Max Goldt liest

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»Dass Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Dass es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, dass es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet.« Daniel Kehlmann

© Axel Martens

Willkommen

Von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Beim monatlichen WG-Dinner verkündet der Anglistikdozent Benny, dass er für ein Jahr nach New York gehen wird und eröffnet seinen Plan: Er möchte sein Zimmer Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Während die Fotografin Sophie begeistert ist, rücken die anderen nach und nach mit ihren Bedenken heraus. Doro hasst das Machogehabe arabischer Männer, der Betriebswirt Jonas fürchtet um die Ruhe, die er für seinen Karrieresprung braucht und die Studentin Anna eröffnet, dass sie schwanger ist und dass vielleicht doch lieber der Kindsvater einziehen sollte. Für sie alle scheint es schwierig, die viel gepriesene deutsche Willkommenskultur im Alltag zu leben. Und wenn die Meinungen auseinandergehen, Toleranzgrenzen unterschiedlich verlaufen, Integrationsvorstellungen auseinanderklaffen, greift man schon mal gedankenlos zu Klischees und bestätigt unwillkürlich komisch Vorurteile. Als schließlich der annoncierte Kindsvater eintrifft, geht die Auseinandersetzung in eine unerwartete neue Runde.

Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Lutz Hübner und Sarah Nemitz haben mittlerweile ein dramatisches OEuvre von beträchtlichem Umfang geschaffen, zu dem auch »Frau Müller muss weg« (2015 von Sönke Wortmann mit Anke Engelke in einer der Hauptrollen verfilmt) gehört. Das Autoren-Duo greift gerne aktuelle Themen auf, schreibt immer wieder für und über Jugendliche und gehört laut Statistik des Deutschen Bühnenvereins zu den meistgespielten lebenden deutschen Autoren. Die Stücke der beiden wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet und zu allen wichtigen Festivals eingeladen.

BigBand Presto

Die »BigBand Presto« des Musikvereins Wolbrechtshausen e.V. unterstützt den Elternverein GEKKO (Göttinger Eltern kardiologischer Kinder Kontaktgruppe).

2017 feierte »BigBand Presto« 10 Jahre Swingnächte auf dem Hardenberg! Folgerichtig stand das Motto unter dem einfachen Zeichen ›X‹. Nun bringt die BigBand das Programm ins Deutsche Theater Göttingen.
Seit Anfang des Jahres 2017 arbeite »Presto« unter der Leitung von Christian Archontidis an dem neuen Programm, was dieses Mal einfach eine Sammlung von Stücken ist, die den Musikern richtig gut gefallen – so sollte es doch eigentlich auch sein! Es ist etwas aus den 30er Jahren, etwas aus den 60er Jahren, etwas aus den 70ern und auch ein paar aktuelle Stücke sind dabei.
»BigBand Presto« lebt Swing, Funk, Soul, Fusion, Rock und Pop. Vor allem aber sind viele relaxte Stücke und auch ein paar ruhige Nummern, die richtig gut klingen, dabei.
Stücke wie »Knock on Wood« von Amii Stewart, »Sussudio« von Phil Collins, »Mr. Bojangles« von Robbie Williams, »Kompromisse« von Roger Cicero und eine Swingversion von »Smells like Teen Spirit« von Nirvana liegen auf den Notenpulten der Band. Eine besondere Herausforderung ist eine Fusionversion von »Phase Dance«.

Die »BigBand Presto« verzichtet auf ihr Honorar. Die Einnahmen kommen zusammen mit dem Spendenerlös dem Elternverein GEKKO für seine ehrenamtliche Arbeit in der Kinderherzklinik der Universitätsmedizin Göttingen zugute.

