Die Schneekönigin – Deutsches Theater Göttingen

Die Schneekönigin

Von Hans Christian Andersen

Gerda und Kay sind beste Freunde, die vieles miteinander teilen, gern und oft zusammen spielen oder einfach nur so gemeinsam Zeit verbringen. Eine unzertrennliche Freundschaft verbindet sie, die durch einen Glassplitter zerschnitten wird: Der Teufel hat einen Spiegel erschaffen, in dem alles Schöne hässlich, alles Gute böse, alles Warme kalt wird. Als er mit diesem Spiegel in die Höhe fliegt, um die Schönheit des Himmels zu zerstören, zerspringt der Spiegel und die Splitter fallen auf die Erde. Einer trifft Kay ins Herz und
verwandelt ihn. Ihm erscheint nun alles hässlich, sein Wesen wird böse und sein Herz kalt. Von der beeindruckenden Schneekönigin auf ihrem imposanten Schlitten lässt er sich im Winter verführen, fortzugehen und in ihrem Eisschloss zu leben.
Gerda vermisst ihren vertrauten Kay und nachdem er im Frühling immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Sie reist durch die Welt, begegnet Krähen und Königskindern, die ihr helfen, einer Räubertochter, die sie bedroht, und einer alten Lappländerin, die ihr das Geheimnis der Schneekönigin verrät und sie deren Schloss finden lässt. Und auch Kay. Für Gerda ist er kaum wiederzuerkennen, so schwarz ist er geworden durch die Kälte, so fremd erscheint er ihr und so weit weg. Auf einmal kommt ihr der Wunsch, den besten Freund wieder zu bekommen, als eine längere Reise vor als die, die sie zurückgelegt hat. Doch manchmal ist das einfachste Mittel hilfreicher als jeder gewiefte Plan.
In der »Schneekönigin« zeigt die poetische, bildreiche und phantastische Reise der kleinen Gerda, wie viel der Glaube an Freundschaft, Mitgefühl und Wärme bewegen kann.

Hans Christian Andersen
Wie die Gebrüder Grimm in Deutschland sammelte Andersen in Dänemark im 19. Jahrhundert Volksmärchen und Sagen. Allerdings bearbeitete er sie stärker, um ihnen eine eigene dichterische Sprache zu verleihen. Bis heute zählen so Andersens Märchen wie »Die kleine Meerjungfrau«, »Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen« oder »Der standhafte Zinnsoldat« zu Klassikern der Literatur für Kinder und Erwachsene.

Fremdes Haus – Deutsches Theater Göttingen

Fremdes Haus

Dea Loher

 

Hochverschuldet ist das Fremde Haus am Kanal. Doch es sind keine Hypotheken, die Risto Mihaijlov und seiner Familie seit der Flucht vor Titos Regime im Nacken sitzen. Es sind die Lebenslügen, der Preis der Freiheit, die bleischwer auf ihrem neuen Leben lasten.

In der Umbruchsituation Jugoslawiens nach dem Zweiten Weltkrieg und unter der sich festigenden Herrschaft Titos geriet Risto als regimekritischer Kommunist in Bedrängnis. Um sich selbst zu retten, denunzierte er seinen besten Freund. Goce landete, von diesem Verrat nichts ahnend, im Gulag. Risto dagegen konnte mit seiner Familie fliehen und in Deutschland ein neues Leben beginnen. Doch das Trauma der politischen Verfolgung und die Schuld des Verrats sitzen tief und lassen die Fassade eines anständigen Arbeiterlebens bröckeln. Ristos Frau Terese hat ihre Anstellung verloren und ernährt die Familie durch Prostitution, Tochter Agnes wird nach einem schweren Autounfall unglücklich an den Unfallfahrer verheiratet. Trostlos stagniert das Leben am schmutzigen Kanal.

