Benjamin Tomkins – Der Puppenflüsterer

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Ein Comedyprogramm mit Scharfsinn. Für Humor hat Benjamin Tomkins einen Spürsinn, seine Puppen jedoch ihren ganz eigenen Starrsinn. Tomkins surft durch den alltäglichen Irrsinn, spielt mit dem versteckten Schwachsinn, entdeckt in allem den Unsinn und entführt sie in den Frohsinn.
Und all das mit einer feinen Prise Tiefsinn.
Ist das eigentlich noch Leichtsinn oder schon Wahnsinn?
Finden Sie’s heraus!

Hiob

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nach Joseph Roth mit Samuel Finzi & Gebrüder Glücklich
»Vor vielen Jahren lebte in Zuchnow ein Mann namens Mendel Singer.« Mit diesem Satz beginnt Joseph Roths großer galizischer Roman, der im Jahr 1930 erschien, wenige Jahre bevor die Zerstörung der darin geschilderten Welt begann. Er liest sich wie eine der uralten Geschichten, die seit Menschengedenken von Mund zu Mund weitererzählt werden, die immerwährende Saga vom Menschen, den Gott schrecklich prüft. »Dieses Leben eines alltäglichen Menschen ergreift uns, als erzähle einer von unserem Leben, unseren Sehnsüchten, unseren Kämpfen. Ein großes Buch, dem sich niemand entziehen kann.« Schrieb einst Ernst Toller.
In seinem Jahrhundertroman »Hiob« erzählt Joseph Roth die Lebensgeschichte Mendel Singers, eines Tora-Lehrers, der mit seiner Frau bereits zwei Söhne und eine Tochter hat, als ihr viertes Kind, Menuchim, geboren wird. Menuchim ist krank – und sein Leiden wird zur schweren Prüfung für die gesamte Familie. Ein ganzes Füllhorn an Schicksalsschlägen ergießt sich im Folgenden über Mendel und Joseph Roth erzählt dessen Geschichte in einer faszinierenden Sprache, die an die einfache und zugleich pathetische Sprache des Alten Testament erinnert. Doch bei allem Leid: nie kommt der lebensschlaue, jiddische Witz zu kurz. Eine Gefühlsachterbahn zwischen Lachen und Weinen ist diese Legende, die sich, wie der Titel vermuten lässt, an die biblische Hiob-Geschichte anlehnt. Wie Hiob scheint auch Mendel alles zu verlieren und angesichts der Härte der ›Strafe‹ an Gott zu verzweifeln. Am Ende aber erfährt er ein spätes Glück. Und so endet der Abend versöhnlich. »Mendel schlief ein. Und er ruhte aus von der Schwere des Glücks und der Größe der Wunder.«
Auf der Grundlage des Romans von Joseph Roth hat Martin Mühleis eine moderne Bühnenerzählung geschaffen. Und wer wäre besser geeignet, die Geschichte Mendel Singers zu erzählen als Samuel Finzi. Der Akzent des Ostens ist sein Markenzeichen. Seit Til Schweigers Kinofilm »Kokowääh« kennt ihn ein breites Publikum. Sein Zuhause aber ist das Theater.
Die Geige und das Akkordeon des Duos »Gebrüder Glücklich« verleihen der Geschichte den Sound des Schtetls. Und Samuel Finzi zieht mit ergreifender Authentizität den Zuschauer in den Bann dieser faszinierenden Saga, wie seit Jahrhunderten die großen, alten Erzähler.

Samuel Finzi – Erzähler
Roland Satterwhite – Geige
Valentin Butt – Akkordeon

Samuel Finzi © Roman Goebel

FremdeKulturen

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Fremde Kulturen

16. April 2019 | Musik aus dem Kurdischen
Hans Kaul und der Sänger Balen Abbas stellen Musik aus dem gesamten kurdischen Bereich vor.

