Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
„Passacaglia“ – so nannten die Musiker der Barockzeit Oberstimmen-Variationen über einem stets wiederkehrenden Bassthema. Was sich mit den erweiterten harmonischen und klangfarblichen Möglichkeiten der Spätromantik aus der historischen Gattung machen ließ, das interessierte Anton Webern ebenso wie schon vor ihm Johannes Brahms. Webern widmete dieser Gattung sein offizielles Opus 1, das 1908 zum Abschluss seiner Lehrzeit bei Arnold Schönberg entstand. Ein „Gesellenstück“ also, zugleich aber schon ein erstes Meisterwerk.
Brahms wiederum krönte mit einer Passacaglia sein symphonisches Schaffen: Er legte dem Finale der 1884/1885 komponierten Vierten diese Form zugrunde und schuf so ein Werk, das in faszinierender Weise Strenge und Freiheit, Archaik und Modernität in sich verbindet.
Zwischen den beiden barock-romantischen Anverwandlungen eine klassische Komposition, Ludwig van Beethovens Klavierkonzert „Nr. 1“, das in Wahrheit bereits sein zweites war. Der rumänische Meisterpianist Radu Lupu spielt den Solopart des Werks, in dem auf einen brillanten Kopfsatz ein kammermusikalisch transparentes Largo folgt – und schließlich ein volkstümliches Rondo mit Anklängen an die „Janitscharenmusiken“ türkischer Militärkapellen.
Klavier Radu Lupu Leitung |