Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
Vincent d’Indy war französischer Nationalist, Katholik, Wagnerianer – und all dies fand Eingang in seine 1897 uraufgeführte Kelten-Oper „Fervaal“, eine mythische Geschichte vom Untergang der alten heidnischen Kultur und der Geburt einer neuen christlichen Nation. Das Vorspiel zum ersten Akt gibt einen spannenden Einblick in dieses selten gespielte Werk. An d’Indys Pariser „Schola Cantorum“ studierte in den späten 1920er Jahren der junge türkische Musiker Ahmed Adnan Saygun. Er entwickelte sich nach seiner Rückkehr zum bedeutendsten Komponisten seines Landes, indem er westliche Ästhetik mit Elementen traditioneller osmanischer Musik, wie etwa den „hinkenden“ Aksak-Rhythmen, verband. Die Tonsprache seines brillanten ersten Klavierkonzerts ist oft mit der seines Freundes Béla Bartók verglichen worden. Gülsin Onay ist die ideale Interpretin des 1957 vollendeten Werks: Sie war selbst noch Schülerin des Komponisten und arbeitete intensiv mit ihm zusammen. Pjotr Tschaikowskys Symphonie Nr. 6, die sogenannte „Pathétique“, wird immer mit dem Rätsel um den Tod des Komponisten verbunden bleiben. Er starb kurz nach der Uraufführung unter ungeklärten Umständen, und da es Hinweise auf ein geheimes „Programm“ des Werks gibt, versuchten viele darin einen Grabgesang zu hören, den Tschaikowsky sich selbst geschrieben habe. Vor allem die Ecksätze – der erste Satz mit seinem Zitat aus der russischen Totenmesse und das Finale, ein düsteres Adagio – stützen diese Deutung.
Klavier
Gülsin Onay
Leitung
Kevin Griffiths