

  • Nancy Pönitz

Elektra – Deutsches Theater Göttingen

Elektra

Von Hugo von Hofmannsthal

Elektra sitzt an der Rückseite des Palastes. Sie ist die Tochter des mykenischen Königs Agamemnon und hat sich selbst aus der Herrscherfamilie ausgeschlossen. Denn Ungeheuerliches hat sie erlebt: Ihre Schwester Iphigenie wurde ermordet, den Vater hat die Mutter Klytämnestra gemeinsam mit ihrem Geliebten Ägisth getötet, der nun an die Stelle des Vaters getreten ist und Elektras Bruder Orest ist verbannt und wird für tot gehalten. Rache ist der einzige Gedanke Elektras. Sie ist von Hass erfüllt und lebt nur noch für die Vergeltung – darum kreist alles in ihrem Kopf. Den Ermahnungen der Mutter bleibt sie verschlossen. Und auch der liebevoll gemeinte Zuspruch ihrer Schwester Chrysothemis, die sich nach einem liebenden Ehemann, Kindern und Ruhe sehnt, kann sie nicht erreichen. Rege im Denken und gelähmt im Handeln harrt sie vor den Palastmauern. Bis eines Tages der tot geglaubte Orest zurückkehrt, der seine Schwester Elektra nicht mehr erkennt, weil sich der Hass so sehr in sie eingegraben hat. Er tut schließlich das, was Elektra sich ersehnt, aber nicht vollzogen hat: Rache zu üben, indem Klytämnestra und Ägisth ermordet werden.

Hugo von Hofmannsthal hat in seiner Version des Elektra-Stoffes anders als in der griechischen Vorlage des Sophokles nicht die Geschichte des Orest, sondern die inneren Nöte Elektras ins Zentrum seiner Tragödie gerückt. Ihr Rachebegehren, die Gedankenkreise in ihrem Kopf und ihre Lähmung sind das Epizentrum des Geschehens.

Hugo von Hofmannsthal
Der 1874 geborene und 1929 gestorbene Österreicher Hugo von Hofmannsthal ist einer der wichtigsten Vertreter des deutschsprachigen Fin de Siècle und der Wiener Moderne im Umkreis von Arthur Schnitzler und Stefan George. Er war Lyriker, Dramatiker und Librettist, den eine lange Zusammenarbeit mit Richard Strauss verband. Für ihn schrieb er unter anderem die Libretti zu »Der Rosenkavalier« oder »Ariadne auf Naxos«. Sein »Jedermann« ist bis heute auf dem Spielplan der Salzburger Festspiele.

The Black Rider – Deutsches Theater Göttingen

The Black Rider

The Casting of the Magic Bullets

Musik und Gesangstexte von Tom Waits | Regie und Stage Design der Originalproduktion von Robert Wilson | Original Orchestration von Tom Waits und Greg Cohen | Buch von William S. Burroughs | Dramaturgie von Wolfgang Wiens

 

Der Deutsche Wald ist ein mythenbehafteter Ort. Mal liebliches Idyll, mal furchteinflößender finsterer Tann. In der Volkssage »Der Freischütz«, durch Webers gleichnamige Oper allbekannt geworden, markiert das Forsthaus die Demarkationslinie zwischen der überschaubaren bürgerlichen Welt und den undurchsichtigen Kräften der Natur. Wie in Shakespeares »Sommernachtstraum« gilt auch hier, wer den Wald betritt, kommt nicht als der Gleiche heraus als der er hineingegangen ist.

Es ist der Schreiber Wilhelm, der sich aus Liebe zur Förstertochter Käthchen ins Forsthaus aufmacht. Um hier als echter Mann zu bestehen, muss er zunächst mit einem Probeschuss seine Fertigkeiten an der Waffe unter Beweis stellen. Je näher die Prüfung kommt, desto öfter schießt Wilhelm beim Training daneben. Bis er im Walde einem ominösen Invaliden begegnet, der ihm Kugeln offeriert, die immer ihr Ziel treffen. Obwohl seine Braut vor den magischen Kräften warnt, die da am Werke sind, gerät Wilhelm ob der neuen Treffsicherheit in eine Art Rausch. Noch vor dem Probeschuss sind alle Kugeln verfeuert, aber der hinkende Munitionslieferant ist nirgends zu finden. In seiner Verzweiflung beschließt er, die Zauberkugeln selbst zu gießen und beschwört den Schwarzen Reiter herbei.

