Biografie: Ein Spiel

Wann:
26. April 2019 um 20:00
2019-04-26T20:00:00+02:00
2019-04-26T20:15:00+02:00
Wo:
Deutsches Theater Göttingen, DT-1
Theaterpl. 11
37073 Göttingen
Deutschland
Preis:
16 €
Biografie: Ein Spiel @ Deutsches Theater Göttingen, DT-1 | Göttingen | Niedersachsen | Deutschland

Von Max Frisch
Neue Fassung von 1984

Was macht eigentlich die eigene Biografie aus? Hat man das eigene Leben in der Hand oder ist es vielmehr bestimmt durch zufällige Ereignisse, auf die es zu reagieren gilt? Kann man sich neu erfinden und somit dem Lebenslauf eine andere Richtung geben? Diesen Fragen geht Max Frisch in »Biografie: Ein Spiel« nach. Das Theater wird zum Labor, in dem das Leben des todkranken Verhaltensforschers Hannes Kürmann einer Versuchsanordnung unterzogen wird: Unter Anleitung eines Spielleiters durchlebt Kürmann sein Leben noch einmal und darf an den Kreuzungen seines Lebensweges neu entscheiden, welche Richtung er einschlagen will. Doch obwohl er die Entscheidungen im Wissen um die vermeintlichen Fehlentscheidungen des gelebten Lebens trifft, ähnelt das zweite Leben dem ersten. Obwohl es seine unglücklich verlaufene Ehe ist, die ihn veranlasst am Spiel teilzunehmen, verliebt er sich erneut in seine Frau und folgt in der Beziehung den gewohnten Verhaltensmustern. Nur die Karriere verläuft wesentlich anders. Welche Kraft wirkt noch auf Kürmanns Biografie ein?

Max Frisch
Der Schweizer Max Frisch (1911-1991) spielte eine gewichtige Rolle in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Seine Stücke waren bis in die 70er-Jahre hinein omnipräsent auf den Spielplänen, nicht nur der deutschen Theater. Sein »Homo Faber« wurde von Volker Schlöndorff mit Sam Shepard und Julie Delpy in den Hauptrollen verfilmt. In seinen Romanen »Stiller« und »Mein Name sei Gantenbein« entwirft er postmoderne Figuren, lange bevor die Postmoderne erfunden wurde. Im Gegensatz zu seinem erzählerischen Werk, in dessen Zentrum die Auseinandersetzung mit dem ›Ich‹ steht, greifen seine Essays und Theaterstücke dezidiert politische Themen auf. In ihnen erweist sich Frisch durchaus als Moralist und Gesellschaftskritiker. Nach der erfolgreichen Inszenierung von »Biedermann und die Brandstifter« setzt sich das Deutsche Theater Göttingen erneut mit einem zentralen Werk Max Frischs auseinander.