18. März 2019 | Musik aus Persien | In Kooperation mit dem Migrationszentrum Göttingen
›Shiraz‹ bedeutet Stadt der Blumen und Liebe. Die Ethno-Rock-Shiraz-Band bilden Musiker aus dem Iran, Sri Lanka, Venezuela und Deutschland. Sie spielen persische Rockmusik mit vielfältigen Einflüssen. Neben orientalischen liefern latein- und nordamerikanische sowie europäische Wurzeln die Grundlage der Songs, die aber immer mit charakteristisch persischen Klängen überraschen. Persische Texte sind das besondere Merkmal dieser Gruppe. Die Texte werden ins Deutsche übersetzt.
Feridon Nabi-Zadeh – Gesang, Gitarre
José Iván Rodrìgues – Gitarre
Rajkumar Sivas – Schlagzeut
Junker Matthaiei – Viola, Bassgitarre
Peter Frank – Bassgitarre, Kontrabass

26. November 2018
»3 Jahre in der Fremde«
Podiumsgespräch mit Live-Musik
Ein Philosoph, eine Psychologin, eine Informatikerin und ein Mathematiker unterhalten sich über ihr Leben in Deutschland: Wo ist ihre Lebensfreude? Wo ist ihr Humor? Und wo ist es schwer? Ein Abend mit Tiefsinn und auch einer Prise Selbstironie.
Mit Ahmad Alotmann, Gesang und Electro-Saz | Zana Hajjo, Samir Alali, Tamburin
Moderation Prof. Heinrich Detering, Universität Göttingen |  Annabel Konermann, Bonveno-Flüchtlingshilfe

25. Juni 2018
Ein multimedialer Abend mit Text, Musik und filmischer Stimmung. Es werden Texte über Stadt, Liebe, Einsamkeit rezitiert, auf Polnisch und auf Deutsch. Die Musik wird durchgehend gespielt, es ist Musik, die die Künstler selbst komponiert haben. Kurzum: Eine musikalische Performance mit Industriecharme.
Mit Britta Maria Bernhardt, Josef Hilker, Miriam Hilker, Jan-Jacek Sobecki, Philipp Sobecki

26. März 2018
Der aus Syrien stammende Musiker Abdallah Ghbash stellt seine neusten Songs vor. Er lebt seit 2015 in Deutschland und seit fast einem Jahr in Göttingen. Er schreibt und komponiert seine Songs selbst. Seine neuesten sind mit einem weiteren Musiker an diesem Abend zu hören.

© Corinna Morys-Wortmann

8. November 2017
Musik aus Nordindien | im Rahmen der Indischen Kulturtage Göttingen 2017
In der Klassischen Musik Nordindiens, der Hindustani-Musik, begegnen sich Raga (Melodiemodell) und Tala (Rhythmusmodell) immer wieder neu und anders. Die MusikerInnen improvisieren und orientieren sich gleichzeitig an Jahrtausende alten Traditionen. Den ZuhörerInnen bietet sich eine faszinierende musikalische Erfahrung!
Mit:
Jyotika Dayal, Gesang
Arup Sengupta, Tabla
Santosh Ghante, Harmonium
In Kooperation mit dem Integrationsrat Göttingen

16. Oktober 2017
Musik aus Griechenland mit
»Bohemithes«
»
Rembetiko« entstand der in den 1920er und 30er Jahren vor allem in städtischen Subkulturen. Aus Kleinasien stammende Griechen, die durch den Bevölkerungsaustausch infolge der Kleinasiatischen Katastrophe ein Subproletariat in den Städten bildeten, entwickelten diesen Musikstil aufbauend auf ihren musikalischen Traditionen.
Typische Instrumente: Bouzouki, Gitarre, Baglamas, Akkordeon und Geige. Die Lieder handeln oft von der Fremde, der Liebe, dem Gefängnis, Alltag und Elend. Wegen ihrer schwermütigen Stimmung und ihres Ursprungs in den Elendsquartieren wird der Rembetiko häufig als der griechische Blues bezeichnet.
Fremde Kulturen mit der Gruppe »Bohemithes«, das sind die Göttinger Musiker Merfula Bachserani, Hildegard Hegermann, Uli Günzel und Georg Waadt.
Sie präsentieren Lieder im Smyrna-Stil und im Piräus-Stil, dazu gibt es jeweils eine kleine Einführung zu den Texten und Situationen der einzelnen Lieder.