Planet Eden

Figurentheater Marc Schnittger, Kiel | Gastspiel im Rahmen der 33. Göttinger Figurentheatertage | 10.-25.2.2018

Ein Theaterstück mit Puppen über das Gemälde »Der Garten Eden« von Hieronymus Bosch.
»Ich sehe die Zeit kommen, wo Gott keine Freude mehr an der Welt hat und er abermals alles zusammenschlagen muss zu einer verjüngten Schöpfung.« Johann Wolfgang von Goethe

Der Teufel steckt in Schwierigkeiten. Die Menschen sind drauf und dran die Erde zu vernichten. Krieg und Gemetzel überall, Umweltverschmutzung, Klimakollaps. Sein Arbeitsplatz auf Erden ist akut gefährdet. Er fleht Gott an endlich einzugreifen. Aber der hat keine Lust mehr. Soll doch sein Widersacher die Dinge selbst in die Hand nehmen. Verwirrt, aber auch geschmeichelt, beginnt der Teufel die Erde zu retten. Auf seine Weise. Der Teufel bedient sich des erfolglosen Erfinders und Wissenschaftlers Dr. Hinnerk Fesst. Mit nunmehr teuflischen Fähigkeiten ausgestattet, schafft Fesst Außerordentliches. Er löst das Hungerproblem in der Dritten Welt durch die Verwandlung von Elektroschrott in zarte Hühnerfilets, entwickelt das Perpetuum Mobile zur CO2- Reduktion und erschafft einen neuen Erdtrabanten mit Namen ›Garten Eden‹. Aber das Ziel Menschheitsrettung erweist sich als schwierig …
Von Marc Schnittger und seinem Team wurden bereits zwei der drei Inszenierungen zu Gemälden bei den Figurentheatertagen gezeigt: »Der Garten der Lüste« (2012) und »Die musikalische Hölle« (2016). Mit »Planet Eden« folgt nun der letzte Teil. Vor dem Hintergrund des Bosch-Gemäldes und in Anlehnung an Johann Wolfgang von Goethe erzählt Marc Schnittger in ironischer Brechung eine Geschichte vom ›Neuen Eden‹.

Spiel: Marc Schnittger
Regie: Jörg Lippmann
© Andreas Pankratz

www.marcschnittger.de

Weitere Informationen unter: www.figurentheatertage.goettingen.de

Axel Hacke liest

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Hacke liest – aber was liest er denn? Das lässt sich vorher nicht so genau sagen, denn Hackes Prinzip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu bringen und erst im Laufe des Abends zu
entscheiden, welche er vorträgt: Klar ist, dass er aus seinem neuesten und sehr aktuellen Buch liest:
»Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen.« Aber dann? Vielleicht ein Stück aus »Die Tage, die ich mit Gott verbrachte«, in dem es in jener
wunderbar leicht-verspielten Weise, die allen Hacke-Büchern eigen ist, um nicht weniger als den Sinn des Lebens geht? Einige seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung? Ein, zwei Kapitel über Oberst von Huhn und seine irr-poetische Speisekarten-Sammlung aus der ganzen Welt? Oder eine kleine Hitparade der schönsten Missverständnisse aus der Wumbaba-Trilogie? Man weiß es nicht. Jede Hacke-Lesung ist ein bisschen anders als alle anderen: eine kleine Wundertüte.
Sicher ist am Ende nur jener Rat, den der Norddeutsche Rundfunk einmal dem Publikum gab:
»Wenn er eine öffentliche Lesung macht, pflegen sich seine Zuhörer mit Taschentüchern auszustatten, weil sie wissen, dass die Lachtränen laufen werden.«

Foto: Thomas Dashuber

Paradies fluten

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Verirrte Sinfonie von Thomas Köck
»paradies fluten« ist das erste Stück einer Klima-Trilogie, eines groß angelegten Versuches des Autors Thomas Köck, die Ursachen und Folgen der Klimakatastrophe mit den Mitteln der Poesie zu erkunden. Der Autor empfiehlt als Mitwirkende unter anderem »ein ertrinkendes tanzensemble, ein erschöpftes symphonieorchester, zwei überlebende in klimakapseln und eine durchschnittliche weiße familienaufstellung der 90er-Jahre als schreckgespenster«.

