Göttinger Symphonie Orchester – 1. Sonderkonzert

Wann:
29. Juni 2018 um 19:45
2018-06-29T19:45:00+02:00
2018-06-29T20:00:00+02:00
Wo:
Stadthalle Göttingen
Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
Preis:
ab 41,80 €
Kontakt:

Sopran
Lin Lin Fan

Alt
Ingeborg Danz

Bariton
Samuel Hasselhorn

Göttinger Symphonie
Orchester gemeinsam
mit dem Symphonieorchester
Thorn

Göttinger Stadtkantorei
und die Kantorei
St. Jacobi

Leitung
Christoph-Mathias Muelle

Gustav Mahler äußerte sich skeptisch gegenüber Programmmusik, also der Darstellung außermusikalischer Vorstellungen durch Musik. Aber weil das Publikum seine Werke als verstörend neuartig empfand, gab er im Fall der Symphonie Nr. 2 doch einige inhaltliche Hinweise. Den ersten Satz betrachtete er zeitweise als abgeschlossene Symphonische Dichtung unter dem Titel „Totenfeier“. „Und wenn Sie es wissen wollen“, heißt es in einem Brief, „so ist es der Held meiner D-Dur-Symphonie [Nr. 1], den ich da zu Grabe trage.“ Es geht um existenzielle Fragen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist alles nur ein großer, furchtbarer Spaß?“

Die drei folgenden Sätze dachte sich Mahler als „Intermezzi“: „Der zweite Satz, eine Erinnerung! Ein Sonnenblick, rein und ungetrübt.“ Dieser Idylle steht im dritten Satz eine Groteske gegenüber, eine textlose Fassung des Liedes „Des Antonius von Padua Fischpredigt“. Der Satz stellt „das wirre Leben“ dar, „dieses unaufhörlich bewegte, nie ruhende, nie verständliche Getriebe des Lebens“. Einen Ruhepol bildet danach das „Wunderhorn“-Lied „Urlicht“: „Die rührende Stimme des naiven Glaubens dringt an unser Ohr“. Zu Beginn des Finales stehen wir wieder „vor allen furchtbaren Fragen“. Das Jüngste Gericht kündigt sich an, die Toten schreiten in endlosem Zug daher. Doch nach einer grandiosen Steigerung triumphiert am Ende „Die Auferstehung“ – auf Friedrich Gottlieb Klopstocks gleichnamige Ode schrieb Mahler einen feierlichen Chor.

Vorweggeschickt wird Mahlers Symphonie das „Stabat Mater“ von Karel Szymanowski, in dem der Komponist sich musikalisch auf seine slawischen Wurzeln besinnt, gleichzeitig aber auch im zweiten Satz Carl Orffs „Carmina Burana“ vorwegnimmt.