Bahnhofsallee 1
Göttingen
Mein Haus, dein Boot, dein Auto? — Das Leben ist einfach unverschämt ungerecht. Die Fans des Göttinger Literaturherbstes dürfen diesen für die lit.COLOGNE geschriebenen Abend nun noch vor den Kölnern und Kölnerinnen erleben, deren Festival ja Corona zum Opfer fiel. Und überhaupt: Der Nachbar hat die größere Gartenfläche und die schönere Frau. Die Kollegin hat den schickeren Wagen und das schlauere Kind. Und mein Chef verdient mehr als ich. Obwohl ich viel öfter im Büro bin und der auf Auslandsreisen. Das kann einem doch keiner schlüssig erklären! Immer bin ich der Arsch, ist doch wahr! Cordula Stratmann und Edin Hasanović haben herausgefunden: Das geht sogar den großen Literaten nicht anders. Ob Friedrich Schiller, Miranda July oder Thomas Glavinic, sie alle erzählen in ausgewählten Texten von der Ungeheuerlichkeit, stets das Nachsehen zu haben. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Oder müssen wir uns damit abfinden, dass das Schicksal es mit den anderen besser meint?
Foto: Maya Claussen/Robert Schlesinger