8. Mai 2017: Musik aus Syrien
Der Musiker Abdallah Ghbash präsentiert in der Reihe »Fremde Kulturen« ein Konzert unter dem Motto: »No border, no nation – Lieder aus Syrien gegen den Krieg«.
Abdallah Ghbash wurde 1988 in Aleppo, einem historischen Musikzentrum Syriens, geboren. Früh lernte er, die orientalische Kurzhalslaute Oud zu spielen, und ließ sich an einem kleinen Institut in Musiktheorie unterweisen. Aufgrund der Kriegssituation verließ Abdallah Ghbash Syrien im Jahr 2012 und ging nach Amman in Jordanien, wo er sein erstes Album »Babbler 2013« aufnahm. Auf einer langen Reise durch arabische Städte kam er nach Istanbul, erlernte die türkische Tradition des Oud-Spiels und nahm sein zweites Album auf »Expatriate Oud« 2015. Nach drei Jahren in Istanbul entschied sich Abdallah, nach Deutschland zu gehen. Sein Weg führte über das Mittelmeer nach Griechenland, Mazedonien, Serbien, Ungarn, Österreich und schließlich nach Deutschland, wo er im September 2015 ankam.
Gerade nimmt Abdallah sein drittes Album auf: »Meaningful Silly Talk 2017«. Abdallah möchte gern in Deutschland bleiben, weil es, wie er sagt, ein großer Platz für Musik und Kultur sei.

6. Februar 2017: Musik aus Gambia
Ibs Sallah, der aus Gambia stammende Musiker und Musikpädagoge, lebt und arbeitet in Göttingen. Regelmäßig gibt er Trommelkonzerte und -workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Göttinger Schulen und im Kommunikations- und Aktionszentrum (KAZ). Durch seine Auftritte hat er sich in der Region einen Namen gemacht, sein Lächeln ist legendär.
Trommeln ist für ihn eine der elementarsten Formen des musikalischen Ausdrucks. Es fördere Rhythmusgefühl, Kreativität und Konzentrationsfähigkeit. Das Konzert mit fünf weiteren Trommlern im DT — X Keller gibt einen kleinen Einblick in Ibs Sallahs musikalische Welt und in die verschiedenen Elemente des westafrikanischen Rhythmus‘.

28. November 2016: Musik aus Südindien
Ein Abend mit klassischer südindischer »Carnatic Music«!
Im Gegensatz zu Klassischer Nordindischer Musik »Hindustani Music« ist die Klassische Südindische Musik »Carnatic Music« eher selten zu hören. An diesem Abend wird die indische Sängerin Mouli Chakrabarti mit ihren Begleitmusikern Hamid Mansur (Percussion) und Hafiz Mansur (Harmonium) die ZuhörerInnen diese besondere musikalische Welt erleben lassen.
Mouli Chakrabarti ist als Sängerin sowohl für »Carnatic Music« als auch für »Hindustani-Music« ausgebildet, ebenso wie ihre Begleitmusiker, und so wird das Trio den Abend auch mit einzelnen Beispielen der Klassischen Nordindischen Musik bereichern, so dass ein umfassendes Kennenlernen und Genießen beider Stile möglich ist.
Mouli Chakrabarti hat ihre Gesangsausbildung für »Carnatic Musik« beim späten M. S. Subbulakshmi absolviert; zusätzlich hat sie verschiedene komplexe Tillanas bei Dr. M. Balamuralikrishna gelernt.
Das Trio wird intensive Eindrücke einer ebenso faszinierenden wie hier eher unbekannten Musikkultur bieten.

17. Oktober 2016: Musik aus Kamerun
»Eyala« – die Botschaft in der Duala-Sprache aus Kamerun. Die junge akustische Coverband hat sich für diesen Namen entschieden, weil er sehr gut ihre Songauswahl wiederspiegelt. Die Lieder sowohl in afrikanischen als auch in anderen Sprachen sprechen für sich: Verbundenheit zu ihren Wurzeln, Hoffnung, Liebe, Weltfrieden. Von ruhigen und tiefsinnigen Klängen bis rhythmischen Melodien – für jeden musikalischen Geschmack ist etwas dabei.

6. Juni 2016: Musik aus China
In einer weiteren Folge präsentieren die Gäste Musik, traditionellen Fächertanz und klassische Volklieder aus dem Reich der Mitte.

9. Mai 2016: Roma Musik aus dem Kosovo
Die Musiker Izi und Nermin spielen traditionelle Roma Musik aus dem Kosovo.
Mit Unterstützung des Integrationsrates und in Zusammenarbeit mit dem AK Asyl.

