Göttinger Symphonie Orchester – Philharmonischer Zyklus II 3. Konzert – „Das ewig-weibliche“

Wann:
3. Februar 2017 um 19:45
2017-02-03T19:45:00+01:00
2017-02-03T20:00:00+01:00
Wo:
Stadthalle Göttingen
Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
Preis:
9,90 EUR - 40,70 EUR
Kontakt:

Klavier
David Kadouch

Tenor
Clemens-C. Löschmann

Chor
Männerchor aus Choristen der Göttinger Stadtkantorei und der Kantorei St. Jacobi

Leitung
Christoph-Mathias Mueller

Sein drittes Klavierkonzert schrieb Béla Bartók kurz vor seinem Tod im Jahr 1945, und unter die Noten setzte er, ganz gegen seine Gewohnheit, die Bemerkung „Ende“. Die Schreibweise des Werks lässt an eine Rückkehr zu den Wurzeln denken: Im Vergleich zu den beiden früheren Konzerten wirkt es zugänglicher, transparenter im Klangbild und klassischer in der Form. Einige Themen der Ecksätze erinnern an ungarische Volksmusik, und im Mittelsatz, mit der bei Bartók einmaligen Bezeichnung „Adagio religioso“, sind Choralklänge und Vogelrufe zu hören. Den Solopart des Konzerts spielt der junge, aber bereits vielfach ausgezeichnet französische Pianist David Kadouch, welcher bereits 2015 Gast beim Göttinger Symphonie Orchester war. Franz Liszt, einer der bedeutendsten Komponisten von „Programmmusik“, wollte mit seiner 1854 entstandenen „Faust-Symphonie“ nicht die Handlung von Goethes Tragödie, sondern die Charaktere ihrer wichtigsten Figuren nachzeichnen. Der lange und kontrastreiche erste Satz ist dem vielschichtigen Titelhelden gewidmet, dem grüblerischen, aber auch leidenschaftlichen Faust. Gretchen inspirierte den lyrischen Mittelsatz und das Finale widmet sich Mephistopheles, der als Geist der Negation zu keiner eigenen Themenbildung fähig ist und deshalb Fausts Themen grotesk verzerrt. Er behält jedoch nicht das letzte Wort: In einem nachträglich hinzukomponierten Schlusschor greift Liszt den „Chorus mysticus“ aus „Faust II“ auf. „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“, heißt es darin; die Macht der Vergebung, das „Ewig-Weibliche“, weist den Weg zu einem strahlenden, verklärten Ende.