Als ein Fremder auftaucht, werden alle jäh aus ihrem Dämmerschlaf gerissen. Jane, Goces Neffe, ist wie Risto Jahre zuvor, auf der Flucht. Die Wirtschaftskrise und der drohende Krieg in der Heimat Mazedonien lassen ihn Zuflucht bei den Mihaijlovs suchen. Seinen Anspruch eines ›richtigen‹ Lebens verfolgend, stellt Jane jeden Einzelnen vor die Frage nach der Verantwortung gegenüber dem eigenen Leben. Nach und nach kommen die ›Geschäfte‹, die Deals, die alle für die Hoffnung auf ein besseres Leben in Kauf genommen haben, ans Licht. Bis sich zuletzt auch Risto der Vergangenheit stellt. Es ist Zahltag im Fremden Haus…

Dea Lohers »Fremdes Haus«, das die schuldhaften Verstrickungen einer Familie zwischen dem Tito-Regime und den Jugoslawienkriegen der 1990er Jahre verortet, weist als zeitlose Parabel, die um Gewalt, Verrat und Schuld kreist, über ein bloß historisches Zeitstück hinaus. Poetisch zeichnet Loher nach, wie fragil Werte wie Freiheit, Familie und Treue sind und wie leicht diese zur ›Ware‹ werden können. Dabei lässt sie uns mit ihren Figuren schonungslos in menschliche Abgründe eintauchen, die in nahezu allen politischen Krisensituationen virulent werden.

Grooming – Deutsches Theater Göttingen

Grooming

Paco Bezerra

 

Das Internet ist ein unendliches Jagdgebiet. Alles ist möglich, alles ist erlaubt. Im Internet kann jede Grenze mit wenigen Klicks überschritten werden, jedes Bedürfnis kann in den Weiten des Netzes befriedigt werden. Beispielsweise Paraphilie: eine dranghafte und ausgeprägte sexuelle Fantasie, die sich auf unbelebte Objekte, Schmerz, Demütigung oder nicht einverständnisfähige Personen bezieht. Sie unterscheidet sich insofern von einer besonderen sexuellen Vorliebe, als dass Menschen, die von einer Paraphilie betroffen sind, ihre sexuellen Fantasien umsetzen müssen oder unter diesem Drang massiv leiden. Mit dem Wort »Grooming« wird die sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet bezeichnet.

Ein Mann und ein Mädchen auf einer Parkbank. Es ist Abend. Sie haben sich im Internet verabredet und treffen sich zum ersten Mal. Im Internet kann jeder sein, wer er sein möchte, dunkle Fantasien können ausgelebt werden, da sich Triebe hinter so genannten Nicknames geschickt verbergen lassen. In der realen Welt fallen die virtuell erstellten Hüllen. Im weiteren Verlauf dieser abendlichen Begegnung verschieben sich die Machtverhältnisse zwischen dem Mann und dem Mädchen. Die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht wird zum Instrument der Gewalt. Eine Webcam kann abgeschaltet werden, ein Gesicht nicht. Identitäten treten aus der Unschärfe hervor, nur um im nächsten Moment wieder einzutrüben. Die Karten werden ständig neu gemischt in diesem spannungsgeladenen Thriller, in dem nichts so ist, wie es zu sein scheint: Auch der Jäger kann zum Gejagten werden.

Biedermann und die Brandstifter – Deutsches Theater Göttingen

Biedermann
und die
Brandstifter

Max Frisch

 

Gefahr droht, denn Brandstifter sind in der Stadt. Äußerste Wachsamkeit ist geboten, um Gefahr von Leib, Leben und Eigentum fernzuhalten. Da ist es schon ein wenig leichtsinnig, dass Herr Biedermann einen Fremden ins Haus lässt und ihm, obwohl dessen Verhalten durchaus verdächtig scheint, sogar Obdach auf dem Dachboden gewährt. Der Fremde lässt es sich gut gehen bei den Biedermanns, zieht einen Freund nach und je länger er bleibt, desto offener zeigt er seine Absicht, das Haus des Herrn Biedermann in Flammen aufgehen zu lassen. Doch Biedermann weigert sich, die Zeichen für die Katastrophe zur Kenntnis zu nehmen. Selbst als die ungebetenen Gäste ungeniert mit Benzinfässern und Zündschnüren hantieren, behauptet er Alltag und lädt ungerührt zum Abendessen ein. Selbst mit Zündhölzern hilft er gerne aus. Kurze Zeit später explodiert der städtische Gasometer.

