Theaterplatz 11
37073 Göttingen
Selten habe er »eine so kluge, treffende und unaufgeregte Auseinandersetzung darüber gelesen, warum Menschen sich von Parteien und Institutionen abwenden und plötzlich nach rechts abdriften«, schreibt Giovanni di Lorenzo über das neue Buch des Ex-Bundespräsidenten. Die Lebensentwürfe, Wertvorstellungen, religiösen und kulturellen Hintergründe der Menschen werden immer vielfältiger, was die meisten freut, manche aber restlos überfordert. Aus dieser Überforderung will Gauck heraushelfen. Er streitet für „Toleranz“ (Herder 2019), weil sie uns lehrt, auch das zu respektieren, was wir nicht vollständig gutheißen. Dazu sei es aber nötig zu wissen, wer man selbst ist. Denn nur dann lasse sich selbstbewusst in einen Dialog oder auch Wettstreit treten. Und nur, wer zu streiten vermag, wird den Angriffen von Intoleranten zu begegnen wissen. Es moderiert Özlem Topçu (DIE ZEIT). Foto: Jesko Denzel, Steffen Kugler