Eine Welle aus Sprache und Bildern überflutet die Bühne. Ob die theatrale Sintflut, die Köck da entfesselt, direkt dem Paradies entspringt oder das Paradies zerstört, das unsere Welt sein könnte, sei dahingestellt. Auf jeden Fall schlägt sie wortgewaltig und mit subtiler Komik einen Bogen vom Beginn der Globalisierung bis zum Ertrinken der bürgerlichen Gesellschaften in den Fluten der ansteigenden Meere. Erzählt, zum Beispiel, von den Folgen des Kautschukbooms im 19. Jahrhundert und dem Export europäischer Kultur für Südamerika. Und während der Pegel der Ozeane unaufhaltsam steigt, kämpft eine Kleinfamilie um ihre Existenz. Versucht der Vater mit einer kleinen Autowerkstatt den Lebensunterhalt zu sichern, ist die Tochter, die von einer Karriere als klassischer Tänzerin träumt, auch mit Engagement auf die Unterstützung der Eltern angewiesen.

Thomas Köck  

Thomas Köck, 1986 in Steyr geboren, studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Wien und Berlin sowie Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste in Berlin und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für »jenseits von fukuyama« erhielt Köck 2014 den Osnabrücker Dramatikerpreis. »Isabelle H.« wurde 2015 mit dem Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises ausgezeichnet. Köck war Hausautor am Nationaltheater Mannheim und erhielt das Thomas-Bernhard-Stipendium am Landestheater Linz. »paradies fluten« war 2015 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen und wurde 2016 mit dem Kleist-Förderpreis prämiert.

Emilia Galotti

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Von Gotthold Ephraim Lessing
Die bürgerliche junge Frau als Opfer adliger Intrigen. In wohl kaum einem anderen Drama wurde dieses Grundmotiv des Bürgerlichen Trauerspiels so effektvoll umgesetzt wie in Lessings »Emilia Galotti«. Der Prinz von Guastalla, gerade ein wenig gelangweilt von seiner Geliebten, der Gräfin Orsina, hat ein Auge auf die attraktive Emilia Galotti geworfen. Die jedoch steht kurz vor der Hochzeit mit dem Grafen Appiani und zeigt sich desinteressiert an des Prinzen Avancen. Guastalla delegiert das Problem maliziös an seinen Adlatus Marinelli, der das junge Paar auf dem Weg zur Trauung kidnappen lässt. Der Graf wird bei der Aktion erschossen, Emilia auf das Lustschloss des Prinzen gebracht und dort, angeblich zu ihrem eigenen Schutz, festgehalten. Als Emilias Vater, von der eifersüchtigen Orsina auf die richtige Spur gebracht, seine Tochter dort aufsucht, fordert sie ihn auf, sie zu töten, damit sie nicht Opfer des Prinzen werde.
Ein Klassiker mit hohem Thrill-Faktor, eine fesselnde Studie über die psychischen Deformationen, die die Ausübung von Macht bei den Mächtigen ebenso wie bei ihren Opfern hinterlässt.

Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) reformierte die deutsche Dramatik. Nicht nur, dass er in seiner »Hamburgischen Dramaturgie« die theoretischen Grundlagen für ein neues, zeitgenössisches Theater formulierte, in seinen Dramen verschaffte er dem aufstrebenden Bürgertum des 18. Jahrhunderts seine ersten Auftritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Als überzeugter Vertreter der Aufklärung traute er dem Theater erhebliches Potenzial zu, die Gesellschaft gerechter und gleicher zu machen. Sein Bestreben, natürliche Menschen auf die Bühne zu stellen, gepaart mit Humor und der Fertigkeit, brillante Dialoge zu schreiben, hat ihn zum elegantesten Dramatiker der Deutschen Klassik gemacht.