Bleib doch zum Frühstück – Deutsches Theater Göttingen

Von Gene Stone und Ray Cooney

Hans-Georg Ralcke ist ein Beamter wie er im Buche steht: Sein Appartement ist penibel aufgeräumt, nach seinem Tagesablauf stellen die Nachbarn ihre Uhren und bei der Zubereitung des Abendessens garantiert der Einsatz von Kochbuch und Messbecher, dass kein Gramm und kein Tropfen mehr im Topf landet, als es das Rezept vorschreibt. Ganz anders die WG im Stockwerk über ihm: Die nehmen das Leben leicht, die Belegschaft der Wohnung wechselt häufig – mit steigender Mitbewohnerzahl – und der Musikgeschmack wird hauptsächlich durch deren Lautstärke bestimmt. Im Gegensatz zu den jungen Leuten von oben, könnte man Georg als einen äußert korrekten Mann mit einer gefestigten Weltanschauung beschreiben.
Bis eines Abends Leila vor seiner Tür steht. Die ist hochschwanger, total pleite und hat sich soeben mit der besagten WG überworfen. Alles, was sie gerade braucht, ist: eine Bleibe, Geld, einen Drink und eine Zigarette, die Georg der werdenden Mutter nur gewährt, weil er ein absolut höflicher Gastgeber ist. Und um das zu bekräftigen, erklärt er sich bereit, die schwangere junge Frau für eine Nacht zu beherbergen, Frühstück inklusive.
Als würde die bloße Anwesenheit des unerwarteten Gastes Georgs Fahrplan nicht schon genug durcheinanderbringen, setzen im Verlauf der Nacht auch noch die Wehen ein. Und plötzlich werden nicht nur Georgs Gastfreundschaft, sondern auch die Lebensphilosophien des ungleichen Paares auf die Probe gestellt …

Gene Stone und Ray Cooney
Der amerikanische Autor Gene Stone schrieb vor allem für Radio-Shows und TV-Serien. Seine große Liebe aber gehörte dem Theater, für das zahlreiche Stücke entstanden. »Bleib doch zum Frühstück« schuf er in Zusammenarbeit mit Ray Cooney, einem der erfolgreichsten englischen Komödien-Autoren, einem Spezialisten für ins Absurde übersteigerte Farcen.

Bleib doch zum Frühstück – Deutsches Theater Göttingen

Von Gene Stone und Ray Cooney

Hans-Georg Ralcke ist ein Beamter wie er im Buche steht: Sein Appartement ist penibel aufgeräumt, nach seinem Tagesablauf stellen die Nachbarn ihre Uhren und bei der Zubereitung des Abendessens garantiert der Einsatz von Kochbuch und Messbecher, dass kein Gramm und kein Tropfen mehr im Topf landet, als es das Rezept vorschreibt. Ganz anders die WG im Stockwerk über ihm: Die nehmen das Leben leicht, die Belegschaft der Wohnung wechselt häufig – mit steigender Mitbewohnerzahl – und der Musikgeschmack wird hauptsächlich durch deren Lautstärke bestimmt. Im Gegensatz zu den jungen Leuten von oben, könnte man Georg als einen äußert korrekten Mann mit einer gefestigten Weltanschauung beschreiben.
Bis eines Abends Leila vor seiner Tür steht. Die ist hochschwanger, total pleite und hat sich soeben mit der besagten WG überworfen. Alles, was sie gerade braucht, ist: eine Bleibe, Geld, einen Drink und eine Zigarette, die Georg der werdenden Mutter nur gewährt, weil er ein absolut höflicher Gastgeber ist. Und um das zu bekräftigen, erklärt er sich bereit, die schwangere junge Frau für eine Nacht zu beherbergen, Frühstück inklusive.
Als würde die bloße Anwesenheit des unerwarteten Gastes Georgs Fahrplan nicht schon genug durcheinanderbringen, setzen im Verlauf der Nacht auch noch die Wehen ein. Und plötzlich werden nicht nur Georgs Gastfreundschaft, sondern auch die Lebensphilosophien des ungleichen Paares auf die Probe gestellt …

Gene Stone und Ray Cooney
Der amerikanische Autor Gene Stone schrieb vor allem für Radio-Shows und TV-Serien. Seine große Liebe aber gehörte dem Theater, für das zahlreiche Stücke entstanden. »Bleib doch zum Frühstück« schuf er in Zusammenarbeit mit Ray Cooney, einem der erfolgreichsten englischen Komödien-Autoren, einem Spezialisten für ins Absurde übersteigerte Farcen.