4. April 2016: Musik aus Syrien
An diesem Abend präsentieren die Musiker Anwras Diayb, Maohammed Haykal und Suhel Shamun traditionelle Musik aus Syrien. Zwischendurch werden Gedichte und Prosa gelesen, sowohl in arabischer als auch in deutscher Sprache. Für die Übersetzung sorgt Petra Pape.
Mit: Nawras Diayb aus Tartus, Suhel Shamun aus Al Malikya, Mohammed Haykal aus Tartus

1. Februar 2016: Kurdische Musik
Cetin Oraner, geboren am 5. September 1966 in Nevsehir in der Türkei, kommt als Kind politischer Flüchtlinge 1973 nach München, lernt verschiedene Instrumente und hat bereits in seiner Kindheit erste Auftritte. Er ist aktiv in der deutschen Friedensbewegung mit Protestliedern und pflegt gemeinsame Auftritte mit Konstantin Wecker. 1989 bis 2011 engagiert er sich künstlerisch und politisch in der kurdisch-türkischen Friedensbewegung. Inzwischen hat er Einreiseverbot in die Türkei. Seit 2008 ist er Moderator einer kultur-politischen TV-Sendung. Zurzeit sitzt Cetin Oraner für Die Linke im Stadtrat München.

26. Oktober 2015: Musik aus Afghanistan
Menschen, die aus fernen Ländern zu uns kommen, sind uns fremd. Wir verstehen oft ihre Kultur nicht.  Bisweilen ist vom »Culture Clash« die Rede. Wer zu uns kommt, verändert unsere Welt. Das beste Mittel ist, sich kennenzulernen. Musik ist die Weltsprache und daher präsentieren wir afghanische Musik zum Eintauchen in  eine neue Welt.
Zu Beginn des Abends werden die Brüder Ali und Sahil  Alamyaar eine Einführung in ihr Geburtsland geben. Die beiden leben seit ca. 4 Jahre in Deutschland und gehen auf die Northeimer BBS, um ihr Abitur zu machen.
Sie sind professionelle Musiker. Ali hat in Kabul Musik studiert und auch schon gemeinsam mit seinem Bruder Fernsehauftritte gehabt. Das Programm beginnt mit Klassischer Musik und einem Table-Solo von Sahil. Danach folgen traditionelle afghanische Lieder und zum Abschluss präsentieren die Beiden Tanzlieder.

Fabian

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Von Erich Kästner

Die große pulsierende Hauptstadt Berlin: hier lebt Fabian. In einer Agentur entwirft er Zigarettenwerbung und ventiliert Strategien. In der Zeitungsredaktion diskutiert er mit Freunden Schlagzeilen und Meldungen. In der Kneipe debattiert er über Machtverhältnisse und Politik. In Tanzlokalen und Ateliers flirtet er mit jungen Frauen. Im Kabarett lässt er sich von kuriosen Nummern unterhalten. Sein Leben ist prall. Fabian amüsiert sich und ist engagiert, er lässt sich verführen und hilft Bedürftigen, er ist interessiert, umtriebig und in Gesellschaftsdebatten  verwickelt. Doch erst als seine Mutter zu Besuch kommt und mit ihr das Gefühl von Vertrautheit ohne Anstrengung, er die Juristin Cornelia lieben lernt, sie sich aber trennen müssen und sein Freund Labude sich das Leben nimmt, beginnt er, die Leere seines rastlosen Tuns und Redens zu realisieren und findet kaum mehr Halt. Satiriker, der er war, schrieb Kästner einen überspitzten, grellen, beißenden Roman über ein prosperierendes, aber politisch und moralisch ins Wanken geratenes Deutschland. »Er wollte warnen. Er wollte vor dem Abgrund warnen, dem sich Deutschland und damit Europa näherten!«, erklärte der Autor 1957 zu seinem Roman 25 Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe. »Manhörte den Marktschreiern zu, die ihre Senfpflaster und giftige Lösungen anpriesen. Man lief den Rattenfängern nach, hinein in den Abgrund … Das vorliegende Buch, das großstädtische Zustände von damals schildert, ist kein Poesie- und Fotografiealbum, sondern eine Satire. Es beschreibt nicht, was war, sondern es übertreibt. Der Moralist pflegt seiner Epoche keinen Spiegel, sondern einen Zerrspiegel vorzuhalten. Die Karikatur, ein legitimes Kunstmittel, ist das Äußerste, was er vermag. Wenn auch das nicht hilft, dann hilft überhaupt nichts.«

Erich Kästner
Der 1899 in Dresden geborene Erich Kästner wollte zunächst Lehrer werden, begann aber schon früh, als Journalist zu arbeiten und Gedichte zu veröffentlichen. Seine schriftstellerische Tätigkeit führte ihn nach Berlin, wo seine wohl bekanntesten Bücher »Emil und die Detektive«, »Das fliegende Klassenzimmer« und »Pünktchen und Anton« entstanden. Nach dem zweiten Weltkrieg zog er nach München, wo er schließlich 1974 starb.