»Biedermann und die Brandstifter« ist eine Parabel über die Unfähigkeit des Menschen, voraussehbare Katastrophen durch beherztes Handeln zu verhindern. Egal ob Finanzkatastrophe oder Erderwärmung, der Mensch sieht, was da auf ihn zukommt, und macht weiter wie gehabt. Handeln könnte ja bedeuten, die sorgsam gepflegte Behaglichkeit aufzugeben. Wer sich als Teil des Systems empfindet, der ist nicht bereit, das System zu verändern.

Frischs Lehrstück kommt im Gewand einer griechischen Schicksalstragödie daher, doch es unterläuft die Behauptung von der Unentrinnbarkeit des Schicksals mit Ironie. Der warnende Chor, unverzichtbares Element der Tragödie und Transporteur von Pathos, wird in »Biedermann und die Brandstifter« zu einer Feuerwehr, die zum Löschen immer zu spät kommt.

Gas – Die Koralle Gas I, Gas II – Deutsches Theater Göttingen

Gas –
Die Koralle
Gas I, Gas II

Georg Kaiser

Es ist unsichtbar, es ist überall, es ist pure Energie: Gas. Energie aber ist die Droge des Industriezeitalters, ohne Energie keine Produktion, ohne Energie kein Wirtschaftswachstum. Georg Kaiser schrieb die Stücke »Die Koralle«, »Gas I« und »Gas II« unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, als die Industrialisierung in der westlichen Welt einen gewaltigen Aufschwung nahm. Entstanden ist eine Art Familiensaga über drei Generationen, eine aus heutiger Sicht erschreckend hellsichtige Prognose über die Entwicklung des Kapitalismus.

Gas schafft Reichtum.
Der Protagonist in »Die Koralle« hat die Welt der Armut hinter sich gelassen, als Milliardär flieht er vor den traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit in eine künstliche heile Welt.

Gas schafft Zerstörung.
Der Sohn des Milliardärs wird zur Hauptfigur in »Gas I«. Er hat das Werk des Vaters sozialisiert, in seinen Fabriken die Arbeiter am Gewinn beteiligt. Immer mehr Gas wird produziert, immer größer wird die Nachfrage nach dem flüchtigen Stoff, ohne den die Wirtschaft zusammenbrechen würde. Doch das System überhitzt, die Fabrik explodiert.

Gas schafft Ideologie.
In »Gas II« schließlich ist die Fabrik verstaatlicht, produziert nur noch für Rüstungszwecke des sich im Krieg befindenden Landes. Ein Enkel des Milliardärssohns versucht, die sinkende Produktivität der gnadenlos an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit getriebenen Arbeiter zu steigern. Diese proben den Aufstand und verschaffen so dem Feind einen Vorteil, den dieser nutzt, die Fabrik zu besetzen. Das gerade erfundene Giftgas verheißt letzte Rettung.

Geprägt von der Erfahrung des Ersten Weltkrieges, in dem deutlich wurde, dass der moderne Kapitalismus eine ungeheure Zerstörungskraft entfalten kann, entwirft Kaiser mit expressionistisch elaboriertem Sprachgestus eine Welt, in der alles den Gesetzen der Produktion unterworfen ist.

 

 

Erster Kuss – Deutsches Theater Göttingen

Erster Kuss

Ein Projekt von Martin Thamm mit Jugendlichen aus Göttingen und der Region

Entdecken wir das Begehren oder entdeckt das Begehren uns? Wie und wann entstehen Faszination und Interesse für andere Menschen und ihre Körper? Der Regisseur Martin Thamm hat mit Jugendlichen einen Theaterabend in Clubatmosphäre über Begehren, Erotik und SEXuelle Identität erarbeitet.
Besuchen Sie im DT — 2 des Deutschen Theater Göttingen den Club »Erster Kuss«, der sich mit Showeinlagen, dramatischen Szenen, einem Dancefloor und einem ganz speziellen Separee präsentiert und fiktive Identitäten interessanter Persönlichkeiten vorstellt.