Emilia Galotti

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Von Gotthold Ephraim Lessing
Die bürgerliche junge Frau als Opfer adliger Intrigen. In wohl kaum einem anderen Drama wurde dieses Grundmotiv des Bürgerlichen Trauerspiels so effektvoll umgesetzt wie in Lessings »Emilia Galotti«. Der Prinz von Guastalla, gerade ein wenig gelangweilt von seiner Geliebten, der Gräfin Orsina, hat ein Auge auf die attraktive Emilia Galotti geworfen. Die jedoch steht kurz vor der Hochzeit mit dem Grafen Appiani und zeigt sich desinteressiert an des Prinzen Avancen. Guastalla delegiert das Problem maliziös an seinen Adlatus Marinelli, der das junge Paar auf dem Weg zur Trauung kidnappen lässt. Der Graf wird bei der Aktion erschossen, Emilia auf das Lustschloss des Prinzen gebracht und dort, angeblich zu ihrem eigenen Schutz, festgehalten. Als Emilias Vater, von der eifersüchtigen Orsina auf die richtige Spur gebracht, seine Tochter dort aufsucht, fordert sie ihn auf, sie zu töten, damit sie nicht Opfer des Prinzen werde.
Ein Klassiker mit hohem Thrill-Faktor, eine fesselnde Studie über die psychischen Deformationen, die die Ausübung von Macht bei den Mächtigen ebenso wie bei ihren Opfern hinterlässt.

Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) reformierte die deutsche Dramatik. Nicht nur, dass er in seiner »Hamburgischen Dramaturgie« die theoretischen Grundlagen für ein neues, zeitgenössisches Theater formulierte, in seinen Dramen verschaffte er dem aufstrebenden Bürgertum des 18. Jahrhunderts seine ersten Auftritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Als überzeugter Vertreter der Aufklärung traute er dem Theater erhebliches Potenzial zu, die Gesellschaft gerechter und gleicher zu machen. Sein Bestreben, natürliche Menschen auf die Bühne zu stellen, gepaart mit Humor und der Fertigkeit, brillante Dialoge zu schreiben, hat ihn zum elegantesten Dramatiker der Deutschen Klassik gemacht.

Enigma

Eric-Emmanuel Schmitt
Aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker

Auf einer einsamen norwegischen Insel findet ein explosives Treffen zweier sehr ungleicher Männer statt: Abel Znorko, gefeierter Autor und Literaturnobelpreisträger, hat sich hier in die Einöde zurückgezogenm, um dem Medienrummel um seine Person zu entkommen. Dass er ausgerechnet dem Lokaljournalisten Erik Larsen ein Interview gewährt, verwundert zunächst, vor allem, weil er den Gast mit knapp verpassten Schüssen begrüßt. Das Interview mit dem überheblich-arroganten Gastgeber dreht sich um Znorkos neuen Bestseller, ein scheinbar fiktiver Briefroman, der hinreißende Liebesbriefe enthält. Larsens Fragen kommen immer wieder auf die fiktive Liebhaberin aus dem Roman zurück und obwohl Znorko mit seiner herablassenden Art versucht eine intellektuelle Übermacht zu demonstrieren, lässt dieser sich nicht einschüchtern. Das Gespräch entwickelt sich in eine Richtung, die bald offenlegt, dass die zwei Männer ebenbürtiger sind, als es zunächst vermuten lässt und dass sie dunkle Geheimnisse haben, die ihrer beider Vergangenheit verbindet.

Enigma

Eric-Emmanuel Schmitt
Aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker

Auf einer einsamen norwegischen Insel findet ein explosives Treffen zweier sehr ungleicher Männer statt: Abel Znorko, gefeierter Autor und Literaturnobelpreisträger, hat sich hier in die Einöde zurückgezogenm, um dem Medienrummel um seine Person zu entkommen. Dass er ausgerechnet dem Lokaljournalisten Erik Larsen ein Interview gewährt, verwundert zunächst, vor allem, weil er den Gast mit knapp verpassten Schüssen begrüßt. Das Interview mit dem überheblich-arroganten Gastgeber dreht sich um Znorkos neuen Bestseller, ein scheinbar fiktiver Briefroman, der hinreißende Liebesbriefe enthält. Larsens Fragen kommen immer wieder auf die fiktive Liebhaberin aus dem Roman zurück und obwohl Znorko mit seiner herablassenden Art versucht eine intellektuelle Übermacht zu demonstrieren, lässt dieser sich nicht einschüchtern. Das Gespräch entwickelt sich in eine Richtung, die bald offenlegt, dass die zwei Männer ebenbürtiger sind, als es zunächst vermuten lässt und dass sie dunkle Geheimnisse haben, die ihrer beider Vergangenheit verbindet.