Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
Tuba Leitung
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Wenn schon die Ouvertüre das ganze Drama derart eindringlich darstellt, wozu dann noch die folgende Oper? Dieser Einwand muss Ludwig van Beethoven überzeugt haben, und so schrieb er für seinen „Fidelio“ eine neue, schlichtere Einleitung. Die zuvor komponierte Leonore-Ouvertüre Nr. 3 setzte sich allerdings im Konzertsaal durch, als ein „mächtiges Tonstück“ und „Drama für sich“ (Richard Wagner). 1954, im Alter von 81 Jahren, erwies sich Ralph Vaughan Williams noch einmal als ein Neuerer: Auf die Idee, ein Solokonzert für die Basstuba zu schreiben, war vor ihm kein anderer Komponist gekommen. Die selbst gestellte Aufgabe nahm der Engländer sehr ernst: Er betonte nicht nur die humoristische, elefantenhafte Seite des Instruments, sondern gab auch dem kantablen, hornähnlichen Klang des mittleren und hohen Registers Raum. Und er forderte vom Spieler ein hohes Maß an Virtuosität, etwa in den vielen schnellen Staccato-Passagen. Pjotr Tschaikowskys Fünfte aus dem Jahr 1888 gilt zu Recht als seine „Schicksals Symphonie“, da man aus den Programmnotizen des übersensiblen Komponisten weiß, welche Bedeutung einzelne Sätze für ihn hatten. So sprechen aus dem ersten „Murren, Zweifel, Klagen, Vorwürfe“ und aus den beiden Mittelsätzen tröstlich-hoffnungsvolle Gedanken, die allerdings vom düsteren „Schicksals-Thema“ gestört werden. Der Finalsatz wirkt scheinbar triumphierend, zugleich aber gehetzt, atemlos. Auch er ist wohl in Wahrheit Ausdruck einer zutiefst tragischen Lebenserfahrung. |