Elektra – Deutsches Theater Göttingen

Wann:
25. November 2015 um 19:45 – 21:05
2015-11-25T19:45:00+01:00
2015-11-25T21:05:00+01:00
Wo:
Deutsches Theater Göttingen -DT -1
Theaterpl. 11
37073 Göttingen
Deutschland
Preis:
siehe Veranstalter
Kontakt:
Elektra - Deutsches Theater Göttingen @ Deutsches Theater Göttingen -DT -1 | Göttingen | Niedersachsen | Deutschland

Elektra

Von Hugo von Hofmannsthal

Elektra sitzt an der Rückseite des Palastes. Sie ist die Tochter des mykenischen Königs Agamemnon und hat sich selbst aus der Herrscherfamilie ausgeschlossen. Denn Ungeheuerliches hat sie erlebt: Ihre Schwester Iphigenie wurde ermordet, den Vater hat die Mutter Klytämnestra gemeinsam mit ihrem Geliebten Ägisth getötet, der nun an die Stelle des Vaters getreten ist und Elektras Bruder Orest ist verbannt und wird für tot gehalten. Rache ist der einzige Gedanke Elektras. Sie ist von Hass erfüllt und lebt nur noch für die Vergeltung – darum kreist alles in ihrem Kopf. Den Ermahnungen der Mutter bleibt sie verschlossen. Und auch der liebevoll gemeinte Zuspruch ihrer Schwester Chrysothemis, die sich nach einem liebenden Ehemann, Kindern und Ruhe sehnt, kann sie nicht erreichen. Rege im Denken und gelähmt im Handeln harrt sie vor den Palastmauern. Bis eines Tages der tot geglaubte Orest zurückkehrt, der seine Schwester Elektra nicht mehr erkennt, weil sich der Hass so sehr in sie eingegraben hat. Er tut schließlich das, was Elektra sich ersehnt, aber nicht vollzogen hat: Rache zu üben, indem Klytämnestra und Ägisth ermordet werden.

Hugo von Hofmannsthal hat in seiner Version des Elektra-Stoffes anders als in der griechischen Vorlage des Sophokles nicht die Geschichte des Orest, sondern die inneren Nöte Elektras ins Zentrum seiner Tragödie gerückt. Ihr Rachebegehren, die Gedankenkreise in ihrem Kopf und ihre Lähmung sind das Epizentrum des Geschehens.

Hugo von Hofmannsthal
Der 1874 geborene und 1929 gestorbene Österreicher Hugo von Hofmannsthal ist einer der wichtigsten Vertreter des deutschsprachigen Fin de Siècle und der Wiener Moderne im Umkreis von Arthur Schnitzler und Stefan George. Er war Lyriker, Dramatiker und Librettist, den eine lange Zusammenarbeit mit Richard Strauss verband. Für ihn schrieb er unter anderem die Libretti zu »Der Rosenkavalier« oder »Ariadne auf Naxos«. Sein »Jedermann« ist bis heute auf dem Spielplan der Salzburger Festspiele.