Bleib doch zum Frühstück – Deutsches Theater Göttingen

Von Gene Stone und Ray Cooney

Hans-Georg Ralcke ist ein Beamter wie er im Buche steht: Sein Appartement ist penibel aufgeräumt, nach seinem Tagesablauf stellen die Nachbarn ihre Uhren und bei der Zubereitung des Abendessens garantiert der Einsatz von Kochbuch und Messbecher, dass kein Gramm und kein Tropfen mehr im Topf landet, als es das Rezept vorschreibt. Ganz anders die WG im Stockwerk über ihm: Die nehmen das Leben leicht, die Belegschaft der Wohnung wechselt häufig – mit steigender Mitbewohnerzahl – und der Musikgeschmack wird hauptsächlich durch deren Lautstärke bestimmt. Im Gegensatz zu den jungen Leuten von oben, könnte man Georg als einen äußert korrekten Mann mit einer gefestigten Weltanschauung beschreiben.
Bis eines Abends Leila vor seiner Tür steht. Die ist hochschwanger, total pleite und hat sich soeben mit der besagten WG überworfen. Alles, was sie gerade braucht, ist: eine Bleibe, Geld, einen Drink und eine Zigarette, die Georg der werdenden Mutter nur gewährt, weil er ein absolut höflicher Gastgeber ist. Und um das zu bekräftigen, erklärt er sich bereit, die schwangere junge Frau für eine Nacht zu beherbergen, Frühstück inklusive.
Als würde die bloße Anwesenheit des unerwarteten Gastes Georgs Fahrplan nicht schon genug durcheinanderbringen, setzen im Verlauf der Nacht auch noch die Wehen ein. Und plötzlich werden nicht nur Georgs Gastfreundschaft, sondern auch die Lebensphilosophien des ungleichen Paares auf die Probe gestellt …

Gene Stone und Ray Cooney
Der amerikanische Autor Gene Stone schrieb vor allem für Radio-Shows und TV-Serien. Seine große Liebe aber gehörte dem Theater, für das zahlreiche Stücke entstanden. »Bleib doch zum Frühstück« schuf er in Zusammenarbeit mit Ray Cooney, einem der erfolgreichsten englischen Komödien-Autoren, einem Spezialisten für ins Absurde übersteigerte Farcen.

Bleib doch zum Frühstück – Deutsches Theater Göttingen

Von Gene Stone und Ray Cooney

Hans-Georg Ralcke ist ein Beamter wie er im Buche steht: Sein Appartement ist penibel aufgeräumt, nach seinem Tagesablauf stellen die Nachbarn ihre Uhren und bei der Zubereitung des Abendessens garantiert der Einsatz von Kochbuch und Messbecher, dass kein Gramm und kein Tropfen mehr im Topf landet, als es das Rezept vorschreibt. Ganz anders die WG im Stockwerk über ihm: Die nehmen das Leben leicht, die Belegschaft der Wohnung wechselt häufig – mit steigender Mitbewohnerzahl – und der Musikgeschmack wird hauptsächlich durch deren Lautstärke bestimmt. Im Gegensatz zu den jungen Leuten von oben, könnte man Georg als einen äußert korrekten Mann mit einer gefestigten Weltanschauung beschreiben.
Bis eines Abends Leila vor seiner Tür steht. Die ist hochschwanger, total pleite und hat sich soeben mit der besagten WG überworfen. Alles, was sie gerade braucht, ist: eine Bleibe, Geld, einen Drink und eine Zigarette, die Georg der werdenden Mutter nur gewährt, weil er ein absolut höflicher Gastgeber ist. Und um das zu bekräftigen, erklärt er sich bereit, die schwangere junge Frau für eine Nacht zu beherbergen, Frühstück inklusive.
Als würde die bloße Anwesenheit des unerwarteten Gastes Georgs Fahrplan nicht schon genug durcheinanderbringen, setzen im Verlauf der Nacht auch noch die Wehen ein. Und plötzlich werden nicht nur Georgs Gastfreundschaft, sondern auch die Lebensphilosophien des ungleichen Paares auf die Probe gestellt …

