Göttinger Symphonie Orchester

Wann:
14. Oktober 2016 um 19:45
2016-10-14T19:45:00+02:00
2016-10-14T20:00:00+02:00
Wo:
Stadthalle Göttingen
Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
Preis:
siehe Veranstalter

1. Konzert Philharmonischer Zyklus II – „Orphische Gesänge“

Mit Werkeinführung im Kleinen Saal um 19.00 Uhr (Eintritt frei).

FRANZ LISZT
Orpheus (Symphonische Dichtung Nr. 4)

FRANZ SCHUBERT
Symphonie Nr. 3 D-Dur D 200

PJOTR TSCHAIKOWSKY
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 G-Dur op. 44

Klavier KIRILL GERSTEIN
Leitung CHRISTOPH-MATHIAS MUELLER

Franz Liszt schrieb seine symphonische Dichtung „Orpheus“ 1854 in Erinnerung an eine im Louvre ausgestellte etrurische Vase, „auf welcher jener erste Dichter-Musiker dargestellt ist“, dessen Gesänge „der Menschheit die milde Gewalt der Kunst, den Glanz ihrer Glorie, ihre völkererziehende Harmonie offenbaren.“ Nicht die Geschichte von Orpheus und Eurydike war also für Liszt von Interesse, sondern Orpheus als Personifizierung der Musik.

Bis in die jüngere Vergangenheit wurden Franz Schuberts sogenannte „Jugendsymphonien“ stark unterschätzt. Man hielt sie für respektable Schülerarbeiten, aber noch allzu deutlich an Haydn, Mozart oder Beethoven orientiert. Neben dem Einfluss dieser Vorbilder sind jedoch schon zahlreiche „schubertische“ Züge zu erkennen: in der Symphonie Nr. 3 des 18-Jährigen beispielsweise im ländlerhaft schlichten, terzenseligen Trioteil des Menuetts oder in den ungewöhnlichen harmonischen Rückungen des Finales.

Zum Schluss eine weitere zu selten gespielte Komposition: Pjotr Tschaikowsky hielt das Klavierkonzert Nr. 2 von 1879/1880 für eines seiner besten Werke, doch beim Publikum steht es bis heute im Schatten des effektvolleren ersten Konzerts. Im Vergleich mit diesem wirkt das zweite lyrischer und in mancher Hinsicht experimenteller: So darf der Solist im ersten Satz zwei Kadenzen statt einer einzigen spielen, und im Andante treten mit Violine und Cello zwei weitere Solisten hinzu. Den Klavierpart des zweiten Konzerts spielt Kirill Gerstein, der jüngst für seine Einspielung des ersten mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde.