Albanipl. 2
37073 Göttingen
Deutschland
Alt Chöre Leitung
|
![]() |
![]() |
![]() |
„Nun aber denke Dir so ein großes Werk, in welchem sich in der Tat die ganze Welt spiegelt – man ist, sozusagen, selbst nur ein Instrument, auf dem das Universum spielt.“ Seine Absicht, die ganze Welt in Töne zu setzen, formulierte Gustav Mahler vor allem im Zusammenhang mit seiner dritten Symphonie, und tatsächlich nähert sich kaum ein anderes Werk der Erfüllung dieses geradezu größenwahnsinnigen Anspruchs in gleichem Maße. Mahler schrieb das gewaltige Werk im Wesentlichen in den Sommermonaten der Jahre 1895 und 1896, doch einzelne Ideen und Skizzen gehen bis in die Zeit um 1890 zurück. Die Dritte ist mit ihren sechs Sätzen von zusammen mehr als 90 Minuten Spieldauer Mahlers längste und formal gewagteste Symphonie. Sie scheint alles in Musik Fassbare schildern zu wollen und stellt deshalb dem hohen Kunstmusik-Ton auch niedere Stilebenen und Genres sowie „Naturlaute“ zur Seite, wie es sie zuvor in einer Symphonie nicht gegeben hatte. Doch Mahler schafft nicht nur eine Symphonie-Welt von großer „Artenvielfalt“, sondern erzählt auch von der Entstehung der Welt, konzipiert sein Werk als große Kosmogonie: „Die III. hat mit dem Ringen einer Individualität nichts zu tun. Eher könnte man sagen; es ist der Entwicklungsweg der Natur von der starren Materie bis zur höchsten Artikulation.“ Ein Entwicklungsweg, der im Verlauf der Komposition zu immer höheren Daseinsstufen führt: zum Pflanzenreich, Tierreich, Menschenreich, dem Reich der Engel und schließlich zu dem als Liebe verstandenen Gott. |