Gene Stone und Ray Cooney
Der amerikanische Autor Gene Stone schrieb vor allem für Radio-Shows und TV-Serien. Seine große Liebe aber gehörte dem Theater, für das zahlreiche Stücke entstanden. »Bleib doch zum Frühstück« schuf er in Zusammenarbeit mit Ray Cooney, einem der erfolgreichsten englischen Komödien-Autoren, einem Spezialisten für ins Absurde übersteigerte Farcen.

Bleib doch zum Frühstück – Deutsches Theater Göttingen

Von Gene Stone und Ray Cooney

Hans-Georg Ralcke ist ein Beamter wie er im Buche steht: Sein Appartement ist penibel aufgeräumt, nach seinem Tagesablauf stellen die Nachbarn ihre Uhren und bei der Zubereitung des Abendessens garantiert der Einsatz von Kochbuch und Messbecher, dass kein Gramm und kein Tropfen mehr im Topf landet, als es das Rezept vorschreibt. Ganz anders die WG im Stockwerk über ihm: Die nehmen das Leben leicht, die Belegschaft der Wohnung wechselt häufig – mit steigender Mitbewohnerzahl – und der Musikgeschmack wird hauptsächlich durch deren Lautstärke bestimmt. Im Gegensatz zu den jungen Leuten von oben, könnte man Georg als einen äußert korrekten Mann mit einer gefestigten Weltanschauung beschreiben.
Bis eines Abends Leila vor seiner Tür steht. Die ist hochschwanger, total pleite und hat sich soeben mit der besagten WG überworfen. Alles, was sie gerade braucht, ist: eine Bleibe, Geld, einen Drink und eine Zigarette, die Georg der werdenden Mutter nur gewährt, weil er ein absolut höflicher Gastgeber ist. Und um das zu bekräftigen, erklärt er sich bereit, die schwangere junge Frau für eine Nacht zu beherbergen, Frühstück inklusive.
Als würde die bloße Anwesenheit des unerwarteten Gastes Georgs Fahrplan nicht schon genug durcheinanderbringen, setzen im Verlauf der Nacht auch noch die Wehen ein. Und plötzlich werden nicht nur Georgs Gastfreundschaft, sondern auch die Lebensphilosophien des ungleichen Paares auf die Probe gestellt …

Gene Stone und Ray Cooney
Der amerikanische Autor Gene Stone schrieb vor allem für Radio-Shows und TV-Serien. Seine große Liebe aber gehörte dem Theater, für das zahlreiche Stücke entstanden. »Bleib doch zum Frühstück« schuf er in Zusammenarbeit mit Ray Cooney, einem der erfolgreichsten englischen Komödien-Autoren, einem Spezialisten für ins Absurde übersteigerte Farcen.