Plisch und Plum – Deutsches Theater Göttingen

Plisch und Plum

Nach Wilhelm Busch

Ordnung und Chaos, Freiheit und Dressur, Entdeckungsfreude und Regeln: In Wilhelm Buschs »Plisch und Plum« prallen diese Gegensätze aufeinander und müssen ausgefochten werden. Was für Kinder Sinn macht, kann bei Erwachsenen auf Unverständnis stoßen. Und was für das Zusammenleben der Großen nützlich ist, kann für das persönliche Empfinden der Kleinen Einengung bedeuten. Mit Bewegung und Sprache spielen die Choreografin und Regisseurin Hanna Hegenscheidt und das Ensemble mit diesen Gegensätzen aus Buschs Geschichte und erzählen aus der Kinderperspektive über den Spaß am Durcheinander und das Bedürfnis nach Struktur.

Sportlerball SV Südharz

Das Tanzbein schwingen beim Sportlerball des SV Südharz. Mit Musik und Unterhaltung mit Shwoprogramm und Musik der Band „Bartlos“.

Beginn: 20 Uhr – Eintritt 10 €, Freizeitzentrum Walkenried.

Keltenpunk im Exil-Rock Club

BASTARDS (ON PARADE)

 

Do, 12. Nov 2015 20:00Ort: EXIL Göttingen
Show: BASTARDS (formerly ON PARADE)
Support: PADDY’S FUNERAL
Datum: DO. 12.11.2015
Ort: EXIL
Einlaß: 20.00h
Beginn: 21.00h
Eintritt: VVK: 10,00 € (+ Geb.) / Abendkasse: 13,00 €BASTARDS ON PARADE

Aus dem keltischen Galizien in Spanien kommen die BASTARDS ON PARADE, die seit 2008 ihre Folk-Wurzeln mit ihrer Liebe zum Punkrock kombinieren, zum allerersten Mal nach Göttingen. Wer Bands wie Rancid, The Pogues, Dropkick Murphys, Floggin Molly und The Real McKenzies mag, wird diese Truppe lieben – in Spanien sind sie mittlerweile längst Headliner auf den großen Festivals.
Von Anfang an wurden die BASTARDS ON PARADE in der Presse gefeiert und hatten Top Reviews für ihre ersten drei EPs, welche sie selber veröffentlichten. 2011 brachten sie ihr Debutalbum ’Tales from the Death Shore’ heraus, welches auf Platz 4 der Besten Celtic Folk Alben weltweit gewählt wurde, nur knapp hinter den oben erwähnten Bands Flogging Molly und Dropkick Murphys…
Die Band ist permanent auf Tour und ihre energie- und whiskygeladenen Shows sind legendär, sodaß die BASTARDS ON PARADE schnell Europas bester Folk Punk Act wurden – und das völlig zurecht.
Mit dem 2013 aufgenommenen Album ’Empty Bottles & Broken Things’  haben die BASTARDS ON PARADE ein wahres Meisterwerk des Folk Punks geschaffen: Also Welt, sei bereit, um mit diesen Jungs zu feiern!

https://bastardsonparade.bandcamp.com

PADDY’S FUNERAL

Einmal mehr: Was soll man über diese Band in Göttingen eigentlich noch sagen? Wer sie nicht kennt, ist selber schuld. ‚Paddy’s dead! Hooray!‘ lautet der Schlachtruf von PADDY’S FUNERAL, wenn sie sich mal wieder daran machen, den Irish Folk aus den Pubs zu zerren und in Pogo-Manier auf die Bühnen zu schubsen. Durch die Vorliebe der vier Jungs für einen besonders dreckigen Marshall-Sound wird ihr ziemlich eigenwilliger Stil dann auch gerne mal ‚Schweinerock-Folkpunk‘ getauft. Dabei eskaliert die Party nicht nur vor der Bühne, sondern gerne mal auch darauf…

www.paddys-funeral.de
www.facebook.com/PaddysFuneral