Premiere 16.03.2019

Gebrüllt vor Lachen

Christopher Durang
Deutsch von Peter Stephan Jungk

Es gibt diese Tage, an denen eine kleine Irritation ausreicht, einem bewusst zu machen, welche Katastrophe das eigene Leben eigentlich ist. Ein Moment im Supermarkt zum Beispiel, wenn ein entscheidungsunfähiger Mann das Regal mit den Thunfischdosen blockiert, völlig unsensibel dafür, dass man gerade augenblicklich eine Dose Thunfisch benötigt. Genau in diesem Moment wird DER FRAU klar, dass gerade alles aus dem Ruder läuft: Der Taxifahrer, der sie nicht zum Museum bringen will, die Jobsuche, die ohne Erfolg bleibt, der Sex, für den der Partner fehlt, die Therapeuten, die erfolglos die Psyche streicheln. Und dann versperrt dieser Typ auch noch den Weg zum Thunfisch. DER MANN hingegen hat beschlossen, den Widrigkeiten der eigenen Existenz mit positivem Bewusstsein zu begegnen. So etwas kann man lernen. Gemeinsam mit anderen lässt sich die Ekstase des Glücks erleben. Das ist nur eine Frage des Willens und des Trainings.

Christopher Durang lässt am Thunfischregal zwei Menschen aufeinandertreffen, die mit verzweifelter Komik realisieren, dass sie an einem Bild von einem glücklichen Leben scheitern, das sie nicht einmal selbst entworfen haben.

Premiere: 17.03.2019

Gebrüllt vor Lachen

Christopher Durang
Deutsch von Peter Stephan Jungk

Es gibt diese Tage, an denen eine kleine Irritation ausreicht, einem bewusst zu machen, welche Katastrophe das eigene Leben eigentlich ist. Ein Moment im Supermarkt zum Beispiel, wenn ein entscheidungsunfähiger Mann das Regal mit den Thunfischdosen blockiert, völlig unsensibel dafür, dass man gerade augenblicklich eine Dose Thunfisch benötigt. Genau in diesem Moment wird DER FRAU klar, dass gerade alles aus dem Ruder läuft: Der Taxifahrer, der sie nicht zum Museum bringen will, die Jobsuche, die ohne Erfolg bleibt, der Sex, für den der Partner fehlt, die Therapeuten, die erfolglos die Psyche streicheln. Und dann versperrt dieser Typ auch noch den Weg zum Thunfisch. DER MANN hingegen hat beschlossen, den Widrigkeiten der eigenen Existenz mit positivem Bewusstsein zu begegnen. So etwas kann man lernen. Gemeinsam mit anderen lässt sich die Ekstase des Glücks erleben. Das ist nur eine Frage des Willens und des Trainings.

Christopher Durang lässt am Thunfischregal zwei Menschen aufeinandertreffen, die mit verzweifelter Komik realisieren, dass sie an einem Bild von einem glücklichen Leben scheitern, das sie nicht einmal selbst entworfen haben.

Premiere: 17.03.2019

Außer Kontrolle

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Farce von Ray Cooney
Deutsch von Nick Walsh

Richard Willey ist erfahrener Staatsminister und leistet gerade in der Sitzung des Unterhauses dem Premierminister Schützenhilfe. Eigentlich. Und eigentlich ist Richard glücklich verheiratet. Außerdem geht er gerade eigentlich nur ein bisschen fremd mit dem Sekretär des Oppositionsführers, während im Parlament die entscheidende Debatte läuft. Uneigentlich aber läuft bei seinem Rendezvous mit Jane, das er im Westminster-Hotel verbringt, so ziemlich alles schief. Denn: Ein toter Mann klemmt im Fenster! Und der kann nicht einfach der Hotelleitung gemeldet werden, ohne dass die Liebschaft aufzufliegen droht. Also muss Richards treuer Kollege George akut und schnellstens Hilfe leisten.
Doch mit ihm geht die Sache nicht gut aus, sondern der Spaß erst richtig los. Ein misstrauischer Hotelmanager, Janes findiger Ehemann, ein geschäftstüchtiger Kellner, die sorgenvolle Pflegerin von Georges Mutter – um nur einige zu nennen – müssen in Schach gehalten, aneinander vorbei geschoben und taktisch platziert werden, damit keine Schwindeleien auffliegen und die heiklen Wahrheiten im Verborgenen bleiben. Wie gut also, dass Richard Willey ein erfolgreicher Politiker ist. Behänd und wortgewandt ist er um nichts verlegen, läuft zu Vertuschungshochtouren auf und schafft sich jedweden Vorteil mit wechselnden Koalitionspartnern. Am Ende wissen wir: Die Politik wird’s richten. Und die Zuschauer werden einen Heidenspaß dabei haben.