Bleib doch zum Frühstück – Deutsches Theater Göttingen

Bleib doch zum Frühstück

Von Gene Stone und Ray Cooney

Hans-Georg Ralcke ist ein Beamter wie er im Buche steht: Sein Appartement ist penibel aufgeräumt, nach seinem Tagesablauf stellen die Nachbarn ihre Uhren und bei der Zubereitung des Abendessens garantiert der Einsatz von Kochbuch und Messbecher, dass kein Gramm und kein Tropfen mehr im Topf landet, als es das Rezept vorschreibt. Ganz anders die WG im Stockwerk über ihm: Die nehmen das Leben leicht, die Belegschaft der Wohnung wechselt häufig – mit steigender Mitbewohnerzahl – und der Musikgeschmack wird hauptsächlich durch deren Lautstärke bestimmt. Im Gegensatz zu den jungen Leuten von oben, könnte man Georg als einen äußert korrekten Mann mit einer gefestigten Weltanschauung beschreiben.
Bis eines Abends Leila vor seiner Tür steht. Die ist hochschwanger, total pleite und hat sich soeben mit der besagten WG überworfen. Alles, was sie gerade braucht, ist: eine Bleibe, Geld, einen Drink und eine Zigarette, die Georg der werdenden Mutter nur gewährt, weil er ein absolut höflicher Gastgeber ist. Und um das zu bekräftigen, erklärt er sich bereit, die schwangere junge Frau für eine Nacht zu beherbergen, Frühstück inklusive.
Als würde die bloße Anwesenheit des unerwarteten Gastes Georgs Fahrplan nicht schon genug durcheinanderbringen, setzen im Verlauf der Nacht auch noch die Wehen ein. Und plötzlich werden nicht nur Georgs Gastfreundschaft, sondern auch die Lebensphilosophien des ungleichen Paares auf die Probe gestellt …

Gene Stone und Ray Cooney
Der amerikanische Autor Gene Stone schrieb vor allem für Radio-Shows und TV-Serien. Seine große Liebe aber gehörte dem Theater, für das zahlreiche Stücke entstanden. »Bleib doch zum Frühstück« schuf er in Zusammenarbeit mit Ray Cooney, einem der erfolgreichsten englischen Komödien-Autoren, einem Spezialisten für ins Absurde übersteigerte Farcen.

Bartleby, der Schreiber – Deutsches Theater Göttingen

Bartleby, der Schreiber

Von Herman Melville

»Ich möchte lieber nicht«, entgegnet der zurückhaltende und im Anfertigen von Abschriften sehr versierte Schreiber Bartleby, als er an seinem dritten Arbeitstag aufgefordert wird, eine Kopie zur Korrektur gegenzulesen. Diese höfliche Verweigerung löst bei seinem Chef, einem Notar für Grundbesitzübertragungen, Irritation aus. Doch negative Konsequenzen oder eine Abmahnung bleiben aus. Stattdessen müssen Bartlebys Kollegen die Korrekturarbeiten für ihn übernehmen, während sein Aufgabenbereich rein auf das Verfertigen schriftlicher Kopien beschränkt bleibt. Auf seltsame Weise scheint der Notar von Bartleby in Bann gezogen. Sogar als er herausfindet, dass sein Kopist im Büro wohnt, sich dessen sanftes »Ich möchte lieber nicht« auch aufs Erstellen von Abschriften ausweitet, er seine Kündigung ignoriert und zum festen, aber nicht für Dienstleistungen einsetzbaren Inventar der Kanzlei wird, reagiert er mit Mitleid und Nächstenliebe. Noch bei der Trennung zeigt er Verständnis: Anstatt Bartleby vor die Tür zu setzen, zieht der Notar mitsamt der Kanzlei um. Doch so leicht lässt sich der Schreiber, der »lieber nicht möchte«, nicht los werden. Selbst in der letzten, der absoluten Verweigerung – dem Tod – klingt das Geheimnis um seine Beweggründe und sein Leben nach.

Melvilles Figur des Schreibers Bartleby wurde sowohl als Selbstporträt des Autors als auch als Kritik an den Arbeitsbedingungen in der seelenlosen Finanzmetropole New York gedeutet. Heute, in Zeiten, da sich Beruf und Privatleben mehr und mehr vermischen und
Schlagwörter wie ›Burnout‹ und ›Work-Life- Balance‹ zum Standardvokabular des Arbeitslebens gehören, wird Bartleby wiederentdeckt und zu einer Leitfigur sogenannter ›Karriereverweigerer‹, die ein gesellschaftliches Umdenken in Bezug auf den Stellenwert von beruflichem Erfolg und Karriere fordern.

Herman Melville
Der 1819 in New York City geborene Schriftsteller, Dichter und Essayist Herman Melville hatte zu Lebzeiten nur mit seinen naturalistischen Erlebnisromanen als Schriftsteller Erfolg. Sein Roman »Moby Dick«, der heute zum Kanon der bedeutendsten Werke der Weltliteratur zählt, und die Erzählung »Bartleby, der Schreiber« erlangten erst posthum Anerkennung.