Ray Cooney
Der 1932 geborene Brite Ray Cooney stand zunächst als Schauspieler auf den Bühnen in London, bevor er selbst ein Theater leitete und mit dem Stückeschreiben begann. Seit den 60er-Jahren hat er sich zu einem der populärsten britischen Autoren von Farcen entwickelt.

Premiere 23.02.2019

Frederick

Nach dem Bilderbuch von Leo Lionni | Aus dem Amerikanischen von Günter Bruno Fuchs

Der Winter steht vor der Tür! Alle Mäuse machen sich auf die Suche nach Körnern, Nüssen, Weizen und Stroh, damit der Mäusebau als Zuhause gut ausgerüstet ist für die kalte Jahreszeit. Nur Frederick sitzt herum. Und tut nichts. Oder doch? »Ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage«, sagt er. Oder: »Ich sammle Farben, denn der Winter ist grau.« Auch Wörter sammelt er. Und als der Winter sich in die Länge zieht, sind alle Mäuse froh, dass Frederick seinen Vorrat an Sonnenstrahlen, Farben und Wörtern mit ihnen teilt. Seit mehr als 30 Jahren begeistert Fredericks Geschichte jung und alt.

Besetzung

  • ensemble

    Gabriel von Berlepsch

  • ensemble

    Gerd Zinck

Frederick

Nach dem Bilderbuch von Leo Lionni | Aus dem Amerikanischen von Günter Bruno Fuchs

Der Winter steht vor der Tür! Alle Mäuse machen sich auf die Suche nach Körnern, Nüssen, Weizen und Stroh, damit der Mäusebau als Zuhause gut ausgerüstet ist für die kalte Jahreszeit. Nur Frederick sitzt herum. Und tut nichts. Oder doch? »Ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage«, sagt er. Oder: »Ich sammle Farben, denn der Winter ist grau.« Auch Wörter sammelt er. Und als der Winter sich in die Länge zieht, sind alle Mäuse froh, dass Frederick seinen Vorrat an Sonnenstrahlen, Farben und Wörtern mit ihnen teilt. Seit mehr als 30 Jahren begeistert Fredericks Geschichte jung und alt.

Besetzung

  • ensemble

    Gabriel von Berlepsch

  • ensemble

    Gerd Zinck

Halpern & Johnson

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Halpern & Johnson

Von Lionel Goldstein
Zwei Männer, ein Grab, eine Parkbank und eine Ehe, die neu erzählt werden muss: Lionel Goldsteins Stück »Halpern & Johnson« ist ein intensives Kammerspiel über zwei Menschen, die, ohne einander zu kennen, ein Leben lang verbunden waren: Am Grab seiner Frau Florence trifft Joe Halpern auf einen Unbekannten. Sein Name sei Dennis Johnson, vor vielen Jahren habe es eine Liebesbeziehung zwischen ihm und Florence gegeben. Erst nach und nach erfährt Halpern, dass Florence und Johnson verbunden blieben – wenn auch rein platonisch. Bei regelmäßigen Treffen hatten sie sich zu Kunst und Politik, aber auch über private Ereignisse ausgetauscht. Der distinguierte Johnson zeichnet ein völlig neues Bild von Florence, auf das Halpern mit zunehmender Irritation und Wut reagiert. Doch auch Johnson wird mit verletzenden Enthüllungen konfrontiert. Im Fortgang ihrer Auseinandersetzung erleben die beiden grundverschiedenen Männer, wie stark das Andenken an Florence sie trotz allem verbindet.

Szenische Lesung mit Udo Samel und Gerd Wameling
Einrichtung Gerhard Ahrens, Bernd Kauffmann
© Matthias Leitzke